Drei Wochen mit Gegenverkehr am Münchner Ring

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Andreas Helbig von der Straßensicherungsfirma Hahn (l.) bespricht sich mit Projektleiter Harald Thiele vom Staatlichen Bauamt. Foto: Ronald Rinklef
Andreas Helbig von der Straßensicherungsfirma Hahn (l.) bespricht sich mit Projektleiter Harald Thiele vom Staatlichen Bauamt. Foto: Ronald Rinklef
 
Das Reißverschlussverfahren funktioniert nur teilweise. Foto: Ronald Rinklef
Das Reißverschlussverfahren funktioniert nur teilweise. Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
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Autofahrer werden auf dem Münchner Ring aus Richtung Heinrichsbrücke seit Freitag auf die Gegenfahrbahn geleitet. In beiden Richtungen geht es jeweils auf nur noch einer Spur voran. Foto: Ronald Rinklef
Autofahrer werden auf dem Münchner Ring aus Richtung Heinrichsbrücke seit Freitag auf die Gegenfahrbahn geleitet. In beiden Richtungen geht es jeweils auf nur noch einer Spur voran. Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
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Foto: Ronald Rinklef
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Die Baustelle am Münchner Ring wird zur Geduldsprobe für Autofahrer: Seit Freitag geht es in beiden Richtungen nur noch auf jeweils einer Spur voran. Der Verkehr stockt - die Arbeiten laufen nach Plan.

Andreas Helbig hat einen harten Job. 35 Kilogramm wiegt jede Platte, die er vom Lkw hebt. Die rot-weißen Leitbaken auf dem Münchner Ring werden damit beschwert. Helbigs kleiner Trupp ist für die Sicherung der Baustelle an der Kreuzung Forchheimer Straße zuständig. Am Freitagmorgen waren die Nürnberger Spezialisten wieder unterwegs, um den Verkehr umzuleiten: Der nächste Abschnitt der Bamberger Großbaustelle steht bevor.

Helbigs Trupp ist im Einsatz, weil sich die Baustelle am Münchner Ring weiter verändert. Die Arbeiten gehen voran. Die geplante Rechtsabbiegespur aus Richtung Heinrichsbrücke in die Forchheimer Straße ist schon zu erkennen. Auch die Stadtwerke Bamberg kommen mit der Erneuerung der Gas- und Wasserleitungen am Münchner Ring voran. Die Straße bekommt anschließend im Auftrag des Staatlichen Bauamts Bamberg einen frischen Belag verpasst. Alles ist eng kalkuliert und muss zeitlich passen. "Nächste Woche kommt die Fräsmaschine", sagt Projektleiter Harald Thiele vom Staatlichen Bauamt, der sämtliche Schritte im Kopf hat.

Verkehrsführung geändert
Andreas Helbig springt von der Ladefläche des Lkw, deutet den Autofahrern hinter sich mit dem Arm an, dass sie stoppen sollen. Eine nach der anderen Platte lupft er vom Lkw. Das Tempo-30-Schild steht schon. Schneller geht es nun nicht mehr über den Baustellenabschnitt am Münchner Ring. Am Ende, wenn Helbig und seine Mitarbeiter fertig sind, ist die Fahrbahn ab der Kreuzung Rotensteinstraße aus Richtung Berliner Ring auf eine Spur verengt.

Auch in der Gegenrichtung müssen sich die Autofahrer ab der Heinrichsbrücke auf eine Spur quetschen. Die Baken, die Helbig aufstellt, leiten die Fahrer auf die bisherige doppelspurige Gegenfahrbahn, in beiden Richtungen steht davon nur noch eine Spur zur Verfügung (siehe Grafik). "Man ist schon froh, wenn alle Schilder stehen", sagt Helbig. Alles muss schnell gehen. Ungefährlich ist es im Verkehr nicht. Seine Arbeit ist erledigt, wenn die Fahrbahn ausreichend gesichert ist.

Der Zeitdruck ist enorm. Die Kreuzung Forchheimer Straße ist ein Nadelöhr mit hoher Verkehrsbelastung. Die Arbeiten müssen schnell erledigt sein. Deshalb findet Projektleiter Thiele auch ziemlich "genial", dass das Wetter mitmacht. "Das spielt uns in die Karten." Wenn es so weiter geht, kann er den Zeitplan bis Ende Juni einhalten. Dann sollen alle Bauabschnitte am Münchner Ring abgeschlossen sein.

Auch die Polizei zieht eine positive Zwischenbilanz: "Es läuft erstaunlich gut", sagt Klaus Hurdaleck, Polizeihauptkommissar für Verkehr in Bamberg. Nur ein Unfall und die kalkulierten kleineren Staus gab es zu verzeichnen. Das Reißverschlussverfahren an den Engstellen habe bisher zumindest keine Unfälle ausgelöst. Erfahrungswerte mit der neuen Streckenführung gibt es noch keine.

Julian Brehm, der viel am Münchner Ring unterwegs ist, und Staus und Radarmessungen für die "Blitzer Bamberg"-Facebookseite meldet, findet: "Wenn das Reißverschlussverfahren klappt, dürfte es gut laufen." Aber das liege vor allem an den Autofahrern.

Nachdem Andreas Helbig mit seinen Männern die geänderte Strecke am Freitag eingerichtet hatte, wurde die Ampel an der Kreuzung Forchheimer Straße ausgeschaltet. Projektleiter Harald Thiele denkt, dass der Verkehr dadurch weniger gebremst wird. Am Freitagnachmittag kam es aber zunächst zu Staus in beiden Richtungen. Autos reihten sich zwischenzeitlich bis zum Berliner Ring aneinander.

Geduld ist weiterhin gefragt. Zunächst für die nächsten drei Wochen, so lange gilt die geänderte Straßenführung jetzt. Dann rückt der Trupp von Andreas Helbig wieder an, um die Strecke erneut umzugestalten. Die Baustelle ist im ständigen Wandel.