Dorfwettbewerb: Oberhaid setzt sich in Szene
Autor: Anette Schreiber
Oberhaid, Donnerstag, 13. Juli 2017
Zwei Stunden Highlights: Oberhaid zeigt sich der Bewertungskommission von "Unser Dorf hat Zukunft".
Die Sonne lacht. Oberhaid und seine Bewohner strahlen mit ihr um die Wette. Alles ist herausgeputzt, was es zu bieten gilt, soll heute glänzen. "So einen Tag hat man nicht jedes Jahr", ist sich die Ansammlung am Rathausplatz einig. Vielleicht aber doch. Denn dafür, dass der Ort noch einmal die Vielfalt seiner Vorzüge in zwei Stunden zur Schau stellen darf, könnten die Chancen nicht schlecht stehen: In den Abschlusskommentaren der Fachleute zu fünf Wertungsbereichen fielen immer wieder die Worte "hervorragend" und "vorbildlich".
Wie eine große Prozession, zuerst zu Fuß, dann bei den längeren Strecken mit dem Bus und Auto, ging es am gestrigen Donnerstag zu einem Teil der Dinge, die Oberhaid für herzeigenswert hält. Ein Markenzeichen, Hans Morpers "Oberhaider Wallfahrt", wurde live in Kurzform präsentiert - mit Herbert Ramer als Vorbeter, Kombi-Blaskapelle, Männer- und Frauenchor.
Minutiöses Drehbuch
Zuvor stieg man mit der Begrüßung durch Bürgermeister Carsten Joneitis in die Umsetzung eines minutiös abgestimmten Drehbuchs ein, das Gemeinschaftsleistungen aller Art und Oberhaids Charakter als solchen in Szene setzte; nach der Einstimmung durch Imagefilm und Powerpoint-Präsentation. Auch Landkreischef Johann Kalb kam ein wichtiger Part zu: Immer wieder legte er sich mit Charme und Werbe-Stunts ins Zeug. Mit Leidenschaft agierten beispielsweise Gemeindearchivpflegerin Barbara Spies, Zweiter Bürgermeister Peter Deusel, als dienstältester Jugendpfleger im Landkreis Oliver Schulz, Ursula Stark oder Obst- und Gartenbauvorsitzender Wolfgang Settmann.
Wallfahrtskirche, Kindergärten, Alte Mühle, Weide, Seniorenzentrum, Neuer See, Neubaugebiet, Naturwaldreservat, Friedhof, Zukunftswiese und Kreislehrgarten waren die Stationen, an denen Oberhaid seine Stärken ins rechte Licht rückte.
Wie viele marschierte auch Sabine Jahn in der "Prozession" mit und stellte am Ende fest: "Man kann hier wirklich schön leben, selbst wenn das nicht mit einem Preis gekrönt wird."
Landrat beeindruckt
Beeindruckt war aber auch der Landrat bei seinem an die Hauptdarsteller, also die Oberhaider, gerichteten Schlusswort: "Es ist beeindruckend, was ihr geleistet habt. Verdient habt ihr es mindestens, Weltmeister zu werden." Den Titel gibt's zwar nicht. Kommissionsleiter Kendzia lud die Oberhaider jedoch schon mal zum Abschluss-Termin am 26. November nach Kulmbach ein. Er lobte die super Organisation und meinte "wir haben einen sehr guten Eindruck bekommen." Ob die erlangten Punkte reichen? Oberhaid muss sich nun wie Brunn, das ebenfalls gestern begutachtet wurde, und Oberleiterbach (Dienstagmorgen) bis Dienstagabend gedulden: Dann ist bekannt, wer in den Landesentscheid kommt. Das hätte wieder einen Drehbuch-Tag zur Folge.