Es ist vermutlich einfacher, eine Straße zu bauen, als ihr einen Namen zu geben. Es geht um die neu gebaute Erschließungsstraße am Main-Regnitz-Center im Industriegebiet Trosdorf.
Diese Straße ist mittlerweile festiggestellt und soll ab der nächsten Woche für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Dem Gemeinderat oblag es nun, wie bei anderen neuen Straßen auch, ihr einen Namen zu geben.
Im Prinzip wollten die Gemeinderatssitzung in der von Bürgermeister Johann Pfister (BI) geleiteten Sitzung alle das Gleiche: Den früheren Trosdorfer (1963 bis 1978) und Bischberger (1978 bis 1990) Bürgermeister zu würdigen, dank dessen Engagement und Weitblick das erste Gewerbegebiet in der Region Bamberg entstanden ist. Probleme bereitete hingegen die genaue Betitelung: "Bgm.-Wachter-Straße" lautete der erste Vorschlag, acht Gemeinderäten gefiel der, elf nicht.
Der zweite Vorschlag war dann: "Alfred-Wachter-Str.". Acht Gemeinderäten gefiel er, elf wiederum nicht. Die Flurbezeichnung "Gemeindewörth", ein Vorschlag der Verwaltung, gefiel dann nur noch vier Ratsmitgliedern, 15 nicht. Der Vorschlag, den Tagesordnungspunkt zu vertagen, hatte wiederum nur acht Anhänger und elf Gegner. Selbst der Kompromiss-Name "Bgm. Alfred Wachter-Str." fand keine Mehrheit (6:13). Mangels eines Ergebnisses setzte der Bürgermeister Pfister den Tagesordnungspunkt schließlich ab.
Da sieht man mal wieder wie unfähig der Bischberger Gemeinderat in manchen Angelegenheiten ist. Bischberg hat sich vor 35 Jahren mit Trosdorf eine "reiche Braut" geangelt und "sie" im Laufe der Zeit sukzessiv ausbluten lassen. Nun, seit gut einem Jahr tut sich im TROSDORFER Industriegebiet wieder etwas. Der Verfall wird (hoffentlich auf Dauer) mit der Eröffnung des Main-Regnitz-Centers gestoppt, nachdem jahrelang die ansässigen Firmen abwanderten. Die Fa. Schauer Autoteile machte damals den Anfang und niemand hat sich darum gekümmert. Und jetzt? Wiederum Unvermögen oder nur Parteiengeplänkel im Rathaus? Bleibt nur zu hoffen, dass noch ein Name gefunden wird, für eine Straße, die keiner der Anlieger wirklich wollte.

Wie wär's mit "Johann-Pfister-Gedächtnis-Weg"?