Die Bamberger empfingen 2016 nicht gerade überschwänglich. Das Feuerwerk ging im Nebel fast unter.
Die Feierlaune war irgendwie gedämpft. Vielleicht lag es am nasskalten Wetter, das kein Hochfeuerwerk richtig zur Geltung kommen ließ. Vielleicht lag es daran, dass ein Jahr zu Ende ging, das auch den Menschen in Bamberg bewusst machte, wie klein die Welt geworden ist und wie hautnah die globalen Probleme inzwischen alle und jeden berühren.
"Wenn's nur nicht schlechter wird als 2015" wünschte sich zum Beispiel eine Bambergerin auf die Frage, was sie sich von 2016 erwarte. Die Frau stand mit Bekannten an der Unteren Brücke, um den Jahreswechsel dort zu erleben.
Silvester 2014/2015 war dort wesentlich mehr los gewesen. Es gab auch keinen Countdown, wie manchmal in der Vergangenheit. Dass es Mitternacht war, war nur am Jubel auszumachen, den die Menschen kurz anstimmten. Weil viele schon vor 24 Uhr Feuerwerkskörper gezündet hatten, war die Steigerung um Mitternacht gar nicht mehr so groß.
In der Innenstadt wurde überhaupt eher beschaulich gefeiert, um nicht zu sagen unspektakulär. Wohl schlug manchen das trübe und extrem nebelige Wetter auf's Gemüt. Nach heiteren und lachenden Menschen musste man schon etwas suchen: Viele genossen zweisam, auffallend viele schweigsam den Jahreswechsel.
Auffällig war, wie viele "fremde Gesichter", wohl in Bamberg lebende Flüchtlinge, in die Innenstadt gekommen waren. Gemeinsam mit den Bambergern begrüßten sie 2016. In deutscher und englischer Sprache wünschte man sich gegenseitig ein gutes neues Jahr und happy new year.
Feuerwerk "verschwand"
Vom Feuerwerk hörte man diesmal mehr als man sehen konnte. Es war neblig und die Rauschwaden von gezündeten Krachern und Raketen zogen nicht ab, so dass an einigen Stellen der Innenstadt nicht einmal mehr die andere Straßenseite zu erkennen war.
Ungewöhnlich schnell löste sich auch die Menschenmenge auf, die an der Unteren Brücke vergebens auf ein Spektakel gewartet hatte. Lediglich an den Glühweinständen am Gabelmann wurde auch nach 1 Uhr noch unter freiem Himmel weiter gefeiert. Echte Partystimmung herrschte aber auch dort nicht, wenngleich Einzelne tanzten.
Getanzt wurde dagegen im E.T.A-Hoffmann Theater. Zum ersten Mal stieg dort eine Silvesterparty: Im Anschluss an die Vorstellung des Stückes "Krähwinkel" feierte man im Foyer und im Theatertreff, mit Live-Musik und Feuerwerk. Den zahlreichen Besuchern, unter ihnen Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und seine Lebensgefährtin, gefiel diese besondere Art der Premiere augenscheinlich gut.
Gefeiert und geschlägert
Erfreulicherweise wurde überwiegend friedlich gefeiert. Ganz "arbeitslos" war die Bamberger Polizei aber nicht. Sie berichtet von mehreren handgreifliche Auseinandersetzungen, bei denen Beamte eingreifen mussten und von einigen Feiernden, die den Rest der Nacht in einer Ausnüchterungszelle beziehungsweise in der Notaufnahme des Krankenhauses verbringen mussten.
Ein besonders unschöner und auch gefährlicher Vorfall ereignete sich um Mitternacht an der Unteren Brücke. Eine bislang unbekannte Gruppe von Leuten zielte mit Böllern und Silvesterraketen in Richtung der Menschenmenge. Damit nicht genug: Im Anschluss daran wurde die "beschossene" Gruppe auch noch von den Tätern mit den Fäusten traktiert. Mehrere Personen erlitten der Polizei zufolge Gesichtsverletzungen. Die Täter liefen in unbekannte Richtung davon. Zeugen des Vorfalls werden gesucht und gebeten, sich bei der Polizei-Inspektion Bamberg-Stadt (Telefon 0951/9129210) zu melden.
Es mag ja sein, dass die Stimmung getrübt war und sich den äußeren Wetterverhältnissen angepasst war. Noch trübsinniger finde ich allerdings, dass all diejenigen, die Ihr Geld in Böller verpulvert haben, sich einen Dreck um die Hinterlassenschaften kümmern und überall die Reste von Raketen, Böllern etc. liegen lassen.
Es mag ja sein, dass die Stimmung getrübt war und sich den äußeren Wetterverhältnissen angepasst war. Noch trübsinniger finde ich allerdings, dass all diejenigen, die Ihr Geld in Böller verpulvert haben, sich einen Dreck um die Hinterlassenschaften kümmern und überall die Reste von Raketen, Böllern etc. liegen lassen.