Diplom-Meteorologe Dominik Jung gibt einen erfreulichen Wetter-Ausblick für die kommenden Tage. Und er sieht durchaus die Möglichkeit, dass es länger sommerlich bleibt.
Eine große deutsche Tageszeitung kündigt bereits das "Herbst-Megahoch" an. Und die Wetter-Experten überschlagen sich mit optimistischen Langzeitprognosen für den Oktober. Ganz so euphorisch ist Dominik Jung zwar nicht. Aber für die kommenden Tage kann der Diplom-Meteorologe aus Wiesbaden auch für die fränkische Region einen erfreulichen Ausblick geben.
Herr Jung, den Herbstbeginn mit kalten, nassen Tagen haben wir hinter uns, jetzt soll es wieder besser werden. Können wir uns auf einen goldenen Oktober freuen?Fakt ist, dass das Hoch "Kieron" zu uns kommt. Dann ist es erst mal vorbei mit Regen und wechselhaftem Wetter. Die Temperaturen gehen immer weiter nach oben, am morgigen Sonntag erreichen wir in Franken bis zu 23 Grad. Auch der Start in die neue Woche ist vielversprechend. Es bleibt trocken.
Bleibt es so sommerlich?Ja, es bleibt vorerst bei einem Gemisch aus Sonne und Wolken mit trockenem Herbstwetter. Mindestens bis zum ersten Oktoberwochenende können wir uns auf schönes Wetter freuen. Zudem bleibt es nachts frostfrei.
Das klingt so, als erwartet uns ein Goldener Herbst?Ob das Hoch langfristig bestand hat, oder vielleicht irgendwann von einem Tief verdrängt wird, kann man noch nicht sagen. Momentan deutet aber vieles darauf hin, dass es auch nach dem ersten Oktober-Wochenende trocken bleiben könnte. Denn im Lauf der kommenden Woche stößt das Hoch "Lutz" dazu. Gleichzeitig herrscht vermehrt Nebel. Und den bekommt die Sonne ja nicht so leicht weg.
Wir nähern uns nun mal dem Winter.
Apropos Winter: Gib es da schon Prognosen?Genauso wie das Weihnachtsgebäck frühzeitig in den Supermarkt-Regalen liegt, werden wir Experten immer wieder mit diesen Fragen konfrontiert. Aber man kann generell nur den Klimatrend anschauen und versuchen abzuschätzen. Konkrete Aussagen sind jetzt noch nicht möglich.
Im letzten Jahr war der Winter drei Grad wärmer, es wurde wieder viel über den Klimawandel diskutiert. Viele haben generell das Gefühl, dass sich die Jahreszeit mehr und mehr verschieben.Es gibt in der Tat Untersuchungen. Beispielsweise gilt die Apfelblüte als Indikator für den Frühlingsbeginn. Man hat festgestellt, dass die Apfelblüte in den vergangenen 20 Jahren um 15 Tage nach vorne gerutscht ist, der Frühlingsbeginn praktisch einen halben Monat früher startet.
Das dürfte alle Sonnenfreunde freuen...Eine generelle Aussage bezüglich des Sommers ist aber trotzdem schwierig. In den letzten Jahren war der April oft richtig warm und sommerlich. Der Mai und der Juni waren hingegen nass und kälter.
Welche Jahreszeit favorisiert eigentlich Dominik Jung?Ich bin eher der Fan von Schnee. Im Winter ist wettertechnisch mehr zu erleben für einen Meterologen. Da gibt es Sturmtiefs, Orkantiefs, heftige Regen- und Schnee-Einbrüche. Da können wir einfach so viel berichten.
Das Gespräch führte Christian Pack.