Das Schlosshotel in Pommersfelden schließt zum Jahresende. Bürgermeister Beck sieht einen Verlust für seine Gemeinde. Graf von Schönborn hat Pläne.
ADAC, Adidas, Bayerischer Landtag, Bosch, Continental, Honda, Knauff, Puma, Pfizer Pharma, Siemens, Schaeffler, Toyota und eine ganze Reihe deutscher Universitäten: Die Referenzliste der Gäste des Schlosshotels Pommersfelden ist natürlich noch viel länger. Neben Tagungen finden in den barocken Räumen des Hotels auch rund 30 Hochzeitsfeiern im Jahr statt. Und jede Menge Urlauber erholen sich hier. Ende des Jahres ist damit aber erst einmal Schluss. Die Pächter-Familie Haag steigt nach zehn Jahren aus.
Ein herber Verlust Die Schließung des Schlosshotels ist für die Gemeinde Pommersfelden ein herber Verlust. Bürgermeister Hans Beck (Wählerblock Sambach) sieht darin eine gewaltige Schwächung der Infrastruktur und vor allem einen Verlust von Arbeitsplätzen.
30 Mitarbeitern, darunter fünf Auszubildenden, muss die Pächterfamilie Haag kündigen.
Wie Renate Haag versichert, hätte sie mit ihren beiden Söhnen das Pommersfeldener Schlosshotel gerne weiter betrieben. Jedoch laufen seit acht Jahren Rechtsstreitigkeiten mit dem Verpächter, Paul Graf von Schönborn.
Weil das Verhältnis so zerrüttet ist, hat sich die Familie Haag entschieden, vorzeitig aus dem eigentlich bis 2015 laufenden Pachtvertrag auszusteigen. Vor dem Oberlandesgericht habe man jetzt einen Vergleich geschlossen, um schon Ende 2013 aufhören zu können, berichtet Renate Haag.
Familie hat eigenes Hotel in Baden gekauft Seit 2012 habe es interessierte Nachfolgepächter gegeben, 2013 wurden dem Grafen weitere präsentiert, aber alle nicht akzeptiert, sagt Renate Haag. Für die Haags ist Ende das Jahres in Pommersfelden definitiv Schluss.
Mittlerweile hat sich die Familie ein eigenes Hotel in Bühl in Baden gekauft.
Renate Haag hat eine lange Liste mit Vorfällen parat, die jetzt im Ausstieg gipfelten. So sollen von Anfang an Teile der historischen Gebäude nicht so genutzt worden sein können, wie im Pachtvertrag vereinbart. Immer wieder habe es Reibereien und unterschiedliche Ansichten über die Nutzung der historischen Gebäude und der Außenanlagen gegeben.
Dabei sei der Betrieb selbst mit seinen 67 Zimmern immer gut ausgelastet gewesen. Hochzeiten und sehr viele große Tagungen mit jeweils 60 bis 120 Personen hätten den Terminkalender gefüllt. Dinnershows zu den Themen Krimi, Dracula oder Chocolat und mehr hätten großen Anklang gefunden.
Fast zwei Millionen Pacht Renate Haag habe aber auch Kritik einstecken müssen, weil sie einem Verein mit einer übertrieben rechten
Gesinnung einmal im Jahr Obdach gewährte. Zu dieser Tagung seien etwa 300 Leute gekommen, die auch noch zehn Hotels in der Umgebung gefüllt haben. Dieser Verein habe aber schon im Schlosshotel getagt, noch bevor die Haags ihre Pacht angetreten hatten, blickt die Chefin zurück. Zudem sei man immer in Kontakt mit Polizei und Verfassungsschutz gestanden.
Renate Haag kritisiert, dass von den fast zwei Millionen Euro, die sie in den vergangenen zehn Jahren an Pacht bezahlt habe, "nichts in die Renovierung geflossen ist oder zur Erhaltung der Gebäudesubstanz ausgegeben wurde". Leere Gebäudeteile würden verfallen und sie habe Zimmer, die nicht mehr vermietet werden können.
Ihr Hotel habe bevorzugt mit ortsansässigen Betrieben zusammengearbeitet. So wurden die Backwaren vom örtlichen Bäcker bezogen, der Blumenladen machte Geschäft mit den Hochzeiten.
War das Schlosshotel überbucht, habe man die Gäste an Häuser in der Nachbarschaft verwiesen.
Jetzt muss im Dezember alles leer geräumt werden. Die Küche ebenso wie das Restaurant und die Zimmer. Renate Haag kann das nicht so richtig verstehen, wäre es für sie doch sinnvoller, wenn ein Nachpächter in dem voll eingerichteten Haus einfach weitermachen könnte.
Das ist aber nicht im Sinne von Paul Graf von Schönborn. Wie er auf Anfrage des FT erklärte, plane er eine Eigenbewirtschaftung des Hotels. Es sei entschieden, das Schlosshotel Pommersfelden, in dem er einen "riesigen Investitionsrückstand" sieht, nicht mehr zu verpachten. Das Pachtverhältnis habe aus Sicht des Grafen nie richtig funktioniert. Auch sei der Vertrag mit der Familie Haag "sehr locker ausformuliert" gewesen.
Mit möglichen Nachpächtern sei man sich nicht einig geworden.
Jetzt plant Paul Graf von Schönborn eine "große Lösung", bei der das Schloss mit Gastronomie und Hotel an Attraktivität gewinnen soll. "Vier Sterne plus" werde angestrebt. Man sei gerade dabei, ein Konzept für Investitionen und den Betrieb zu entwickeln.
"Pommersfelden ist nicht Zermatt oder Lugano" Solche Pläne hält Sandra Dorn, noch Empfangsmitarbeiterin im Schlosshotel, für ein "Luftschloss". Die Frau mit Erfahrung in der Hotelbranche hält eine Aufwertung auf mehr Sterne für wenig erfolgversprechend: "Pommersfelden ist nicht Zermatt oder Lugano." Hier sei die Zielgruppe dafür einfach nicht vorhanden. Sandra Dorn blickt von ihrem Empfang auf die auch dem Grafen gehörende Schlossgaststätte.
Die ist "wegen aufwendiger Renovierungsarbeiten" schon seit fast fünf Jahren geschlossen.
Bürgermeister Beck bedauert den Ausstieg der Familie Haag: "Die hat ihr Geschäft verstanden. Die Haags waren Gastronomen mit Leib und Seele." Beck würde es zwar begrüßen, wenn der Graf seine Pläne umsetzt, glaubt aber nicht, dass Pommersfelden die für ein Luxushotel nötige Infrastruktur besitzt.
Dem Verlust von Arbeitsplätzen im Schlosshotel kann der Bürgermeister ebenso nur zusehen wie dem Abzug der Großbäckerei Burkard.
Wenn der Wind der Veränderung weht , bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen ............................................................................................................................................................................................................Es ist lebensnotwendig sich auf veränderungen einzustellen . Die Firmen passen ihre Geschäftspolitik der Zeit an , also Planung und Organisation des Wirtschaftlichen Vorgehens eines Unternehmens. Nach Regen kommt Sonnenschein eines noch Früher an Später Denken gilt in den meisten Lebenslagen ! dann Gute Nacht die Partei braucht heute die Zweitstimme am richtigen Platz .
Ein Pächter interessiert sich für einen Nachpächter, damit der Geschäftswert und die Ausstattung des Objekts an qualifizierte Personen weitergegeben werden können. Dies dient der Erhaltung des Pachtobjekts und sichert die zukünftige Pachteinnahme des Verpächters, außerdem erhält der Pächter eine Ablösesumme für seine Ausstattung und den Geschäftswert, welche er bei Pachtbeginn ebenfalls an den vorherigen Pächter geleistet hat. Ein ganz normaler Geschäftsvorgang.
Wenn man das Ganze sieht, erkennt man auch die gesamte Katastrophe der langjährigen Geschäfte des Grafen von Schönborn, nämlich Schloßgaststätte seit 5 Jahren geschlossen, keine Pachteinnahmen, Schloßhotel ab 2014 geschlossen, zukünftig keine Pachteinnahmen. Seine Unterstützung der Abwanderung der Bäckerei Burkhard nach Adelsdorf, zukünftig hat Pommersfelden keine Bäckerei/ Café mehr vor Ort. Von allen o.g. Betrieben fehlen der Gemeinde Pommersfelden natürlich auch die Gewerbesteuereinnahmen und es gehen insgesamt fast 100 Arbeitsplätze verloren. Um nun seiner Verpflichtung der Erhaltung seines Erbes für Franken nachkommen zu können, müssen noch mehr Zuschüsse und Steuergelder zur Verfügung gestellt werden, das kostet unser aller Geld. Fragwürdig ob man einer solchen Geschäftspolitik Respekt zollen soll.
P.S. Erlaucht leitet sich von erleuchtet ( illuminati ) ab, diesen Zustand hat Graf von Schönborn offensichtlich noch nicht durchlaufen.
warum intressiert sich ein pächter für einen nachpächter
man sollte das ganze sehen, und nicht teile davon. Graf Schönborn ist nicht erst seit 10 Jahren im Geschäft sondern er hat seine Verpflichtung , sein Erbe in Zukunft und uns Franken gegenüber zu wahren man sollte ihm das auch mit respekt Zollen !!! .........................weiter so eure Erlaucht.