Beim Blues- und Jazzfestival auf der Böhmerwiese wurde der Inhalt von Handtaschen und Rucksäcken kontrolliert. Das Ergebnis war etwas überraschend.
Wegen der aktuellen Sicherheitslage sind auf dem Jazzfestival die Kontrollen verstärkt worden. So mussten auf der Böhmerwiese erstmals alle Besucher einen Blick in ihre Handtaschen und Rucksäcke zulassen. In der Innenstadt hingegen zeigte die Polizei Präsenz.
Wollten Sie nicht immer auch schon mal wissen, welche Geheimnisse sich in großen Damenhandtaschen verbergen? Oder was Männer in ihren Rucksäcken alles mit sich herumschleppen? Zugegeben, so richtig ans Tageslicht kommen wird es wohl nie. Aber manche Dinge, die Frau und Mann in die Öffentlichkeit mitnehmen, überraschen am Ende schon etwas.
So fanden die Securities auf der Böhmerwiese unzählige Gegenstände, die eigentlich nichts auf der Veranstaltung zu suchen hatten. "Alleine am Samstag haben wir vorübergehend 20 Messer und drei Pfeffersprays konfisziert", schilderte Raimund von der Security.
Das Erstaunliche dabei sei gewesen, dass von den 20 Messern alleine 18 bei Frauen gefunden wurden. Ebenso die Pfeffersprays, die ausschließlich Frauen mit sich trugen. Eine Dame hatte sogar gleich drei größere Messer bei sich. Als Grund hierfür gab sie an, dass sie diese beruflich brauchen würde. Die meisten Frauen "begnügten" sich jedoch mit Schweizer Taschenmessern.
Sogar ein Hammer
Am Sonntag hingegen wurde bei einem kontrollierten Mann sogar ein Hammer aus einem Rucksack gezogen. Ansonsten versuchten zahlreiche Besucher, Flaschen und Schnaps auf das Gelände mitzunehmen. Wie auch die Messer und Pfeffersprays wurden die Getränke sichergestellt. Am Ende konnten sie jedoch wieder abgeholt werden. "Und es hat auch wirklich jeder seine sichergestellten Gegenstände nach dem Konzert abgeholt.
Lediglich leere Flaschen haben sie uns überlassen", berichtete Raimund, der seit zehn Jahren als Sicherheitsmann tätig ist. Erfreulich hingegen sei gewesen, dass nahezu fast alle Besucher viel Verständnis für die Kontrollen hatten, die dieses Jahr erstmals auf der Böhmerwiese durchgeführt wurden. Auch die kleinen Staus nahmen sie geduldig hin.
"Natürlich gab es ein paar wenige, die nicht gestatteten, dass wir in ihre Taschen oder Rucksäcke einen Blick warfen", schilderte Raimund. Zwar wäre rein rechtlich niemand verpflichtet, seine Tasche auszuleeren oder einen Blick hineinwerfen zu lassen - es sei denn, er würde von der Polizei kontrolliert. Allerdings stünde dann dem Veranstalter frei, den "Verweigerern" den Zutritt zum Gelände zu untersagen.
Zu dieser drastischen Maßnahme musste die Sicherheitsleute im Laufe der drei Tage auf der Böhmerwiese nur zwei oder drei Mal zurückgreifen.
Seit Montag ist der Jazz nun in die Innenstadt umgezogen. Anders als auf der Böhmerwiese sind die beiden Bühnen am Gabelmann und am Maxplatz nicht eingezäunt. Somit gibt es auch keine generellen Personenkontrollen. Zudem, so erläuterte Festivalleiter Klaus Stieringer, hätten seine Sicherheitsleute auf einem öffentlichen Platz, der für alle frei zugänglich ist, keine Befugnisse, Taschenkontrollen durchzuführen. "Und eine Einzäunung des Geländes ist am Gabelmann so gut wie unmöglich. Darüber hinaus wollen wir den Charakter eines freien und kostenfreien Stadtfestes nicht durch Zäune zerstören", betonte er.
Zumal es bei Veranstaltungen jeglicher Art wohl nie eine hundertprozentige Sicherheitsgarantie geben wird.
Streifen unterwegs
Neu ist aber, dass die Polizei ein verstärktes Auge auf das Jazzfestival wirft. So sind nach deren Auskunft jeden Abend Zivil- und Fußstreifen unterwegs. Diese würden stichpunktartig nach Erfahrungswerten Taschen oder Rucksäcke kontrollieren. Zudem wolle man durch die eigens abgestellten Beamten auf dem Festival, aber auch in der Innenstadt mehr Polizeipräsenz zeigen.
Am ersten Tag mussten die Beamten jedoch nicht einschreiten, es war, wie sie selbst sagen, ein ruhiges und friedliches Musikfest. Die meisten Festivalbesucher nahmen zwar von den Streifen Notiz, ließen sich aber davon nicht stören. "Ich finde es gut, dass die Polizei präsent ist. Mein Musikvergnügen stört das aber nicht im geringsten", sagte Manfred Köhler aus Bamberg, der seit vielen Jahren das Blues- und Jazzfestival in der Stadt genießt.
nix besonderes,
ich finde nicht, dass auch fast 20 Schweizer Taschenmesser (welche Größen eigentlich?) und 3 Pfeffersprays bei der Anzahl an Besuchern irgendetwas Besonderes sein soll.
Keine "Mehr"-Bewaffnung und welche Frau geht mit einem Schweizer Taschenmesser auf jemand los??
Das hat man halt so dabei.
Kein Grund zur Hysterie - weder von der Presse noch bei überängstlichen Kommentatoren.
Es erstaunt, warum die Frauen Pfefferspray und Messer in ihrer Handtasche hatten? Vielleicht könnte es mit dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Damen zu tun haben. Und als Frau hat man halt immer alles griffbereit bei sich. Ob es nun zum Blues- und Jazzfestival geht oder zum Bummel durch Bamberg oder einem Spaziergang in der Umgebung. Nicht umsonst ist die Zahl der kleinen Waffenscheine für Bamberg und Landkreis extrem angestiegen. Vor zwei Jahren schien die Welt noch mehr in Ordnung
Kommerzinteresse
Die Taschenkontrollen kommen den Veranstaltern nicht ungelegen, können sie doch so ihre teils überteuerten Produkte aus der Not heraus besser an den Mann bringen. Es soll mir mal jemand erklären wie eine Plastikmineralwasserflasche die Sicherheit gefährden soll. Stattdessen werden Pfandflaschen im Restmüll entsorgt anstatt der Wiederverwendung zuzuführen. Ich finde es widerlich wie man die Ängste nach den Anschlägen nun schamlos ausnutzt um noch mehr Umsatz zu machen.
Übrigens zahlen die "Sicherheitskontrollen" wir alle. Demnächst werden die Nahrungsmittel auf Veranstaltungen und auch der Eintritt (bei kostenpflichtigen Veranstaltungen) teurer werden. Ist das allen bewusst, die noch mehr Auflagen und Kontrollen fordern? Auch die Polizisten in der Innenstadt müssen bezahlt werden. Zahlen wir nicht schon genug Steuern? Wieviel ist uns die Sicherheit bei Veranstaltungen wert? 10 Prozent, 20 Prozent oder gar 30 Prozent der Preise? Bei den ganzen Maßnahmen und behördlichen Auflagen braucht sich keiner über zu teuere Preise beschweren.
Kommerzinteresse
Die Taschenkontrollen kommen den Veranstaltern nicht ungelegen, können sie doch so ihre teils überteuerten Produkte aus der Not heraus besser an den Mann bringen. Es soll mir mal jemand erklären wie eine Plastikmineralwasserflasche die Sicherheit gefährden soll. Stattdessen werden Pfandflaschen im Restmüll entsorgt anstatt der Wiederverwendung zuzuführen. Ich finde es widerlich wie man die Ängste nach den Anschlägen nun schamlos ausnutzt um noch mehr Umsatz zu machen.
Übrigens zahlen die "Sicherheitskontrollen" wir alle. Demnächst werden die Nahrungsmittel auf Veranstaltungen und auch der Eintritt (bei kostenpflichtigen Veranstaltungen) teurer werden. Ist das allen bewusst, die noch mehr Auflagen und Kontrollen fordern? Auch die Polizisten in der Innenstadt müssen bezahlt werden. Zahlen wir nicht schon genug Steuern? Ich fühle mich auch so sicher genug.