<Unterzeile>Vier Wochen nach Beginn der Arbeiten in der Gaustadter Hauptstraße haben sich die Verkehrsteilnehmer mit den Umleitungen arrangiert. Die anliegenden Geschäftsleute beklagen indes erste Einbußen.</Unterzeile>
Noch ist die heiße Phase in der Gaustadter Hauptstraße mit den dann beginnenden Bauabschnitten zwei (ab 3. Mai) und drei (ab 26. Juli) längst nicht erreicht - dennoch haben die verantwortlichen Stellen vier Wochen nach Beginn der umfassenden Sanierungsmaßnahme Grund zum Aufatmen. "Die verkehrstechnische Situation hat sich weitgehend normalisiert. Ärger bereitet derzeit noch der motorisierte Schleichverkehr über die Mainluststraße. Um dies in Zukunft zu verhindern, wurden bereits Sperrmaßnahmen durch Polizei und Verkehrsbehörde eingeleitet. Von weiteren nennenswerten Störungen oder Beschwerden der Anlieger ist uns bislang nichts bekannt", sagte Rathauspressesprecher Claus Reinhardt auf Anfrage. Die Stadt setze in jedem Fall auf konstruktive Zusammenarbeit mit den Gaustadtern: "Alle Hinweise und Anregungen aus der Bevölkerung werden ernsthaft geprüft und, falls möglich, umgesetzt."
Nach den ersten Tagen der Umorientierung und so manchem Stau haben sich die Verkehrsteilnehmer offensichtlich an die Umleitungsschiene über B 26, Hafenstraße und Regensburger Ring gewöhnt. Zudem liegt man laut Reinhardt voll im Zeitplan. Der Ausbau der 1,3 Kilometer langen Hauptverkehrsverbindung durch den Bamberger Ortsteil wird sich noch bis 20. November hinziehen.
Eine lange Zeit - die bereits im Vorfeld große Ängste bei den an der Hauptstraße angesiedelten Gaustadter Geschäftsleuten geschürt hatte. Auch wenn alle Anwesen und Läden laut Baureferat jederzeit fußläufig erreichbar bleiben sollen, werden sich Umsatzeinbußen kaum vermeiden lassen. Schon jetzt beziffert die Bürgervereinsvorsitzende Daniela Reinfelder die ersten Abstriche vereinzelter Geschäfte mit bis zu 20 Prozent. "Die Laufkundschaft fehlt, das spürt man natürlich in der Kasse", berichtet die CSU-Stadträtin von Gesprächen mit den Kaufleuten. Immerhin 30 Geschäfte sind entlang der Gaustadter Hauptstraße angesiedelt.
"Stimmung ist gemischt"
Generell bezeichnet Reinfelder die momentane Stimmung bei den Betroffenen als "gemischt": "Bei allen Unannehmlichkeiten im Zuge der Großbaustelle ist natürlich die Erwartung groß, dass die Straße und ihr Umfeld am Ende eine große Aufwertung erfahren, von der alle profitieren werden."
Um derweil wenigstens die größte (Parkplatz-)Not zu lindern, hat die Stadt für Geschäftskunden 49 Ausweichstellplätze am Ochsenanger eingerichtet. Fortgeschritten sind laut Reinhardt auch Planungen für einen Behelfsparkplatz auf dem ehemaligen Megalith-Gelände an der Breitäckerstraße. Hierüber werden sich vor allem die Friedhofsgänger freuen, wie die BV-Vorsitzende betont. Schon länger sei es ein großes Anliegen des Bürgervereins, einen eigenen Zugang speziell auf dem Hochplateau des steil ansteigenden Friedhofsgeländes zu schaffen, um älteren und gehbehinderten Friedhofsbesuchern entgegen zu kommen. Reinfelder: "Was dann noch fehlt, ist nur noch ein entsprechendes Friedhofstor."
Während mit punktuellen Maßnahmen das derzeitige "Nadelöhr" Gaustadt weiterhin passierbar bleiben soll - so wurde etwa eine vorübergehende Aufhebung des absoluten Halteverbots in der Dr. Martinet-Straße wieder rückgängig gemacht, nachdem dort die Busse kaum mehr durchgekommen waren - denkt man im Rathaus schon weiter. Pressesprecher Reinhardt: "Irgendwie ist das jetzt auch eine Art Testphase für die Landesgartenschau 2012." Dann sollen die Besucher zwar mittels Shuttle-Dienst ans Erba-Gelände transportiert werden, um den Individualverkehr in Grenzen zu halten. Engpässe werden wohl dennoch nicht vermeidbar sein - davon hat Gaustadt schon jetzt mehr als genug.