Kurzfristig sprang Erzbischof Ludwig Schick ein: beim Festgottesdienst in der St. Elisabeth-Kirche zum 125. Gründungstag des ersten Bürgervereins Bambergs.
Wer ist nun der Sieger in dieser E-Mail-Schlacht? Gibt es überhaupt einen Besiegten? Oder können sich eigentlich nicht alle Beteiligten froh die Hände reiben, weil ein falscher Dienstweg doch zu einem guten Ende geführt hat?
Kein Geringerer als Erzbischof Ludwig Schick hat dafür gesorgt, dass der Bürgerverein IV. Distrikt der Stadt Bamberg aus der Bredouille kam. Als erster Bürgerverein in Bamberg wurde dieser am 14. Februar 1891 ins Leben gerufen. Da der 125. Geburtstag just auf einen Sonntag fiel - 14. Februar 2016 - wollte der Vereinsvorstand mit Gisela Bosch an der Spitze das Jubiläum mit einem Festgottesdienst in der St. Elisabeth-Kirche krönen: "Wir wollten einen Pfarrer an diesem Sonntag", fasste die Vorsitzende alle Bemühungen zusammen, die bereits im August 2015 begannen.
Allerdings mit einem Irrtum in der notwendigen Abfolge einer solchen Anfrage, die an das für die Elisabethenkirche zuständige
Pfarramt hätte gerichtet werden müssen. Das ist das Dompfarramt und somit Domkapitular und Pfarradministrator Hubert Schiepek. Unter Umgehung dieses "Rector ecclesiae" des Kirchleins im Sand wurde Weihbischof Herwig Gössl um Zelebration gebeten.
Was hat das ausgelöst an Hin und Her! Ersparen wir uns detaillierte Inhalte aus den diversen E-mails. Am vorläufigen Ende der Schlacht - drei Tage vor dem Jubiläumssonntag - musste der Bürgerverein davon ausgehen, dass es eine rein "weltliche Gedenkfeier ohne Pfarrer" geben würde, so Gisela Bosch. Doch weit gefehlt! Denn ein telefonischer Vermittlungsversuch der obersten Stadtspitze brachte den unverhofften Erfolg: Erzbischof Ludwig Schick höchstpersönlich sagte sein Einspringen zu. "Wir sind zu allem gekommen, was wir wollten", freute sich Vereinsvorsitzende Gisela Bosch.
Zumal sich auch die Stadt an die Zusage gehalten habe, dass die Innensanierung der Elisabethenkirche bis zum 14. Februar soweit abgeschlossen ist, dass der Jubiläumsgottesdienst gefeiert werden kann.
Und auch Dompfarrer Schiepek zeigte sich glücklich: "Ich freue mich riesig für den Bürgerverein, dass Erzbischof Ludwig zugesagt hat!"
Schließlich war es auch das erste Mal in der Geschichte des Bürgervereins, dass ein Erzbischof einen Festgottesdienst am Gründungstag feierte. "Das ist eine große Ehre für uns!" betonte Gisela Bosch.
Ludwig Schick zelebrierte schlicht, es war kein Pontifikalamt mit großem Einzug in die Kirche. Der Erzbischof hatte sogar auf Mitra und Bischofsstab verzichtet, jedoch nicht auf Dompfarrmesner Sebastian Dornheim, der auch als Ministrant und Kommunionhelfer fungierte.
Nach der umfassenden Restaurierung durch den Bamberger Orgelbauer Thomas Eichfelder ertönte wieder die Königin der Instrumente, die Organist Thomas Nawroth (Gaustadt) zur Begleitung des Gemeindegesangs spielte.
Statt einer speziellen Predigt verkündete Erzbischof Schick sein eigenes Hirtenwort zur Fastenzeit, das an diesem Sonntag in jeder Messe im Erzbistum Bamberg verlesen werden sollte.
Nur in seiner Begrüßung der Gemeinde war Schick auf das 125. Jubiläum des Bürgervereins eingegangen, dessen Gründung bereits mit einem Gottesdienst erfolgt sei. "Die Gründer waren davon überzeugt, dass an Gottes Segen alles gelegen ist", sagte der Erzbischof.
Aus diesem Segen sei ein "segensreiches Wirken zum Wohle der Stadt und der Bürger geworden".
Zu den Gottesdienstbesuchern zählten Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), Dritter Bürgermeister Wolfgang Metzner (SPD) und Städtischer Finanzreferent Bertram Felix, zugleich Immobilienmanager der Stadt und Bauherr der fast sechs Jahre dauernden Sanierung der St. Elisabeth-Kirche. Felix stellte in Aussicht, dass nach den noch notwendigen Arbeiten am Kirchengestühl und an der Kanzel dieses Gotteshaus im Sand offiziell am 10. Mai wieder seiner liturgischen Bestimmung übergeben werden könne.
worauf Sie hinauswollen. Damit kein Zweifel entsteht: Ich will auf die Problematik hinweisen, die durch den Unterhalt von (katholischen) Kirchen durch die Stadt entsteht, da diese Tätigkeit nicht zu den originären Aufgaben der Stadt gehört (deren Bewohner verschiedenen Religionsgemeinschaften angehören).
beim Einspringen nicht seine Grinsemuskeln verzerrt
Ergänzend darf ich noch anführen: Die St. Elisabeth-Kirche (ehemalige Stiftskirche des Elisabethenspitals) kam (wie auch die St. Getreu-Kirche) im Zuge der Säkularisation in den Besitz der Stadt, die sich seitdem mit dem Unterhalt dieses Gebäudes herumärgern kann. Die wertvollsten Sachen wie das Evangeliar aus dem Bamberger Dom etc. riss sich der Oberplünderer Kurfürst Maximilian IV. Joseph (später erster bayerischer König unter dem Namen Maximilan I.) unter den Nagel und ließ sie nach München verschaffen Für den Raub ihrer Kostbarkeiten und zum Zeichen ihrer Unterwürfigkeit ehrte die Stadt diesen Halunken mit einem Brunnen auf dem heutigen Maximiliansplatz! Oder war es der Dank dafür, dass das Hochstift Bamberg den obersten Landesherr, den dekadenten Fürstbischof Christoph Franz von Buseck (1795-1805) loshatte – jenen Obertrottel, der, wie der Bamberger Bibliothekar Dr. Michael Stenglein (1810-79) in einem Brief vom 30. April 1870 an den Direktor der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek in München Karl Felix Ritter von Halm (1809-1882) schreibt, „nur dumm und geizig und habsüchtig, mit Einem Worte, der dumme Christoph Franz!“ gewesen ist (und nur durch die Bestechung eines Domkapitulars in dieses Amt gekommen war)?
Egal, wie es war. Die Stadt ist jedenfalls Eigentümerin dieser Kirche und kann sich damit herumplagen. Soll sie dieses Danaergeschenk der Kirche geben, dann hat sie ihre Ruhe.
... und dann meckern, dass die Kirche soooo reich ist. Nun ist einmal die Stadt reich, passt es auch nicht.#
... und dann meckern, dass die Kirche soooo reich ist. Nun ist einmal die Stadt reich, passt es auch nicht.