CSU-Kreisvorsitzender: "Das war zu erwarten"

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CSU-Kreisvorsitzender Christian Lange sieht in der Unruhe im 5. Ortsverband kein schlechtes Omen für die Stadtratswahlen.

Für CSU-Kreisvorsitzenden Christian Lange kommt der Rücktritt von Hans-Jürgen Eichfelder von der Leitung des Ortsverbands Wunderburg-Gereuth weder überraschend noch ist es für ihn eine Hiobsbotschaft.

Wie er am Freitag in einer Stellungnahme gegenüber der Lokalredaktion sagte, habe er diesen Schritt des 37-jährigen Erwerbsgärtners schon erwartet: "Er war ein enger Vertrauer von Daniela Reinfelder. Es war zu erwarten, wenn sie geht, dass auch er geht."

Deshalb scheint es Lange auch nicht zu wundern, dass Eichfelder künftig gemeinsam mit der ehemaligen CSU-Stadträtin aus Gaustadt Politik machen will. Deren geplante Liste zur Kommunalwahl müsse man nicht fürchten.

Laut Lange wird sich 2014 "die neue CSU" den Wählern in Bamberg stellen, mit neuen Gesichtern und Namen auf der Liste.
Er berichtet von über 20 Neuaufnahmen in die Partei, die Hans-Jürgen Eichfelder aus Enttäuschung über deren Politik und Umgang mit der Basis verlassen will.

Der Kreisvorsitzende war am Donnerstag für die Redaktion nicht erreichbar gewesen, weshalb er im Artikel "Ortsvorstand der Wunderburger CSU schmeißt hin" nicht zu Wort gekommen war. Mit Eichfelder haben drei weitere Vorstandsmitglieder angekündigt, zum 30. Juni ihre Ämter nieder zu legen. Sie werfen Fraktion und Kreisvorstand vor, die Themen und Anträge des 5. Ortsverbands nicht ernst zu nehmen.

Lange nennt diese Kritik "nicht nachvollziehbar". So seien wenige Tage nach Eichfelders Wiederwahl am 13. März zwei Anregungen aus dem Stadtteil behandelt und als Anfragen an den Oberbürgermeister weitergeleitet wurden. Sie hätten sich um wichtige Wunderburger Themen, das Glaskontor-Gelände und den künftigen Standort für die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr, gedreht.

Zur Kritik an der Position der CSU in Sachen ICE gibt Lange den "schwarzen Peter" zurück. Der Ortsverband hätte sich nicht aus den Medien informieren müssen, wenn sein Vorstand am Partei internen ICE-Forum teilgenommen hätte, zu dem alle Mitglieder eingeladen gewesen seien. Er bedauert, dass Eichfelder "nicht die Zeit gefunden hat, mit zu diskutieren".

Weil die Wähler laut Lange "genau unterscheiden können, wer teamfähig ist und wer nicht", und weil es im Wunderburger Ortsverband nach seinen Worten "sehr gute CSU-Mitglieder gibt, die anerkannt und fleißig sind", macht sich der Kreisvorsitzende angeblich um die Zukunft seiner Partei im Bamberger Süden keine Sorgen. Er bietet vielmehr "jede Unterstützung und Hilfe an, wenn sie gewünscht wird".

So wie es aussieht, wird die Distrikts-Stadträtin Elfriede Eichfelder kommissarisch den Ortsverband mit seinen derzeit 39 Mitgliedern leiten. Sie stand bis 2009 schon zehn Jahre lang an dessen Spitze und fungiert weiter als eine von drei Stellvertretern ihres Namensvetters.