Druckartikel: Corona-Impfung in Bayern: Probleme bei Terminvergabe - Landkreis Bamberg streicht 600 Termine

Corona-Impfung in Bayern: Probleme bei Terminvergabe - Landkreis Bamberg streicht 600 Termine


Autor: Redaktion, Agentur dpa

Bamberg, Mittwoch, 20. Januar 2021

Der Impfstoff in Bayern wird knapp: Die Impfzentren können deswegen im Moment keine neuen Termine vergeben. Indes wissen viele Senioren überhaupt nicht, wie sie zur Impfung kommen sollen. In Bamberg wurden 600 Termine gestrichen.
Corona-Impfung in Bayern: Bei der Verteilung des Impfstoffs kommt es aktuell zu Problemen. Symbolfoto: Hendrik Schmidt, dpa


Wegen Lieferengpässen müssen in Bayern zahlreiche Termine zur Impfung gegen das Coronavirus wieder abgesagt werden. Allein im Münchner Impfzentrum waren für diese Woche rund 1100 Termine zur Erstimpfung vereinbart, die nun erstmal ausfallen. In Stadt und Landkreis Bamberg fallen 600 Termine weg, im Landkreis Mühldorf am Inn Erstimpfungen in sechs Heimen. Das berichtet die dpa. 

Auch bei den Impfzentren in Augsburg, Schweinfurt, Stadt und Landkreis Würzburg sowie in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Kitzingen sind momentan nur noch die geplanten Impfungen mit der zweiten Dosis möglich. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, in Kempten und Immenstadt sowie in Stadt und Landkreis Fürth gibt es vorerst keine neuen Termine zur Impfung, wie die zuständigen Behörden mitteilten.

Bayern: Verzögerung bei Erstimpfungen 

Bei den Erstimpfungen komme es zu Verzögerungen und Verschiebungen, hatte das Gesundheitsministerium schon am Montagabend eingeräumt. Zweitimpfungen seien aber sichergestellt. In Bayern sollen den Angaben noch bis zum 15. Februar vier Lieferungen eintreffen - nun mit insgesamt 13 Prozent weniger Impfstoff als geplant.

Video:




«Auch ich bin verärgert und fordere klare und verlässliche Zusagen von Biontech/Pfizer sowie von Bund und EU», hatte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) betont. Nach den neuen Biontech-Lieferplänen, die auch den Ländern übermittelt wurden, sollen bis Mitte Februar im Freistaat 862 485 Impfdosen eingetroffen sein.

Doch allein online hätten sich bis Anfang der Woche schon mehr als 880 000 Menschen in Bayern für eine Impfung registriert, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Dabei werden die meisten Senioren lieber zum Telefonhörer greifen, um einen Termin auszumachen. Für die Registrierung im Internet braucht es nämlich eine E-Mail-Adresse und eine Handynummer, die viele im hohen Alter nicht haben.

Corona-Impfung Pflegebedürftige und Ältere gehen oft leer aus

Ohnehin gehen pflegebedürftige und ältere Menschen, die nicht in einem Alten- und Pflegeheim leben, bei der Impfung bislang oft leer aus. «Die Impfung nicht mobiler pflegebedürftiger Personen soll durch mobile Impfteams erfolgen», erklärte ein Sprecher des Bayerischen Gesundheitsministeriums. "Die Eigenschaften der derzeit vorhandenen Impfstoffe erschweren jedoch eine Verimpfung im häuslichen Umfeld, sodass derzeit Impfungen insbesondere in Pflegeeinrichtungen und in Impfzentren durchgeführt werden."

Im Altenheim in Küps sind nach einer Impfung Corona-Fälle aufgetreten.

Das hat vor allem logistische Gründe: Eine Ampulle des Herstellers Biontech enthält immer mehrere Impfdosen. Sobald diese geöffnet ist, müssen alle Impfdosen sofort geimpft werden. Impfteams können also nicht mit angebrochenen Ampullen von Haus zu Haus fahren, weil die Impfdosen sonst verfallen würden. Wer selbst nicht zum Impfzentrum kommen kann, ist deshalb vorerst darauf angewiesen, dass ihn Angehörige oder Nachbarn zum Impfzentrum fahren.

Es bleibe den Impfzentren überlassen, neben den mobilen Impfteams weitere regionale Impfstationen aufzubauen, heißt es dazu aus dem Gesundheitsministerium. «So könnten Impfbusse für immobile Personen eingesetzt werden», schlägt ein Ministeriumssprecher vor.