Ein Naturparadies hat sich im Osten der Autobahn auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Amerikaner erhalten: Viele Tümpel im schütteren Wald und auch ein größerer See gehören dazu - und seltene Arten wie Gelbbauchunke, Kreuzkröte und Wildkatze, Fotos: Michael Wehner
Die Initiative des Abgeordneten Andreas Schwarz gegen das Nationale Naturerbe östlich der Autobahn löst in Bamberg Irritationen aus. CSU- und SPD-Fraktion waren sich einig, dass der Titel der Konversion in Bamberg sehr nützt. Nun könnte es sein, dass sich die Hoffnungen darauf zerschlagen.
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Am Dienstag herrschte im Konversionssenat der Stadt noch eitel Sonnenschein. Die Fraktionen begrüßten die Aufnahme einer 300 Hektar großen Fläche östlich des Frankenschnellwegs ins Programm "Nationales Naturerbe" mit Nachdruck. Einen Tag später ist diese Bewertung überholt. Grund ist die Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags, die Ausweisung der Flächen im Hauptsmoorwald auszusetzen.
Maßgeblich beteiligt daran, dass es zu dem Moratorium kam, war auch der Bamberger Abgeordnete Andreas Schwarz (SPD), der seinen Draht nutzte, um die Kollegen auf die "Problematik" eines Naturerbes hinzuweisen. "Ich begrüße die Entscheidung", kommentierte Schwarz dann auch den aufschiebenden Beschluss über die dritte Tranche der für das Naturerbe vorgesehenen Flächen.
Damit sind mögliche Naturschutzgebiete auf rund 30.000 Hektar Fläche in ganz Deutschland auf Eis gelegt. Sie waren Teil des Koalitionsvertrags, um den heimischen Naturreichtum zu sichern. Weil das Naturerbe bei Bamberg als politisch gesichert galt, hatten die angrenzenden Gemeinden ihr ursprüngliches Ziel, ein Gewerbegebiet zu errichten, nicht weiter verfolgt.
Nun freut sich Schwarz, dass die Planung noch einmal überdacht werden kann. Der SPD-Abgeordnete beruft sich bei seinem Veto auf Kritik an der Entscheidung aus Bamberg, Memmelsdorf, Litzendorf und Strullendorf. Zumindest in Bamberg wundert man sich sehr über diese Einschätzung. CSU-Fraktionschef Helmut Müller (CSU) spricht von einem "Schlag gegen die Interessen Bambergs". Müller fürchtet um den werbewirksamen Titel - und darum, dass der Entscheidungsspielraum für die anderen Flächen in Bamberg sinke, Schießplatz und Muna. Auch SPD sieht Beschluss mit Skepsis Auch die SPD-Fraktion sieht den Beschluss mit Skepsis: "Für Bamberg wäre das Nationale Naturerbe eine Riesenaufwertung", sagt SPD-Stadtrat Heinz Kuntke. Als Vorsitzender des BV Ost kennt er die Stimmungslage im Osten gut: Für viele Bürger sei der Hauptsmoorwald als Naherholungsgebiet unverzichtbar. "Deshalb hätten wir den Titel sehr begrüßt."
Es war die Regierung von Oberfranken, die das Areal rund um die sogenannte Häuserkampfzone wegen seines Artenreichtums empfohlen hatte. Sachgebietsleiter Herbert Rebhan beschreibt die Fläche als reich strukturiertes Naturgebiet mit vielen Tümpeln, lichten Kiefernwäldern und halboffenen Pioniergesellschaften. Seltene Arten wie die Kreuzkröte, die Gelbbauchunke oder der Laubfrosch leben hier. Auch die Wildkatze habe hier das Zentrum ihrer Verbreitung im Landkreis.
Überrascht vom Rückzieher in Berlin wurde auch Konversionsreferent Christian Hinterstein, der das Nationale Naturerbe bislang als gesetzt ansah. Ungeachtet des Beschlusses sei aber unzweifelhaft, dass jede künftige Nutzung die Naturschutzinteressen berücksichtigen müsse.
Bambergs OB Andreas Starke (SPD) geht trotz des Moratoriums davon aus, dass das Naturerbe nicht vom Tisch ist. Zusammen mit MdB Schwarz will er sich dafür einsetzen, beide Planungsansätze miteinander zu verbinden: einen Gewerbepark und ein nationales Naturerbe. Ob das funktioniert, ist allerdings fraglich: BN-Vorsitzender Heinz Jung kündigte erbitterten Widerstand gegen eine Verwässerung der Naturerbe-Idee an.
..........einmal ein bürgermasterla immer ein bürgermasterla, kein weitblick keine visionen keine ideen nur der vergangenheit verhaftet, hat halt der bürger ne fehlbesetzung nach berlin geschickt, aber keine sorge nach ablauf der wahlperiode ist so wie so schluss, denn inzwischen hat zwar noch nicht der letzte aber immerhin schon viele begriffen, hier sind die schuhe erheblich zu gross
Der Hintergrund: Nach den Wahlen 2013 beschließt due Große Koalition in ihrem Koalitionsvertrag, dass das Nationale Naturerbe (NNE) in einer 3. Tranche um weitere 30.000 ha ehemaliger Militärflächen erweitert werden soll. Damit wird das "2%-Wildnis-Ziel" bzw. das "5%-Ziel-natürliche Waldentwicklung verfolgt. Es wurden bundesweit 29 Flächen ausgewählt und mit den Bundesländern (auch mit Bayern) abgestimmt. Die bayerischen Flächen waren dabei mit ca. 2.500 ha (ca. 8%) eher unterrepräsentiert. Das NNE ist also ein großes, bundesweit abgestimmtes Programm zur Erhaltung der wertvollen, naturnahen Flächen, die sich unter militärischer Nutzung weitgehend störungsfrei entwickeln konnten.
Und nun kommt ein ehemaliger Lokalpolitiker aus Strullendorf, der in Berlin bisher kaum aufgefallen ist, und schafft es, dieses ganze Paket (und nicht nur die die Hauptsmoorwald-Fläche!) im Haushaltsausschuss zu stoppen, weil er auf die "Problematik" des NNE hinweisen wollte.
Wenn so etwas möglich ist, frage ich mich:
- In was für einer Bananenrepublik leben wir eigentlich? - Welchen Stellenwert hat der Naturschutz überhaupt noch in der Politik? - Was für eine Welt wollen wir unseren Kindern und Enkeln hinlassen?
AndreasStenglein
(warum diese geringschätzig gemeinte Bezeichnung?) ist in Berlin bisher positiv aufgefallen und nicht – wie Sie meinen – „kaum aufgefallen“. Und er hat es geschafft, „dieses ganze Paket (und nicht nur die Hauptsmoorwald-Fläche!) im Haushaltsausschuss zu stoppen“. Fragen Sie sich, was Sie wollen. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass er Einfluss hat und das tut, was er für richtig hält: sogar Vorhaben, die er für überarbeitungsbedürftig hält, zu stoppen; egal, ob Ihnen das passt oder nicht. Das ist praktizierte Parlamentarierarbeit im besten Sinne des Wortes.
Meripilus
Die praktizierte Parlamentarierarbeit entpuppt sich als das was sie ist: Lobbyismus. Ob das aber eine Tätigkeit im Sinne des Wählers ist, erst recht im Sinne der Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, muss dabei in Frage gestellt werden.
Merke: Auch wenn man fast 90 Jahre alt ist - man sollte nie zu alt sein, um auch an die kommenden Generationen zu denken.
AndreasStenglein
dass die Initiative des Abgeordneten Andreas Schwarz gegen das Nationale Naturerbe östlich der Autobahn in Bamberg Irritationen auslöst – bei mir nicht. Schwarz tut nichts anderes als das, was seines Amtes, d. h. seines Mandats ist. Er entscheidet in Berlin gesamtdeutsch und nicht bambergerisch. Die Redensart „der seinen Draht nutzte“ halte ich in diesem Zusammenhang für verfehlt. Und wenn das dem OB und CSU-Fraktionschef Müller nicht gefällt, dann ist das deren Sache. Da hätten sie sich halt rechtzeitig mit Schwarz in Verbindung setzen und auf eine andere Lösung hinarbeiten müssen. Das aber ist der wunde Punkt der Bamberger Kommunalpolitik, dass die Stadträte meinen, überall, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie zuständig sind oder nicht, hineinreden zu können. Das in Rede stehende Gebiet tangiert außer Bamberg noch ein paar andere Gebietskörperschaften. Und die haben andere Interessen wie die Stadt Bamberg. Und da deren Anliegen möglicherweise genaus so wichtig wie die der Stadt sind, kommt es zu einem Interessenkonflikt. Der aber kann nur ausgetragen werden, wie es sich unter gleichberechtigten Partnern ziemt. Das muss die Stadt begreifen. Sie kann ja möglicherweise Versäumtes nachholen und mit Memmelsdorf, Litzendorf und Strullendorf und vor allem mit MdB Schwarz reden. Vielleicht ist noch etwas zugunsten der Stadt zu retten.
..........einmal ein bürgermasterla immer ein bürgermasterla, kein weitblick keine visionen keine ideen nur der vergangenheit verhaftet, hat halt der bürger ne fehlbesetzung nach berlin geschickt, aber keine sorge nach ablauf der wahlperiode ist so wie so schluss, denn inzwischen hat zwar noch nicht der letzte aber immerhin schon viele begriffen, hier sind die schuhe erheblich zu gross
Der Hintergrund: Nach den Wahlen 2013 beschließt due Große Koalition in ihrem Koalitionsvertrag, dass das Nationale Naturerbe (NNE) in einer 3. Tranche um weitere 30.000 ha ehemaliger Militärflächen erweitert werden soll. Damit wird das "2%-Wildnis-Ziel" bzw. das "5%-Ziel-natürliche Waldentwicklung verfolgt.
Es wurden bundesweit 29 Flächen ausgewählt und mit den Bundesländern (auch mit Bayern) abgestimmt. Die bayerischen Flächen waren dabei mit ca. 2.500 ha (ca. 8%) eher unterrepräsentiert.
Das NNE ist also ein großes, bundesweit abgestimmtes Programm zur Erhaltung der wertvollen, naturnahen Flächen, die sich unter militärischer Nutzung weitgehend störungsfrei entwickeln konnten.
Und nun kommt ein ehemaliger Lokalpolitiker aus Strullendorf, der in Berlin bisher kaum aufgefallen ist, und schafft es, dieses ganze Paket (und nicht nur die die Hauptsmoorwald-Fläche!) im Haushaltsausschuss zu stoppen, weil er auf die "Problematik" des NNE hinweisen wollte.
Wenn so etwas möglich ist, frage ich mich:
- In was für einer Bananenrepublik leben wir eigentlich?
- Welchen Stellenwert hat der Naturschutz überhaupt noch in der Politik?
- Was für eine Welt wollen wir unseren Kindern und Enkeln hinlassen?
(warum diese geringschätzig gemeinte Bezeichnung?) ist in Berlin bisher positiv aufgefallen und nicht – wie Sie meinen – „kaum aufgefallen“. Und er hat es geschafft, „dieses ganze Paket (und nicht nur die Hauptsmoorwald-Fläche!) im Haushaltsausschuss zu stoppen“.
Fragen Sie sich, was Sie wollen. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass er Einfluss hat und das tut, was er für richtig hält: sogar Vorhaben, die er für überarbeitungsbedürftig hält, zu stoppen; egal, ob Ihnen das passt oder nicht. Das ist praktizierte Parlamentarierarbeit im besten Sinne des Wortes.
Die praktizierte Parlamentarierarbeit entpuppt sich als das was sie ist: Lobbyismus. Ob das aber eine Tätigkeit im Sinne des Wählers ist, erst recht im Sinne der Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, muss dabei in Frage gestellt werden.
Merke: Auch wenn man fast 90 Jahre alt ist - man sollte nie zu alt sein, um auch an die kommenden Generationen zu denken.
dass die Initiative des Abgeordneten Andreas Schwarz gegen das Nationale Naturerbe östlich der Autobahn in Bamberg Irritationen auslöst – bei mir nicht. Schwarz tut nichts anderes als das, was seines Amtes, d. h. seines Mandats ist. Er entscheidet in Berlin gesamtdeutsch und nicht bambergerisch. Die Redensart „der seinen Draht nutzte“ halte ich in diesem Zusammenhang für verfehlt. Und wenn das dem OB und CSU-Fraktionschef Müller nicht gefällt, dann ist das deren Sache. Da hätten sie sich halt rechtzeitig mit Schwarz in Verbindung setzen und auf eine andere Lösung hinarbeiten müssen.
Das aber ist der wunde Punkt der Bamberger Kommunalpolitik, dass die Stadträte meinen, überall, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie zuständig sind oder nicht, hineinreden zu können.
Das in Rede stehende Gebiet tangiert außer Bamberg noch ein paar andere Gebietskörperschaften. Und die haben andere Interessen wie die Stadt Bamberg. Und da deren Anliegen möglicherweise genaus so wichtig wie die der Stadt sind, kommt es zu einem Interessenkonflikt. Der aber kann nur ausgetragen werden, wie es sich unter gleichberechtigten Partnern ziemt. Das muss die Stadt begreifen. Sie kann ja möglicherweise Versäumtes nachholen und mit Memmelsdorf, Litzendorf und Strullendorf und vor allem mit MdB Schwarz reden. Vielleicht ist noch etwas zugunsten der Stadt zu retten.