Nach Monaten ohne Außensportgelände hat die Oberhaider Schule ihr neues Areal offiziell in Besitz genommen. Zum Auftakt lieferten sich Schüler und Lehrer - mit Brose-Baskets Unterstützung - gleich ein Basketball-Match.
"Aus! Aus! Es ist aus!" Leon, Johannes und Markus an der elektronischen Anzeige können die Zehn auf dem Spielfeld gar nicht zum Aufhören bewegen. Zwei mal zehn Minuten lang haben Lehrer und Schüler einander nichts geschenkt und die bunte Zuschauertruppe am Spielfeldrand in Entzückung versetzt. Echte Freaks eben, so wie Gisela Smith. Doch die Sportlehrerin lässt sich nicht so recht einem der beiden Lager zurechnen. Wie die meisten hier am Rande.
Das war aber auch nicht das Ausschlaggebende. Überwogen hat die Begeisterung aller dafür, dass die Oberhaider Grund- und Mittelschule jetzt wieder eine Schulsportanlage hat. Auch wenn in unmittelbarer Nachbarschaft noch eifrig gebaut wird: am Seniorenzentrum. Aber genau deswegen gibt es die neue Schulsportanlage, denn die alte musste ein Stück weit verlegt und umgestaltet werden, um dem Seniorenprojekt Raum zu geben.
Nach 30 Jahren war die Außenanlage eh ziemlich verbraucht gewesen, wie Bürgermeister Carsten Joneitis bei der Einweihung wissen ließ. 300.000 Euro hat die neue, zeitgemäße Anlage gekostet. Dafür erhält die Gemeinde allerdings nur 90.000 Euro an Fördermitteln.
Dank der neuen Anlage hat die Gemeinde aber auch Altlasten den Griff bekommen, weil die frühere Hausmülldeponie mit der Sportanlage sozusagengleich mit versiegelt worden ist. Hier sagte der Bürgermeister explizit dem Ingenieurbüro Weyrauther Dank. Den hatte sich neben dem Gemeinderat für die politische Weichenstellung die Gemeindeverwaltung verdient, die etliches an Arbeit auf dieses Vorhaben verwendete.
Die Freude über das Vorhaben und die Bedeutung für die Nutzer brachten die beiden Pfarrer Stefan Hartmann und Andreas Schlechtweg bei ihren Worten vor der ökumenischen Segnung zum Ausdruck. Rektor Hans-Martin Seuberth zeigte sich seinerseits erleichtert, dass nun wieder Bundesjugendspiele möglich sind, mahnte aber die noch fehlenden Teile für die Hochsprunganlage an. Ansonsten sind hier laut Bürgermeister all die für den Schulsport erforderlichen Sportarten möglich. Wenn der Gemeinderat grünes Licht gibt, kann die Anlage unter bestimmten Vorgaben auch von Vereinen genutzt werden.
Wie sehr er sich wünscht, dass hier gerade der Basketball zum Zuge kommt, tat der Präsident der Brose Baskets, Norbert Sieben kund. Er hatte nicht nur einen original Euro-League-Ball als Präsent dabei, sondern auch Akteure fürs Lehrer-Team mitgebracht: Steffen Walde vom Brose Team (2. Bundesliga) und Assistenz-CoachKevin Kositz - in Anknüpfung an die Brose Schul-AG und als Akteure beim Einweihungsmatch. Doch stimmten zuerst Turnlehrerin Gisela Smiths Mädchen aus der 5. und 6. Klasse mit der Sternpolka ein. Marcel aus der Siebten fand die Musik "echt geil". Bevor sich Schulamtsdirektorin Barbara Pflaum auf den nächsten Termin verabschiedet, tippte sie auf den Sieg der Schülermannschaft, "die haben mehr Puste", meint sie.
Doch Bürgermeister Joneitis und Rektor Seuberth haben wackere Mitstreiter aus der Schule: Hausmeister Jürgen Christa und Sportlehrer Markus Meyer. Hilfe sozusagen "von oben " repräsentiert Religionslehrer Markus Reuber. "Den lieben die Kinder", weiß Erika Rudel, Gemeinderätin und langjährige Elternbeiratsvorsitzende. Zusammen mit Gisela Schmith und den Lehrerinnen Tanja Vollmuth und Kerstin Ebersbach-Krug steht sie am Rand und feuert die Spieler in der von Norbert Sieben (ohne Pfeife) geleiteten Partie an. Während Smith als Profi-Fan in die Vollen geht, geht es den Kolleginnen mehr um das Heil der Schüler-Mannschaft.
"Hey, tut dem... und dem... nichts", rufen sie. Schließlich sollen die Neuntklässler am Montag auf Abschlussfahrt. "War das ein Tor", fragt Pfarrer Hartmann, ehe die denkwürdige Partie zu Ende geht 17:32 für wen? Ist doch egal... .