Brauereimaschinenbauer Kaspar Schulz baut

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Johannes Schulz-Hess (rechts) mit Staatsekretärin Melanie Huml und Thomas Engel, die den Förderbescheid überbrachten. Foto: Ronald Rinklef
Johannes Schulz-Hess (rechts) mit Staatsekretärin Melanie Huml und Thomas Engel, die den Förderbescheid überbrachten. Foto: Ronald Rinklef
Das Luftbild zeigt das Firmengelände. An der Coburger Straße (oben) entsteht die neue Fertigungshalle. Foto: Ronald Rinklef
Das Luftbild zeigt das Firmengelände. An der Coburger Straße (oben) entsteht die neue Fertigungshalle.  Foto: Ronald Rinklef
 
Das futuristisch anmutende Gebäude soll am nördlichen Ende der Stadt einen architektonischer Glanzpunkt setzen. Planskizze Kaspar Schulz
Das futuristisch anmutende Gebäude soll  am nördlichen Ende der Stadt einen architektonischer  Glanzpunkt setzen.   Planskizze Kaspar Schulz
 

Die Firma Kaspar Schulz in der Hallstadter Straße in Bamberg vergrößert ihre Fertigungshallen um 2000 Quadratmeter. Es ist die größte Investition in der 335-jährigen Geschichte des Unternehmens, das heute Erlebnisbrauereien baut.

Es ist nicht bloß eine gefühlte Rückbesinnung, sondern schon eine spürbare Gegenbewegung: Nach Jahrzehnten der extremen Marktkonzentration bei den Brauereien geht seit einigen Jahren der Trend zu regionalen Bieren und Bierspezialitäten.

Dem Bamberger Familienunternehmen Kaspar Schulz Brauereinaschinenfabrik & Apparatebauanstalt e.K. beschert der Boom volle Bestellbücher. Die seit Jahren positive Auftragssituation reißt nicht ab, und in den Fertigungshallen wird es langsam eng. "Wir platzen aus allen Nähten", sagt Firmeninhaber Johannes Schulz-Hess.

Geld vom Freistaat


Eigentlich wären diesen beiden Umstände schon Gründe genug, an eine Erweiterung zu denken. Den letzten Anstoß aber gaben die günstigen Zinsen und die Tatsache, dass sich der Freistaat Bayern mit 7,5 Prozent an den Baukosten beteiligt. Ohne die siebenstellige Summe genau zu beziffern zu wollen spricht Schulz-Hess von der "größten Investition in unserer 335-jährigen Geschichte".

An die bestehenden Fertigungshallen mit einer Fläche von 3500 Quadratmetern wird in Richtung Coburger Straße ein neues, 2000 Quadratmeter großes und 9,5 Meter hohes Gebäude entstehen. Zwei alte Häuser wurden dafür schon abgebrochen. Die Garagen und die große Lkw-Halle, die auf dem Hof stand, werden demontiert, um anderswo wieder aufgebaut zu werden.
Noch vor dem Winter sollen die Bauarbeiten beginnen. Die Fertigstellung ist für Ende 2013/Anfang 2014 geplant.

Der Entwurf für das neue Gebäude trägt die Handschrift des Firmeninhabers, der in seinem ersten Beruf Architekt ist. Ähnlich wie das Verwaltungsgebäude an der Hallstadter Straße wird die große Halle eine matte Metallverkleidung erhalten und mit den für die Produkte von Kaspar Schulz typischen Schleifmustern versehen sein.
Die Erweiterung wird es Kaspar Schulz auch erlauben, die Produktpalette mit so genannten Kleinmälzanlagen zu ergänzen. Die Maschinen wurden schon vor einigen Jahren entwickelt, sie konnten aus Platzgründen aber noch nicht im großen Stil produziert werden.

Den Neubau betrachtet Schulz-Hess als nachhaltige Investition in die Zukunft - und das beileibe nicht nur für die Inhaberfamilie. Mit der Erweiterung wird das Unternehmen, in dem derzeit 110 Mitarbeiter beschäftigt sind, 20 neue Arbeitsplätze schaffen. Schulz-Hess betont, dass Kaspar Schulz unbedingt am bisherigen Standort Bamberg festhalten wolle - allein schon wegen der hoch spezialisierten Mitarbeiter.

Die Standorttreue, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Innovationskraft des Unternehmens waren es, die Staatssekretärin Melanie Huml, CSU, dazu brachten, sich in München für die Förderung des Bauvorhabens einzusetzen. "Ich habe den Antrag von Kaspar-Schulz bei Wirtschaftsminister Zeil mit Nachdruck unterstützt." Zusammen mit Thomas Engel, Abteilungsleiter für Wirtschaft bei der Regierung von Oberfranken, war sie am Montag in das Unternehmen gekommen, um den Förderbescheid persönlich an Johannes Schulz-Hess zu übergeben.

Huml und Engel betonten, dass dies eine der letzten Förderungen für ein Unternehmen im Raum Bamberg sei. Künftig werde sich die staatliche Wirtschaftsförderung auf das Not leidende Ost-Oberfranken konzentrieren müssen.