Eine Schnitzeljagd hat am Samstag in Bamberg einen Großeinsatz ausgelöst. Aufgeregte Anrufer meldeten bei der Polizei, dass sie mehrere verdächtige Gegenstände in der Stadt gesehen hatten. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Spiel einer Versicherung für ihre Mitarbeiter.
Jede Menge Polizisten bereicherten die Innenstadt von Bamberg am Samstagmorgen. Doch das hat nicht gerade zur Beruhigung der Bamberger Bevölkerung beigetragen: An verschiedenen Stellen in der Innenstadt lagen Pakete mit Weckern und Drähten ausgestattet, sie tickten und sahen aus wie Bomben - es waren aber nur Attrappen, wie auch die Polizisten keine echten waren, sondern mit Uniformteilen aus dem Fundus eines Theaters verkleidete Begleiter ("Guides") in einem skurrilen Spiel.
Denn das Szenario war Teil einer Schnitzeljagd, die eine Versicherung in Bamberg veranstaltete. Dabei soll es sich laut Polizei um eine Teambuildingmaßnahme für zirka 90 Mitarbeiter der Versicherung gehandelt haben. In der Karolinenstraße, an der Schleuse Mühlwörth, an der Panzerleite und an der Konzerthalle sowie an anderen Stellen waren die Bombenattrappen verteilt.
Und das löste Panik bei Passanten aus. Denn auch die vermeintlichen Polizisten legten die "Bomben" auch noch aus. Die echte Polizei erreichten am Samstag deshalb aufgeregte Anrufe über verdächtige Gegenstände. Ein Großeinsatz wurde ausgelöst: Gegen halb zehn Uhr morgens rückte die Polizei mit vier Streifen, das Technische Hilfswerk mit drei, der Rettungsdienst mit zwei und die Feuerwehr mit drei Fahrzeugen aus. Zu dem Zeitpunkt wussten die Einsatzkräfte nicht, was sie erwarten würde.
Event schnell beendet Die mögliche Bedrohung konnte laut Michael Aumüller, Polizeihauptkommissar der Inspektion Bamberg-Stadt, dann vor Ort relativ zügig geklärt werden, da die als Polizisten verkleidete Spielbegleiter sich in der Nähe der Bombenattrappen befanden. Wie sich herausstellte, waren die Mitarbeiter in Gruppen aufgeteilt einem imaginären Attentäter auf der Spur. Sie mussten dazu alle Bombenattrappen finden. Die Detektive wurden hierbei jeweils von einem Guide begleitet. Nachdem die echte Polizei eingetroffen war, hat der Veranstalter das Event sofort beendet.
Die auf Bombenentschärfung spezialisierte Technische Sondergruppe der Polizei musste deshalb nicht ausrücken. Organisiert sei das Ganze gut gewesen, so Aumüller. Doch über die Außenwirkung hat sich wohl keiner Gedanken gemacht: "Man hätte darauf kommen können, dass es beim ein oder anderen Besorgnis erregen könnte", sagt Aumüller.
Bei der Stadt Bamberg heißt es, dass man keine Genehmigung oder einen entsprechenden Bescheid zur Erlaubnis des Events vorliegen habe. Wie Stadtsprecherin Ulrike Siebenhaar sagt, sei eine gewöhnliche Schnitzeljagd ohnehin nicht genehmigungspflichtig. Wenn die Stadtverwaltung allerdings mitbekommen hätte, dass jemand Bombenattrappen in der Stadt verteilen möchte, "hätten wir das sicher nicht genehmigt", so Siebenhaar.
Sowohl der Veranstalter als auch die "Guides" müssen nun mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige rechnen, da durch ihre Aktion zum einen die öffentliche Ordnung beeinträchtigt war. Zum anderen ist es laut Polizei auch nicht gestattet, ohne Erlaubnis Uniformteile in der Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem prüfe die Staatsanwaltschaft Bamberg, ob das Verhalten strafrechtlich Folgen hat.
Ob der Veranstalter die Kosten für den Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zu tragen hat, werde momentan von den Behörden geprüft. Billig wird das sicher nicht. Allein die Polizei will für einen Einsatz pro Einsatzkraft und angefangener Stunde 48 Euro. Insgesamt dauerte der Einsatz rund zwei Stunden. Die Polizei war mit vier Streifen vor Ort. Alleine die Kosten der Polizei könnten sich somit auf fast 800 Euro belaufen. Doch das wird noch berechnet.
ist dann doch wohl realistischer als man für möglich gehalten hat
Es gibt sicher viele Möglichkeiten zu zeigen, dass man von der eigenen beruflichen Materie absolut keine Ahnung hat, aber DAS war zumindest einer der eindeutigsten Beweise. Versicherung sorgt für Verunsicherung im großen Stil! Prima, da haben die Herrschaften doch gleich gezeigt, was sie NICHT können!
....."eine Teambuildingmaßnahme für die ca. 90 Mitarbeiter der Versicherung".
Was soll denn dieser Quatsch ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass von den 90 Leuten niemand Bedenken gegen diesen Schwachsinn vorgebracht hat, schließlich handelt es sich wahrscheinlich u.a. auch um die Vortäuschung einer Straftat. Oder traut sich in dieser Versicherung keiner seinen Vorgesetzten zu widersprechen ? Bei der Ablehnung oder Kürzung von Versicherungsleistungen kennen Versicherungen doch auch sämtliche Gesetzte, Vorschriften und Ausführungsbestimmungen bestens. Vergessen wir nicht, dass jede Versicherung auch Juristen unter ihren Mitarbeiteren hat und zumindest bei denen hätten sämtliche Alarmglocken läuten müssen. Dass sich erwachsene, gebildete Leute an einem Samstagmorgen für so eine Kinderei hergeben ist sowieso schwer nachvollziehbar. Bedenkt man auch noch, dass täglich überall Menschen durch Bomben zerfetzt oder schwer verstümmelt werden, halte ich diese Spielerei ohnehin für etwas geschmacklos.
Weiß jemand schon, um welche Versicherung es sich da handelt ?
Wann soll das gewesen sein? Am Samstagvormittag!
Warum war davon nichts im gestrigen (=Montag) FT zu lesen?
Warum ist der Artikel online erst gestern erschienen und nicht Samstagnachmittag? Warum nicht gleich am Vormittag, schließlich hat die Bevölkerung bei einem Polizeigroßeinsatz sofort informiert zu werden.
PS: Als ob echte Terroristen eine Bombe so schlecht tarnen würden.
den Veranstalter nicht interessieren, da werden notfalls einfach die Tarife erhöht.
Interessant wäre auf jeden Fall welche Versicherung auf solche Ideen kommt, als seriös ist solch ein Unternehmen auf keinen Fall mehr zu bezeichnen.