Druckartikel: Billige "Party-City" Bamberg? Hier kann man laut Städte-Ranking besonders günstig feiern

Billige "Party-City" Bamberg? Hier kann man laut Städte-Ranking besonders günstig feiern


Autor: Daniel Krüger

Bamberg, Dienstag, 13. Dezember 2022

Das Reiseportal "Tripz" hat ein Ranking mit den billigsten kleinen und mittleren "Party Citys" in ganz Deutschland veröffentlicht. Eine fränkische Stadt landet dabei sogar auf Platz 2.
In drei fränkischen Städten kann man besonders gut und günstig feiern - das zumindest besagt das Ranking eines Reiseportals.


  • "Party-City"-Ranking: Fränkische Stadt landet auf Platz 2
  • Viele günstige Bars und Clubs: Reiseportal beurteilte "Nightlife-Tauglichkeit"
  • Weitere Städte in Franken unter Top 10 für günstiges Feiern 
  • "Hier kann man gut feiern": Gastronom mit Einschätzung - er sieht vor allem ein Problem

Das Reiseportal "Tripz" hat sich in einem neuen Ranking mit kleineren und mittleren Städten in Deutschland auseinandergesetzt - und dabei versucht, die Frage zu beantworten, wo sich auch abseits von Berlin, München und Hamburg ausgelassen und vor allem günstiger feiern lässt. Man habe die Städte dabei auf ihre "Nightlife-Tauglichkeit" hin überprüft, heißt es in einer Erläuterung zum Ranking. Überraschend: Gleich mehrere fränkische Namen sind dabei in den Top 10 gelandet - eine Stadt sogar auf Platz 2. Dabei sorgen hier besonders strenge Feierregeln immer wieder für Unmut. 

"Die Nacht zum Tag machen": Bamberg landet auf Platz bei Ranking für günstige Party-Städte

Untersucht wurden laut "Tripz" zunächst 1978 Mittel- und Kleinstädte auf ihr monatliches Google-Suchvolumen mit den Keywords "Club", "Diskothek" und "Bar". Dabei seien knapp 170 deutsche Städte mit ihrem Gesamt-Suchvolumen über 100 gekommen, heißt es. In vier Kategorien, die "auf die allgemeinen Bedürfnisse der Clubgänger und Barhopper abzielen", seien diese Städte anschließend genauer unter die Lupe genommen. "Maximal fünf Punkte gab es pro Kriterium - insgesamt konnten so bis zu 20 Zähler erreicht werden", so das Portal. 

Video:




Kriterien seien die Anzahl der Clubs, Discos und (Tanz-)Bars, die Anzahl der laut "Yelp.de" günstigsten Bars, Kneipen und Pubs, die Google-Bewertungen der drei günstigsten Restaurants bei Trip-Advisor sowie die Anzahl der Taxi-Unternehmen für den Heimweg gewesen. Den zweiten Platz in diesem Ranking belegt Bamberg nach Halle an der Saale

"Die Höchstpunktzahl gab es für eine hohe Anzahl an Clubs und Bars, denn Nachtschwärmer können in 31 unterschiedlichen Locations die Nacht zum Tag machen. Unter anderem kann man im 'Live-Club' in der Oberen Sandstraße bei Konzerten oder Clubnächten bis in die frühen Morgenstunden tanzen oder im 'Freiraum Bamberg' mit lokalem Bier und exotischen Cocktails auf das Wochenende anstoßen. Dank der 28 verschiedenen Taxi-Unternehmen ist nach der Party auch der sichere Rückweg garantiert", heißt es zur Begründung. 

Aschaffenburg und Bayreuth ebenfalls in Top 10 - "Nachtschwärmer kommen auf ihre Kosten"

Weitere fränkische Städte in den Top 10 finden sich mit Aschaffenburg und Bayreuth, beide teilen sich Platz 8. In Aschaffenburg schlagen demnach "Partyherzen höher", so "Tripz". "Ob Konzerte internationaler Künstlerinnen und Künstler im 'Colos-Saal', urbane DJ-Beats in der 'Ann' oder Livemusik in der 'Gully'-Bar – bei einer Auswahl von 20 Bars und Clubs kommen Nachtschwärmer ganz auf ihre Kosten", heißt es. 

Auch in Bayreuth würden "Clubgänger glücklich".  Neben einer 4,5-Sterne-Bewertung der drei günstigsten Food-Locations sorgten demnach "auch die 19 Clubs und Bars für entspannte Abendstunden, etwa bei leckeren Cocktails im 'Latibo' oder auf dem Dancefloor im 'Tanzcafé San Francisco"." Das sind laut dem Portal die zehn "günstigsten Partystädte abseits der bekannten Metropolen": 

  1. Halle an der Saale
  2. Bamberg
  3. Kaiserslautern
  4. Tübingen/Ludwigsburg
  5. Gießen
  6. Rosenheim
  7. Flensburg
  8. Aschaffenburg/Bayreuth
  9. Hanau
  10. Gera

Bamberg als "Barstadt": Frühe Sperrstunde macht Clubbetreibern zu schaffen 

Bamberg gilt einerseits als Stadt mit einer lebendigen Kneipen- und Bierkultur. Andererseits ist der Unmut, gerade vieler junger Menschen hoch, weil - insbesondere aufgrund der Anwohnerschaft in der Innenstadt - im bundesweiten Vergleich hier mittlerweile strenge Feier-Regeln gelten. So stand die Stadtpolitik 2022 besonders in der Kritik, weil beschlossen wurde, auf der Unteren Brücke - zuvor ein beliebter Party-Hotspot - zur "Befriedung" einen Biergarten entstehen zu lassen - ab 23 Uhr war hier im Sommer Schluss, dann wurden Securitys eingesetzt. 

Auch die Sperrstunde - unter der Woche bereits um 2 Uhr, am Wochenende um 4 Uhr, sorgt regelmäßig für heftige Kritik. Ist es also gerechtfertigt, in Bamberg von einer besonders ausgeprägten Club- und Tanzbar-Kultur zu sprechen? Nico Wunder, Betreiber des Barclubs "Kellerkinder" und Mitbetreiber des "Plattenladen" kennt das Nachtleben in Bayern gut. "Ich bin auch im Außendienst in der Gastronomie tätig und würde sagen: Hier in Bamberg kann man wirklich gut feiern, ähnlich wie etwa in Regensburg."

Seit der Einführung der Sperrstunde sei Bamberg allerdings "noch mehr zu einer Barstadt gewonnen, viele Leute betreiben Barhopping (Anm. d. Red.: Der Besuch verschiedener Kneipen an einem Abend)". Gleichzeitig sei es "mit der Clubkultur in Bamberg leider nicht so weit her". Dies liege vor allem daran, dass es laut Wunder "wenig Sinn macht, einen Club zu betreiben, der so früh schließen muss". Dadurch stehe man in Konkurrenz mit den Bars, in denen ebenfalls DJs spielten - und wo der Eintritt gratis sei. "Einzige Vorteile sind eine bessere Anlage und eine Tanzfläche". Wer weniger Wert auf Tanzen bis in den Morgen legt, als auf gute Drinks - der dürfte in Bamberg also durchaus glücklich werden.