Frankens schönsten Bierkeller? Kenn ich nicht. Den gibt es nicht. Warum nicht? Weil sie alle schön sind, irgendwie. Und was heißt schon schön? Bier und Brotzeit müssen schmecken, und der Preis. Eines kann man definitiv sagen: Sie kommen gehäuft in der Region um Bamberg, Forchheim und Erlangen vor.
Was natürlich vor allem daran liegt, dass das südliche Oberfranken eine weltweit einzigartige Brauereidichte aufweisen kann. Alle Bierkeller und -gärten haben ihren ganz eigenen Charme. Sind Ausdruck eines typisch fränkischen Lebensstils. Da bleibt für einen Moment die Zeit stehen, die Hektik des Alltags macht Pause. Der Franke trinkt wunderbar kellerkühles Bier, genießt eine leckere Brotzeit und lässt sich hernach sogar noch zu einem Gespräch mit dem Tischnachbarn hinreißen. Frankens Bierkeller, sie stehen stellvertretend für die Lebensqualität einer ganzen Region - für ein echtes Stück Franken.
A Waaaaaaahnsinn.
Es ist nicht zu fassen, es scheint immer mehr Menschen zu geben, die unbedingt ihre negative Meinung hinausposaunen müssen. Es gibt aber anscheinend auch noch Leute, denen es Spaß macht auf den Spezikeller zu gehen, sonst wäre der nämlich nicht jeden Abend voll mit sehr netten, gemütlichen Gästen, die es geniessen, auch bei selbstmitgebrachter Brotzeit, einen lauschigen Sommerabend dort zu verbringen. Es werden übrigens immer weniger Brotzeiten mitgebracht, warum auch immer, das wäre für Veganer übrigens auch eine Alternative.
konnte man auf den Spezikeller gehen und den wunderschönen Blick
genießen, sofern man einen der schönsten Plätze ergatterte. Dem ist
leider nicht mehr so, denn diese Plätze sind grundsätzlich nur für
diejenigen reserviert, die ihre Brotzeit nicht selbst mitbringen.
Seit dieser Zeit meiden meine Bekannten und ich diesen "gastfreundlichen
Keller". Gott sei Dank gibt es in und um Bamberg noch andere auch
schöne Keller, bei denen nicht der blanke Kommerz im Vordergrund
steht. So geht es eben auch.
Mag er den schönsten Ausblick auf Bamberg haben, der Spezi-Keller. Ich gehe trotzdem nicht mehr hin. Brachte ich einst über 20 Personen aus einem anderen Bundesland als Gäste zum Essen dorthin. Bat um ein Krügla für mein glutenfreies Bier, da ich leider (und für einen Bamberger ist das ohnehin das Allerschlimmste) kein Gluten vertrage. Ich wurde grob und unfreundlich gemaßregelt, dass ich das hier nicht trinken dürfte. Keine Aufklärung über die Krankheit half, der Wirt blieb dabei. Den Gästen hatte ich vorher noch von der Freundlichkeit der Bamberger und der tollen Keller erzählt. Die Gesichter sprachen Bände ... Schade. Und völlig inakzeptabel.
Dass es anders geht, zeigt der Roßdorfer Keller. Seit April 2013 unter neuer Leitung bemüht sich die Pächterin sehr um die Gäste, darunter mittlerweile etliche Veganer sind. (Da bin ich mit meinem "Getreidehandycap" noch pflegeleicht.) Ich konnte beobachten, wie die Speisekarte im Laufe der letzten Monate immer mehr auf diese Gruppe angepasst wurde. Und immer mehr Menschen anzog, auch Fleischesser, die sich trotzdem über die bereicherte Karte freuen. In Facebook machte die gute Qualität des Kellers in Windeseile die Runde.
Liebe Wirte. Es ist verständlich, dass ein Betrieb flutschen muss. Mit etwas gutem Willen zu kleinen Änderungen schafft ihr es dennoch, Menschen mit genetisch bedingten Essens-Behinderungen an euch zu binden. Die wiederum viele andere mitbringen, gerade auf den Keller geht man ja selten alleine hin. Wir belohnen es mit Treue!
Mindestens jedoch erwarten wir eine nette Beratung, was für uns essbar ist, und was lieber nicht, weil z. B. weizenmehlgebunden. Auf keinen Fall jedoch erwarten wir Unfreundlichkeit bei der Bedienung, und schon gar nicht beim Wirt. Ein Glück, dass wir in und um Bamberg noch ausweichen können.
die Spalter Brauerei braut seit einigen Monaten ein Gluten freies Weißbier. Klingt komisch, schmeckt aber gut. Meine Frau, ebenfalls Zöliakie veträgt´s sehr gut.