Entspricht die Gerste nämlich nicht den Mindestanforderungen muss sie als Futtergerste vermarktet werden.
Die Auszeichnung für die besten Züchter fand dann auf der Regionaltagung der Braugerstenerzeuger Oberfranken in Kulmbach statt. Traditionell treffen sich hier zum Festakt im Kulmbacher Mönchshof Politik und Landwirte einmal im Jahr zur großen Braugerstenschau. Vorsitzender Hans Pezold begrüße viele Gäste, bevor er einen Rückblick auf die vergangene Saison hielt.
Bei der Ehrung staunte Thomas Betz dann nicht schlecht: Mit seiner Sorte "Solist" wurde er Landkreissieger für die Landkreise Bamberg und Forchheim. Ebenfalls mit dieser Sorte belegte Tina Küspert aus Wunsiedel im Regierungsbezirk Oberfranken den dritten Platz. Roland Kolb aus Wonsees holte mit "Avalon" Platz zwei und Maxi Küspert aus Wunsiedel ebenso mit "Avalon" einen weiteren ersten Platz.
Bei der Ehrung war auch Bambergs stellvertretender Landrat Johann Pfister anwesend und hoch erfreut über den ersten Platz von Betz für die Landkreise Bamberg und Forchheim. Hier waren immerhin rund 25 Proben eingesandt wurden. Pfister merkte dazu an: "Da sagen sie immer, unsere Bürgermeister können nichts, aber unser Betz hat es ihnen bewiesen, denn er kann es."
Betz erklärte, dass er auf seinen 20 Hektar nur die eine Sorte - Sommergerste "Solist" anbaue. "Der Jura ist wegen seiner Bodenbeschaffenheit ein typisches Braugerstenanbaugebiet." Betz freute sich umso mehr, denn es sei auf dem Jura mit seinen mageren Böden und der wechselnden Witterung nicht leicht, "gute Braugerste zu erzeugen."
Silo bringt Flexibilität
Wie Betz weiter zum Thema Braugerste erläuterte, habe er für die Hälfte seiner Ernte heuer mit dem Landhandel einen Vorvertrag abgeschlossen. Die andere Hälfte lagere er in seinem Silo, das er seit 20 Jahren besitze. Das bringe ihm Flexibilität beim beim Verkauf. Und er muss bei der Ernte während der Anlieferung nicht so lange Schlange stehen.
Weiter betont Landwirt Betz: "Ich halte mich strikt an das Glyphosatverbot bei der Braugerste." Für ihn sei die Braugerste die Frucht mit der größten regionalen Wertschöpfung. Bauer - Händler -Mälzer - Brauer - Biertrinker - bildeten eine gute Verbindung.
Da Wattendorf zwei Brauereien habe, kehre die Gerste veredelt an ihren Ursprung zurück. Eigentlich müsste Wattendorf als Dorf mit der größten Brauereidichte in die Bücher, schlug Betz vor.