Bambergs Stadtrat erteilt grünes Licht für die Maxplatz-Legos
Autor: Michael Wehner
Bamberg, Mittwoch, 05. Juli 2017
Der Stadtrat will die Belebung des Maxplatzes mit mobilen Sitzmöbeln weiter vorantreiben. Kritik kam dazu von Bamberger Allianz und Bürger-Block.
BambergEtappensieg für die in Bamberg scherzhaft Maxplatz-Legos genannten Hartplastik-Liegen, von denen drei Anschauungsexemplare seit Freitag vergangener Woche bereits zu sehen sind. In einem Grundsatzbeschluss bestätigten die Mitglieder des Bausenats das Ziel der Verwaltung, mit beweglichem Mobiliar zur Belebung des Maxplatzes beizutragen.
Offen lässt die einstimmig getroffene Entscheidung, ob es die so genannten Enzis sein müssen, die für das Museumsquartier Wien entwickelt worden waren und mittlerweile in vielen Städten stehen. Mit dem Votum steht der Stadtrat im gefühlten Gegensatz zu vielen Bambergern, die den stapelbaren Liegen in der öffentlichen Diskussion eine Abfuhr erteilt hatten. Vor allem der Kontrast der knallroten und giftgrünen Kunststoffteile zur historischen Umgebung und ihre im Unterschied zu konventionellen Bänken wenig bequeme Anmutung hatten vielfach Kritik ausgelöst.
Die Möbel und der Müll
"Wir gehen den Weg mit", machte gleich zu Beginn der Debatte Franz-Wilhelm Heller, Sprecher der CSU klar. Die Unterstützung seiner Fraktion für das mobile Mobiliar heißt aber nicht, dass sie die offenbar unvermeidlichen Begleiterscheinungen der Möblierung für gut befinden würde. "Wir holen uns damit auch den Dreck in die Stadt. Das muss uns klar sein, und wir müssen auch die Kosten für die Reinigung tragen", deutete Heller ein Problem an, das sich schon nach wenigen Nächten zeigte: Das Abfallaufkommen rund um die Legos ist deutlich erhöht.Im "Glaubenskrieg" um die bunten Möbel stellten sich auch die SPD, die GAL und Bambergs Unabhängige Bürger auf die Seite der Befürworter: Weil die Objekte vielseitig verwendbar sind, weil sie bei Kindern gut ankommen oder, weil der Gegensatz von historischen Häusern und dem modernen Mobiliar durchaus ein interessantes Spannungsverhältnis ergibt, wie Heinz Kuntke (SPD) sagte. Daniela Reinfelder (BuB) machte sich dafür stark, nicht nur zu kleckern. "Wenn wir solche Möbel anschaffen, müssen es unbedingt die geplanten 15 sein."
Gibt es nur die "Enzis"?
Ganz anders hörte sich das bei der Bamberger Allianz und beim Bamberger Bürger-Block an. Herbert Lauer (BA) zeigte sich alles andere als begeistert und kritisierte vor allem die Alternativlosigkeit der geforderten Entscheidung. "Gibt es wirklich nur diese Enzis? Wir hätten uns eine bessere Auswahl gewünscht."
Tscherner: Das passt nicht
Auch Norbert Tscherner (BBB) machte keinen Hehl daraus, dass ihm die neuen Maxplatz-Aufsteller nicht gefallen. "Das passt nicht hierher", sagte er. Beide stimmten am Ende aber dem Beschluss zu, weil Baureferent Beese versprach, andere Möglichkeiten der Möblierung nicht auszuschließen.Einigkeit herrschte im Gremium darüber, dass die geplante Belebung des Maxplatzes durch bunte Liegen ein mobiles Café nicht ausschließt, wie viele Bamberger es sich wünschen. Einer solchen Einrichtung stehe vor allem die Nutzung als Veranstaltungsplatz im Weg, hatte die Verwaltung ursprünglich ablehnend argumentiert.
Und noch eine gute Nachricht gibt es für die Anhänger einer Freischankfläche: Der Einrichtung eines Kulturcafés mit Kleinkunstbühne im Krackhardhaus samt Freischankfläche hat der Bausenat nur allzu gerne zugestimmt. Mehr darüber in der morgigen Ausgabe.