Bambergs OB hofft auf sinkende Mietpreise

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Ein grüner neuer Stadtteil: So soll die Panzerkaserne nach dem Plan von Morpho-Logic aussehen. Im Vordergrund: der neue Ostpark, am Bildrand der Landschaftspark zum Hauptsmoorwald.
Ein grüner neuer Stadtteil: So soll die Panzerkaserne nach dem Plan von Morpho-Logic aussehen. Im Vordergrund: der neue Ostpark, am Bildrand der Landschaftspark zum Hauptsmoorwald.
Die Planung wird im Rathaus der Presse vorgestellt. Foto: Rinklef
Die Planung wird im Rathaus der Presse vorgestellt.  Foto: Rinklef
 
Frank Boberg beschreibt das Konzept für die Lagardekaserne. Foto: Rinklef
Frank Boberg beschreibt das Konzept für die Lagardekaserne.  Foto: Rinklef
 
Harald Lang, OB Andreas Starke und Kunibert Wachten (v.r.) Foto: Rinklef
Harald Lang, OB Andreas Starke und Kunibert Wachten (v.r.)  Foto: Rinklef
 
Die Konversionsfläche von oben Foto: Rinklef
Die Konversionsfläche von oben   Foto: Rinklef
 

Das Echo auf das Ergebnis des Bamberger Konversionswettbewerbs ist ausgesprochen positiv. Auch von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und von der Rathaus-Opposition kommt grünes Licht. Dennoch glauben Norbert Tscherner und Dieter Weinsheimer (FW) nicht, dass das Bürger-Begehren jetzt überflüssig ist.

Ob die Entscheidung der Konversionsjury wirklich salomonisch war, wie am Dienstagabend spontan behauptet wurde, dürfte sich wohl erst in der Zukunft zeigen. Nach der kontroversen Debatte im Vorfeld ist das Echo über die beiden am Dienstag ausgewählten Planungskonzepte derzeit ausgesprochen positiv.

Zu denen, die die Entwürfe loben, gehört auch der Eigentümer der Liegenschaft, der ein durch Gesetz festgeschriebenes Interesse an einer ertragreichen Verwertung hat. Larissa Komnick und Jörg Musial von Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) loben den planerischen Erhalt der denkmalgeschützten Häuser, des Wohnungsbestands im Osten, aber auch der großen Sporthalle. Dadurch bestehe die Aussicht, dass schon bald eine zivile Nachnutzung erfolgen könne. Der Interpretation des Schadstoffgutachtens durch die Stadt widersprechen die Bima-Vertreter. Es sei in einem zentralen Punkt nicht von der Sachlage gedeckt.


OB Starke hofft auf sinkende Mietpreise
Auch Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) zeigte sich in einer Pressekonferenz hoch erfreut über die für Bamberg gefundene Doppellösung. Sie sei die Grundlage dafür, um einen "vernünftigen Mix aus Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung, Sport und Freizeit" zu finden. Auf Nachfrage verlieh der OB seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Erhalt der Wohnungen dazu beitragen könnte, dass die stark gestiegenen Mietpreise in Bamberg wieder fallen könnten.

Zufrieden ist auch die Initiative "Armygelände in Bürgerhände", die sich für den Erhalt aller Wohneinheiten stark gemacht hat. Die Auswahl von Morpho-Logic lasse annehmen, dass es nicht zum befürchteten Kahlschlag kommt. Nun hofft die Gruppe, dass der Konversionssenat auch jene Wohneinheiten integriert, die selbst bei Morpho-Logic keine Zukunft hätten.

Zufriedenheit über das einstimmige Votum herrscht auch bei der Bamberger "GroKo". Helmut Müller (CSU) freut sich, dass der Wunsch nach dem Erhalt von möglichst viel Wohnungen Eingang in die Planung gefunden hat. Er spricht von einer "guten Lösung" , die den Wunsch nach Reserveflächen ebenso berücksichtige wie den nach kräftigem Einwohnerzuwachs für Bamberg.


"Lösung für alle Beteiligten"
Von einem "Signal der Geschlossenheit" spricht Klaus Stieringer (SPD). Er hofft, dass sich die emotionale Diskussion nun wieder beruhigt, nachdem eine Lösung für alle Beteiligten gefunden worden sei. Die Pläne ermöglichen aus seiner Sicht den "Erhalt vieler Wohneinheiten, städtebauliche Maßstäblichkeit, sowie einen guten Nutzungsmix mit Wohnen, Dienstleistungen und Kultureinrichtungen".

Dies sieht man auch in der "Opposition" so. Dieter Weinsheimer (FW) ist sehr zufrieden mit der Jury-Entscheidung. Nun müsse man darauf achten, dass die Planungen auf dem Papier auch umgesetzt würden. Er spricht sich nach wie vor dafür aus, das derzeit laufende Bürgerbegehren zu unterstützen. "Ein klares Bürgervotum ist in seiner Wirkung unersetzlich."

Das ist auch das Ziel von Norbert Tscherner (BBB). Auch Tscherner bezeichnet die Wahl von Morpho-Logic als Erfolg des öffentlichen Drucks, sieht aber keinen Grund, das Projekt bei 3000 Unterschriften und damit vor Erreichen des Quorums abzublasen. "Der Bürgerwille versetzt Berge", lautet sein Fazit.

Fast schon euphorisch ist Ursula Sowa (GAL) gestimmt. Mit seiner Entscheidung habe das Preisgericht tatsächlich die beiden besten Entwürfe herausgepickt. Vor allem der kreative Mix aus Wohnen, Gewerbe, Dienstleistung und die Flexibilität eines modularen Konzepts haben es ihr angetan. "Das ist kein dröger Bebauungsplan, sondern die richtige Antwort zur richtigen Zeit." Gefallen findet auch das Ziel, den Berliner Ring höhengleich zu überwinden. Zusammen mit einem Tempolimit könne die trennende Wirkung der Stadtautobahn verringert werden, sagt Sowa.

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