Er schwor Liebe und wollte Geld. Eine Bambergerin erkannte einen Dating-Betrüger und warnte auf Facebook vor ihm. Nun steckt sie selbst in Schwierigkeiten.
Melanie R. (Namen der Beteiligten geändert) wollte über die Dating-App Lovoo einen Mann kennenlernen, vielleicht fürs Leben. Als ihr vor zwei Wochen ein attraktiver Luxemburger namens Gabriel B. schrieb, ließ sie sich zunächst gern auf einen Chat ein, auch wenn weder sein Deutsch, noch sein Englisch besonders gut war. "Am Anfang schrieb er ganz normal: Wie geht's Dir?"
Er sei ein alleinerziehender Vater auf der Suche nach einer festen Beziehung und wolle auch nach Bamberg ziehen. Doch bald schon wurde Gabriel B. offensiver, schwor ihr Liebe und wollte Geld - angeblich für die Operation seiner Tochter.
Melanie R. fiel nicht auf den Betrug herein und veröffentlichte die Bilder von Gabriel B. bei Facebook. Doch wie sich herausstellte, zeigen diese Bilder einen ganz anderen Mann. Dieser hat nun ebenfalls gedroht, Melanie R. zu verklagen.
"Ich bin Gott sei Dank ein vorsichtiger Mensch und nicht auf den Schwindel hereingefallen. Und ich wolle auch niemandem schaden", sagt die 44-Jährige. Auf Lovoo oder anderen Dating-Portalen ist sie derzeit nicht aktiv auf der Suche: "Diese Sache beschäftigt mich grad voll."
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Eine Straftat kann ich nicht durch eine andere beseitigen. Dass auf solchen Flirtportalen viele Fakes sind, müsste eigentlich jeder wissen und wenn jemand dort in betrügerischer Absicht handelt, ist das ein Fall für die Polizei und die Staatsanwaltschaft und kein Fall für Selbstjustiz. Auch eine vermeintlich gute Tat, nämlich andere vor einem Betrüger zu warnen, kann eben nach hinten losgehen. Dies gilt auch für alle privaten Fahndungsaufrufe, die sich im Netz tummeln. Leider kommt man mit der Verfolgung derer nicht hinterher.
"Ich bin ein vorsichtiger Mensch".
- "Oh, ein Betrüger, dessen Angaben von vorn bis hinten erfunden sind. Ich veröffentliche lieber gleich mal sein Bild, denn das ist hundertprozentig echt und zeigt garantiert ihn selbst".