Am Dienstag fiel im Bamberger Stadtrat die Entscheidung zum Bahnausbau mehrheitlich mit 29 zu 13 Stimmen. Aus zwei werden nun vier Gleise.
Am Dienstag hat sich der Bamberger Stadtrat mehrheitlich mit 29 zu 13 Stimmen für den Bahnausbau im Bestand ausgesprochen. Das ist gleichzeitig die Trasse, die zuletzt immer deutlicher auch von der Deutschen Bahn als einzig sinnvolle Lösung dargestellt wurde. Die Bamberger Volksvertreter haben ihre Zustimmung allerdings auch mit einem umfangreichen, von der Stadtverwaltung formulierten Forderungenkatalog an die Bahn verbunden. Darin geht es um diese Punkte: ICE-Systemhalt, Lärmschutz, S-Bahn-Halt Süd, Unesco-Welterbe, Erwerbsgartenbau, Streckenführung, Grundwasserschutz und Trinkwasserversorgung, Bauabwicklung, Kommunikation.
Verhandlungsposition stärken
Die Mehrheit für den Ausbau im Bestand kam durch den kurzfristigen Meinungswechsel der SPD-Fraktion zustande, die lange Zeit für die Null-Lösung plädiert hatte. "Widerstand macht nur so lange Sinn, bis man erkennt, dass man verloren hat oder das Bestmögliche erreicht hat", erklärte Fraktionsvorsitzender Klaus Stieringer, warum die SPD nun auf den ebenerdigen Ausbau und damit auf die Meinung des Bamberger GroKo-Partners CSU umgeschwenkt ist. Die SPD glaubt nun - ähnlich wie die CSU -, dass die Bahn den Ausbau ohnehin vornehmen werde. Das beste Ergebnis für die Stadt sei dann nur zu erreichen, wenn sich die Bamberger Politik möglichst geschlossen hinter die Forderungen der Verwaltung stelle. Deshalb stimme die SPD laut Stieringer für die ebenerdige Durchfahrung, "um die Verhandlungsposition der Stadt zu stärken."
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Noch drastischer formulierte es Helmut Müller: "Es ist nicht fünf Minuten vor zwölf, sondern bereits fünf Sekunden nach zwölf." Der CSU-Fraktionsvorsitzende warnte davor, eine Entscheidung noch weiter zu vertagen, sonst mache die Bahn einfach, was sie wolle. Mit SPD und CSU stimmten außerdem Wolfgang Grader (GAL), Daniela Reinfelder (BuB), Martin Pöhner (FDP) und die beiden BA-Stadträte Dieter Weinsheimer und Herbert Lauer, die sich nach einem gescheiterten eigenen Antrag der Bamberger Allianz der Mehrheit anschlossen.
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Der Stadtrat entscheid auch nicht über den Planungsbeschluss. Ich denke "Bahnsinn" und Anhänger von Tunnellösungen eher Populismus betreiben. Wenn man sich sogenannten Lösungen genauer ansieht. Sind sie eher schlechter und nach Jahren des Redens, sollten man das auch mal zur Kenntnis nehmen. Diese sogenannten Bürgerbewegungen ging es oder geht einfache Lösungen zu finden: Bloß keine Lärmschutzwände, weil sie nicht schön sind oder weil mich wie der DDR fühle. Diese Ängste soll der Steuerzahler ausgleichen und das Ganze mit schlechter Verkehrsabwicklung im Knoten Bamberg. Alle fordern mehr Personen und Güter auf die Schiene. Um die Autobahnen und Innenstädte zu entlasten, dann müssen wir auch in Bamberg ausbauen. Zum Glück ist endlich vorbei!!
sorry, aber Nix ist vorbei... jetzt geht's erst richtig los
Und dass immer weniger Güter auf die Schiene kommen dafür sorgen wir auch mit unserem Konsumverhaltung und die Kfz/LkW-Industrie
Klar, Bahnsinn kann Klage zum Bundesverwaltungsgericht gehen.
Oder sie machen Demo, wenn die Bagger anrollen und dann werden sie schön von der Polizei entfernt.
ich glaube, es besteht da immer noch ein Missverständnis...
... der "Stadtrat" hat da im Grund nichts zu entscheiden. Es geht hier nur um die Verhandlung von möglichst viel Einflußnahme durch die Stadt. Das macht Sinn und scheint auch in Bezug auf die Abzweigung nach SW, wo es darum geht möglichst wenig Gärtnerland zu verbrauchen, erfolgreich zu sein
Wäre aber interessant gewesen zu sehen was passiert wäre wenn die "Entscheidung" für die Voll-Untertunnelung gefallen wäre.
Peinlich. Peinlich.
Der Stadtrat entscheidet sich für die denkbar schlechteste Lösung für Bamberg. Statt bei diesem Jahrhundertprojekt eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen, wird eine dauerhafte Durchschneidung der Stadt und riesiger Flächenfraß gewählt. Und das soll noch als Erfolg verkauft werden. Es wird nach dem ganzen Hin- und Her, einfach die Variante der Bahn übernommen und als Alternativlos dargestellt. Man hätte sich die ganze vorhergehende Schauspielerei sparen können und die Bahn einfach machen lassen, was sie will. So wie es jetzt auch ist. Der jetzt aufgestellte Forderungskatalog ist ein Witz und wird von der Bahn genauso ignoriert wie alle anderen sinnlosen Beschlüsse des Stadtrats. Diesen Stadtrat kann man auch nicht mehr ernst nehmen. Alle dafür-Stimmer sollten sich schämen.