Große Fortschritte gibt's bei den Bauarbeiten auf dem Bamberger Flugplatz Breitenau. Vom neuen Betriebsgebäude und dem Tower steht schon der Rohbau. In zwei Jahren könnte die Genehmigung für den Helikopter-Instrumentenflug vorliegen. Ob sich die Zahl der Flüge erhöhen wird?
Auf dem Flugplatz Breitenau gehen die Bauarbeiten mit Riesenschritten voran. Bis zur Jahresmitte werden auch die Flugzeugunterstellhallen fertig sein und im dritten Quartal dieses Jahres dann das Betriebsgebäude und der Tower. Ebenfalls noch heuer wollen die Stadtwerke Bamberg, die den Flugplatz betreiben, einen Zaun rund um das Gelände bauen lassen.
Neuer Jet für Brose Nach Auskunft von Peter Scheuenstuhl, dem Leiter des Verkehrsbetriebs, erwarten die Stadtwerke in etwa zwei Monaten die erweiterte Betriebsgenehmigung des Luftamtes Nordbayern für den Sonderlandeplatz. Diese ist nötig, weil die Firma Brose einen neuen Firmenjet, eine Cessna Citation CJ 4, anschaffen möchte. Das Flugzeug ist rund zwei Tonnen schwerer als das alte, weshalb die Betriebsgenehmigung auf ein Höchstabfluggewicht von 10 Tonnen angepasst werden muss.
Wie Scheuenstuhl vergangene Woche den Mitgliedern des Finanzsenats berichtete, gab es dagegen rund 1000 meist gleichlautende Einwendungen - "in der überwiegenden Mehrzahl aus dem Bereich der angrenzenden Umlandgemeinden". Man gehe aber davon aus, dass die neue Genehmigung in Kürze erteilt werde.
Sicheres Starten und Landen Deutlich länger - voraussichtlich zwei Jahre - wird das Verfahren für den von Brose gewünschten Helikopter-Instrumentenflug dauern. Der Antrag wird in diesen Tagen gestellt. Der Instrumentenflugbetrieb (Heli-IFR) ermöglicht sicheres Starten und Landen auch wenn das Wetter schlecht ist und keine Sichtflugbedingungen gegeben sind.
Die Firma Brose kann damit die Flüge zwischen ihren 14 deutschen Unternehmens-Standorten wesentlich genauer planen, was aber "keinen Einfluss auf die Zahl der Flüge hat", versichert Scheuenstuhl. Voraussetzungen für die IFR-Genehmigung sind die Festlegung eines so genannten Heli-Pads für Starts und Landungen, die dazugehörige "Befeuerung", die Qualifizierung der Flugleiter und die Erstellung eines Schallschutzgutachtens.
Zaun für 350 000 Euro Die für diese Maßnahmen entstehenden Kosten werden mit 525 000 Euro beziffert. Dazu kommen rund 75 000 Euro für die Genehmigung. Außerdem muss der Flugplatz aus Sicherheitsgründen komplett eingezäunt werden. Der Zaun allein kostet 350 000 Euro, die von der Firma Brose bezahlt werden. Die An- und Abflugsektoren sind laut Scheuenstuhl so gewählt worden, dass keine der angrenzenden Umlandgemeinden direkt überflogen wird.
Trotzdem konnte er im Finanzsenat die bei manchen Stadträten vorhandene Skepsis nicht ausräumen. Dieter Weinsheimer, FW, und Peter Gack, GAL, äußerten die Befürchtung, dass der Flugverkehr mit den neuen Genehmigungen ausgeweitet werden könne. Daniela Reinfelder, BuB, glaubt das auch, ist aber hinsichtlich der von 6 bis 22 Uhr reichenden Flugzeiten beruhigt: "Nachtflüge sind verboten. Da sollten wir in der Bevölkerung auch keine Ängste schüren."
Peter Scheuenstuhl bekräftigte Reinfelders Aussage: "Jeder einzelne Nachtflug muss eigens beantragt werden. Und das Luftamt hat angekündigt, mit Genehmigungen sehr restriktiv zu sein." Die Frage, ob sich nach dem Ausbau die Zahl der Flüge erhöhen wird und wenn ja, in welchem Ausmaß, kann derzeit wohl noch niemand genau beantworten.
2014: weniger Starts am Sonderlandeplatz Breitenau
Sehr geehrte Anwohnerinnen und Anwohner,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,
wir nehmen die Sorgen über eine Zunahme der Flugbewegungen am Sonderlandeplatz sehr ernst. Deshalb informieren wir seit zwei Jahren auch im Rahmen von Bürgerveranstaltungen, vielen persönlichen Gesprächen und auf unserer Homepage (stadtwerke-bamberg.de/sonderlandeplatz) über Aktuelles von der "Breitenau". Unter diesem Link finden Sie auch die Startzahlen vom letzten Jahr.
Zu den in den Kommentaren falsch dargestellten Zahlen:
2014 hat es insgesamt 2.683 Starts gegeben - weitaus weniger als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Aber mehr als in 2013 - was daran liegt, dass 2013 wegen der Bauarbeiten an der Start- und Landebahn der Sonderlandeplatz für mehrere Wochen nicht angeflogen werden konnte. Nur rund 8 Prozent der Starts sind Werksflüge (Flugzeug + Helikopter).
Nachflüge sind nicht verboten, sondern müssen einzeln beim Luftamt Nordbayern in Nürnberg beantragt werden. Im Jahr 2014 hat es nur einen nächtlichen Start und acht nächtliche Landungen gegeben.
Wir freuen uns weiter auf einen sachlichen, konstruktiven Dialog.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Stadtwerke Bamberg
und Sie wollen uns wirklich glauben lassen, das bleibt so? Gute Lobbyarbeit für einen (bei Gewerbesteuer) zahlungsunwilligen Unternehmer.
Wenn der Privatflugplatz mal fertig ist, wird sich ein Geschäftsmann wohl kaum drum kümmern, was Sie uns heute erzählen. Besonders der Zaun ist unnötig wie ein Kropf - sorry Herr Schiffskapitän. Ein kleiner Landeplatz braucht so etwas nicht. Aber genau das zahlt Brose? Das sollte reichen um den Braten zu riechen.
Wer Stoschek den kleinen Finger reicht, hat morgen keinen Arm mehr. Interessant nur wie sehr sich diese Gustädter Populistin immer wieder in den Vordergrund drängt. Will sie wohl die Haus- und Hof-Architektin des Herrn S. werden.
das was die Presse schreibt, das sind erst einmal Fakten, weil auch ein Stoschek nicht treiben kann was er will. Was passiert denn Ihrer Meinung nach, wenn der Flugplatz fertig ist und der Zaun gebaut wurde ? Ich kenne Stoschek nicht persönlich, Sie aber offenbar sehr gut. Weder Sie, werter schumannba noch franke66 kommen auf den Punkt, vor was Sie beide und Ihre "Leidensgenossen" sich so sehr fürchten ? Es wird nur gewettert vor dem, was kommen könnte, nein - das was kommen könnte; und diese Dinge, die kommen könnten in Ihrer Fantasie, die behalten Sie für sich. Mich würde es brennend interessieren, was Ihre Vermutungen sind - mit Zahlen unterlegt. Danke vielmals.
warum die Firma Brose nicht auf die guten alten Postkutschen der Firma Wells Fargo zurück greift.
Dies würde eine gute Alternative darstellen zu den jetzt sicherlich täglich zu verkraftenden 200 Starts und Landeanflügen auf dem Bamberger Großflughafen. Wie schön und ruhig war doch die gute alte Zeit, so um 1860 herum. Man denkt immer gerne dran zurück. Stimmt´s ?
Lese ich Ironie in Ihrem Beitrag? Bitte weglassen oder wohnen Sie
im Bereich der Einflugschneisen oder neben dem Flugplatz ?
Merken die FT-Leser nicht wie wir von offizieller Seite verars..t werden!
Zitate aus der heutigen FT-Print-Ausgabe:
Daniela Reinfelder: "Nachtflüge sind verboten."
Peter Scheuenstuhl: "Jeder einzelne Nachtflug muss eigens beantragt werden."
Scheinheilig fügt Frau Reinfelder hinzu: "Da sollten wir in der Bevölkerung
auch keine Ängste schüren."
Danke Frau Reinfelder für Ihren ehrlichen Umgang mit Ihren Wählern!