Die Abrissquote unter den Wohnungen liegt beim Entwurf von Pesch und Partner bei 30 Prozent. Damit wollen sich die Gegner des Wohnungsabrisses in Bamberg nicht zufrieden geben. Quelle: Stadt Bamberg / Grafik: Klaus Heim
Die Debatte um den drohenden Wohnungsabbruch auf dem US-Gelände spitzt sich zu. Am Freitag wurde bekannt, dass im nächsten Konversionssenat rund 316 US-Wohnungen durch eine städtebauliche Zweckerklärung gesichert werden sollen. Für über 400 Wohnungen der Flynn-Area ist die Zukunft nach wie vor völlig offen.
Flexibel: Ist das das Zauberwort für die Bamberger Konversion?
Frank Boberg jedenfalls gebraucht diesen Begriff ziemlich häufig , wenn er vom ehemaligen US-Gelände in Bamberg redet. Der Architekt vom Büro Pesch und Partner aus Herdecke/Stuttgart spricht auch von "zukunftsrobusten Plänen", die "nicht in Stein gemeißelt sind". "Lieber erhalten wir ein paar Wohnungen mehr. Wenn sich hinterher herausstellen sollte, dass die Nachfrage nicht da ist, können wir sie immer noch wegnehmen", lautet sein Credo.
Freilich dürfte auch eine Abrissquote von 30 Prozent vielen Bürgern in Bamberg übel aufstoßen, zumal jenen, die seit Jahren auf eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt warten. Allen Bekenntnissen zur Beweglichkeit zum Trotz gehen Pesch und Partner Entwurf davon aus, dass nur 70 Prozent der bis vor kurzem noch genutzten Wohnungen und Mannschaftsquartiere eine Zukunft haben. Der Rest ist in den Plänen nicht mehr drin.
Zur Abbruchmasse gehören unter anderem sieben Blocks der so genannten Flynn-Area, drei Häuser am Lindenanger sowie etliche Mannschaftsunterkünfte im östlichen Teil der Lagardekaserne. Sie sollen Platz für Reihen- und Stadthäuser und andere, vor allem hochpreisigere Formen des Wohnens. Nicht zuletzt ist auch eine Aufforstung des Hauptsmoorwaldes geplant.
Aus Sicht des Architekturbüros ist eine Abrissquote von 30 Prozent immer noch erträglich. Die Stadt habe klar gemacht, dass sie diese Zahl noch für zu niedrig hält. Die zugrunde liegende Zahl von 6000 zusätzlichen Einwohnern sei zu hoch.
Konzeptionell zeichnet sich der Plan von Pesch und Partner durch eine leicht nachvollziebare Dreiteilung aus. Dem künftigen Mischgebiet mit Wohnen und Gewerbe in der Lagardekaserne stehen ein reines Gewerbegebiet mit Gesundheitscampus entlang des Berliner Rings gegenüber und ein Wohngebiet, das seinen Mittelpunkt in einem Bürgerpark an der Zollnerstraße hat. Um ihre Idee von einer neuen Gartenstadt in die Tat umzusetzen, planen Pesch und Partner, den Hauptsmoorwald durch fingerartige Ausläufer in den Westen wachsen zu lassen. Umgeben von Wald wären auch Natosiedlung und Offiziershäuser.
Der von vielen Bürgern gehegten Befürchtung, dass die Stadt einen Abbruch von intaktem Wohnraum billigen könnte, scheint man nächste Woche im Konversionssenat durch eine erste städtische Selbstverpflichtung entgegenwirken zu wollen. Dann soll für die Häuser der Pines-Area und die Blocks am Lindenanger, etwa 310 Wohnungen, eine städtebauliche Zweckerklärung beschlossen werden, Voraussetzung für einen Vorab-Kauf der Häuser durch die Stadtbau GmbH zum 1. Juli 2015. "Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum für Schwellenhaushalte und Familien mit niedrigem Einkommen zu schaffen. Die Häuser sollen dem Wohnungsmarkt rasch zur Verfügung gestellt werden", heißt es im am Freitag verteilten Sitzungsvortrag.
Gegner der Vernichtung von intaktem Wohnraum werteten diesen Vorstoß als ersten Erfolg der Bürgerproteste gegen tabula rasa auf US-Gelände. Ob damit ein Bürgerbegehren für den Erhalt aller Familienwohnungen noch vermieden werden kann, bleibt allerdings fraglich, da das Schicksal der locker bebauten Flynn-Area mit insgesamt 432 Wohnungen nach wie vor ungeklärt ist. 430 Wohnungen sollen weg? Stadtrat Norbert Tscherner (BBB) behält sich nach eigener Darstellung das Sammeln von Unterschriften in jedem Falle vor. Wenn von insgesamt 750 Wohnungen in den Housing-Areas nur maximal 316 dauerhaft erhalten blieben, sei dies viel zu wenig.
86 Prozent von 195 Teilnehmer einer FT-Umfrage haben sich gegen den Abbruch von intakten Wohnungen ausgesprochen. Verständnis für diesen eindeutigen Bürgerwunsch hat nach eigenem Bekunden auch Konversionsreferent Christian Hinterstein. Allerdings müsse man sich die Frage stellen, was passiere, wenn sich die Hoffnungen auf eine schnelle Besiedlung als falsch erwiesen. Auch sei derzeit nicht abschätzbar, wie ein konkretes Angebot an die Bürger aussehen könne. Laut Hinterstein bemisst sich der Verkaufspreis der Bima am Verkehrswert der Immobilien. Davon müssten Sanierungsaufwand und Kosten für die Erschließung abgezogen werden. Wie günstig oder bezahlbar die Wohnungen am Ende seien, werde sich erst am Testfall der 108 Pines-Wohnungen zeigen.
Habe mir einen Teil dieser ehemaligen "US-Wohngebäude" an der Pödeldorfer Straße mal angeschaut; bin halt mit dem Auto vorbei gefahren, soweit das möglich ist. Ist ja alles abgesperrt. Diese Häuser sind zumindest äußerlich gepflegter als so manche heruntergekommene Mietbruchbude in Bamberg oder auf dem Land. Es gibt Spielplätze und und und. Wie wir es früher immer gesagt, eher aber vermutet haben, da existiert eine Stadt in der Stadt. Und ein paar Entrückte wollen hier die Bagger anrollen lassen. Unglaublich.
Wenn ich alle Kommentare hier so lese, stehe ich mit meiner Meinung offensichtlich nicht alleine da. Und ich kann allen Kommentatoren nur zustimmen - bis auf die Idee, dass sich der LuSchi bitte auch noch dazu äußern sol ... bitte nicht ... der Mann kommentiert doch schon ohnehin schon fast alles und am Ende hat er wegen so etwas Profanem noch Stress Aber wenn er es mittragen würde, warum denn nicht?
Daher werde ICH in der kommenden Woche aktiv. 100%
Kurzum: DIE LISTE MUSS HER ! Und ich werde mein Möglichstes tun, damit die Liste - sprich Bürgerbegehren - kommt. Dann hoffe ich aber auch, dass all die kritischen Stimmen hier das Thema mittragen, bekanntmachen und UNTERZEICHNEN.
Denn ich stehe für konstruktive Kritik MIT Lösungsvorschlag.
Und zum Thema, dass "man" es schon lange wusste: Klar wusste man das schon lange und die, die ihren Reibach machen wollen haben ihre Pläne schon lange in der Tasche.
Alles andere (sündhaft teurer Architektenwettbewerb, Wortspiele etc.) soll nur ablenken - von den wahren Zielen der Hintermänner. DAS ist meine (ganz ganz böse) Unterstellung. Aber Leut: So schaut's doch aus - oder nicht?
Also auf geht's und pack mäs.
Euch allen ein schönes Wochenende.
Ambros, dann starten Sie doch eine Online Petition auf Change.org! Die werden mittlerweile wahrgenommen!
Läuft! Und bald werden sie da sein analog und auch digital. Dann kann man wirklich sehen, was die Bürger wollen. Und vielen Dank für die Tipps. Jetzt seid Ihr/ sind Sie gefragt auch zu unterzeichnen. Ich denke, Herr Wehner wird darüber sicherlich berichten.
Oberfranke101
Auch wenn es mich nicht persönliche Betreffen würde so sehe ich oft genug was auf dem Bamberger Immobilienmarkt los ist. Deshalb würde ich sofort meine Unterschrift gegen den Abriss von Intaktem Wohnraum geben. Es muss endlich mal Schluss sein mit der Vernichtung von Steuergeldern!
Habe mir einen Teil dieser ehemaligen "US-Wohngebäude" an der Pödeldorfer Straße mal angeschaut; bin halt mit dem Auto vorbei gefahren, soweit das möglich ist. Ist ja alles abgesperrt.
Diese Häuser sind zumindest äußerlich gepflegter als so manche heruntergekommene Mietbruchbude in Bamberg oder auf dem Land. Es gibt Spielplätze und und und. Wie wir es früher immer gesagt, eher aber vermutet haben, da existiert eine Stadt in der Stadt. Und ein paar Entrückte wollen hier die Bagger anrollen lassen. Unglaublich.
Wenn ich alle Kommentare hier so lese, stehe ich mit meiner Meinung offensichtlich nicht alleine da.
... der Mann kommentiert doch schon ohnehin schon fast alles und am Ende hat er wegen so etwas Profanem noch Stress
Aber wenn er es mittragen würde, warum denn nicht?
Und ich kann allen Kommentatoren nur zustimmen - bis auf die Idee, dass sich der LuSchi bitte auch noch dazu äußern sol ... bitte nicht
Daher werde ICH in der kommenden Woche aktiv. 100%
Kurzum: DIE LISTE MUSS HER ! Und ich werde mein Möglichstes tun, damit die Liste - sprich Bürgerbegehren - kommt. Dann hoffe ich aber auch, dass all die kritischen Stimmen hier das Thema mittragen, bekanntmachen und UNTERZEICHNEN.
Denn ich stehe für konstruktive Kritik MIT Lösungsvorschlag.
Und zum Thema, dass "man" es schon lange wusste: Klar wusste man das schon lange und die, die ihren Reibach machen wollen haben ihre Pläne schon lange in der Tasche.
Alles andere (sündhaft teurer Architektenwettbewerb, Wortspiele etc.) soll nur ablenken - von den wahren Zielen der Hintermänner. DAS ist meine (ganz ganz böse) Unterstellung. Aber Leut: So schaut's doch aus - oder nicht?
Also auf geht's und pack mäs.
Euch allen ein schönes Wochenende.
Ambros, dann starten Sie doch eine Online Petition auf Change.org! Die werden mittlerweile wahrgenommen!
Dann kann man wirklich sehen, was die Bürger wollen.
Und vielen Dank für die Tipps.
Jetzt seid Ihr/ sind Sie gefragt auch zu unterzeichnen.
Ich denke, Herr Wehner wird darüber sicherlich berichten.
Auch wenn es mich nicht persönliche Betreffen würde so sehe ich oft genug was auf dem Bamberger Immobilienmarkt los ist.
Deshalb würde ich sofort meine Unterschrift gegen den Abriss von Intaktem Wohnraum geben.
Es muss endlich mal Schluss sein mit der Vernichtung von Steuergeldern!