Flyer mit dem Titel "Wissenswertes über Corona" sorgten in den vergangenen Wochen in Bamberg für Unruhe. Woher das merkwürdige Schreiben stammt, ist noch unbekannt, wir sind der Sache nachgegangen.
Neben der ganz gewöhnlichen Post und Werbung haben einige Bamberger Bürger zuletzt einen Flyer, der über Corona informieren soll, in ihren Briefkästen gefunden.
Das merkwürdige daran: Niemand weiß woher der Flyer stammt, da weder Kontaktdaten noch ein Impressum auf diesem zu finden sind. inFranken.de ist dem nachgegangen.
Ein Verstoß gegen das Pressegesetz
Die grundlegende Frage, mit der sich der Flyer beschäftigt, ist die, ob Covid-19 tatsächlich gefährlicher ist als die Grippe (Influenza). Nach Aussage des unbekannten Verfassers sei das nämlich nicht der Fall. Seine Aussagen diesbezüglich untermauert er durch Letalitätszahlen, Zahlen zum Ansteckungsrisiko und dem Vergleich, dass der Impfstoff gegen Influenza auch nicht gegen eine Grippeansteckung helfen würde, warum also sollte das der Corona-Impfstoff?
Der Autor möchte jedoch anonym bleiben. Zwar befindet sich auf dem Flyer einen QR-Code, der auf eine Website mit noch mehr vermeintlichen Informationen zu Covid-19 verweist, ein Impressum oder Kontaktdaten sind nicht angegeben. Auf Nachfrage bei der Polizei Oberfranken erklärt Pressesprecherin Anne Höfer, dass nach erster Beurteilung der Beamten der Kriminalpolizei Bamberg der Flyer keine strafrechtlichen Inhalte liefere.
"Jedoch werden Ermittlungen bezüglich des noch unbekannten Verfassers geführt, insbesondere da kein Impressum vorhanden ist und dies ja einen Verstoß nach dem Pressegesetz darstellt", führt Höfer weiter aus. Demnach dauern die Ermittlungen der Beamten weiter an. Auch die Stadt Bamberg nimmt den Hinweis auf die Flyer ernst, und zieht eine Warnung der Bevölkerung vor Falschinformationen in Betracht.
Das rät die Polizei
Was genau der Verfasser mit diesem Flyer bewirken möchte ist unklar. Fakt ist nur, dass Menschen, gerade Ältere, sich auf Printprodukte wie dieses vertrauen könnten. Auf Nachfrage bei der Polizei Oberfranken, gab Pressesprecherin Anne Höfer folgende Tipps:
- Die Bürger sollten solche Flyer immer mit einem gesunden Misstrauen behandeln und kritisch hinterfragen.
- Außerdem sollten seriöse Quellen, wie zum Beispiel die Seite des Innenministeriums oder des Gesundheitsministeriums, herangezogen werden. Personen, die keinen Zugang dazu haben, rät Höfer, Sendungen wie die Tagesschau zu verfolgen oder sich mit Angehörigen, Betreuern oder Pflegepersonal darüber auszutauschen, um auf solche Flyer nicht hereinzufallen.
- Wenn ein solcher Flyer im Briefkasten landet, könne man diesen entweder ignorieren, oder bei der Polizei melden, wo dieser auf die Strafbarkeit geprüft würde.
Leider hatte ich den Zettel nicht im Briefkasten und kann ihn somit nicht beurteilen. Allerdings sei etwas zu den im Artikel vorgeschlagenen Informationsquellen gesagt:
Ich empfehle daher die Seiten des LGL, des RKI und des Intensivregisters, sowohl den Tagesreport als auch die Zeitreihe. Es ist, wenn man es kann, immer besser aus der Quelle trinken als aus der Pfütze. 
Die Seiten des Gesundheitsministerium sind eher zweite Wahl, weil dort schon eindeutige Schlüsse in die "richtige Richtung" gezogen werden, also keinerlei Zweifel am eingeschlagenen Kurs aufkommen kann. Man fragt ja auch nicht ihren Metzger, ob man sich vegan ernähren sollte.
Auch die "Faktenchecker" des öffentlichen Rundfunks liegen nicht immer richtig. So predigt man stets das "exponentielle Wachstum", allerdings wächst nichts wirklich exponentiell in der Natur. Vielmehr steckt eine logistische Funktion dahinter, die gegen einen Grenzwert konvergiert und nur bei den ersten ca. 50% einer Exponentialfunktion annähernd ähnelt, wenn man vier Bier trinkt und die Augen zusammenkneift. Das ist eine reichlich schwache Leistung, aber es sind auch meist Physiker (Lesch, Yogeshewar), Chemiker (Mai Thi Nguyen-Kim), Humanmediziner (Lauterbach, Drosten) oder Veterinäre (Wieler), die so einen Unsinn von sich geben. Erstere analysieren selten biologische Prozesse, letztere sind traditionell eher statistikschwach.
Ein schönes Beispiel für so einen typischen Seuchenverlauf ist das wesentlich gefährlicherer Ebolafieber.
Hier wunderbar zu sehen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/86/Diseased_Ebola_2014.png
In der Grafik sieht man eindeutig, die eintretende Sättigung und vor allem das noch wesentlich eher nachlassende Sterbegeschehen. Auch das beobachten wir in der "2. Welle" sehr deutlich, allerdings liegt die Sterberate auf wesentlich niedrigerem Niveau, ist halt doch kein Ebola.
Wenn Sie alles soviel besser wissen, als anerkannte Wissenschaftler, warum sehen wir sie dann nicht im Fernsehen?
Weil die dort keine selbsternannten Fachleute , bzw Besserwisser, die an der youtube Uni umd bei Wikipedia studiert haben zeigen.....?
Haben Sie außer den üblichen, abwertenden und unfundierten Anwürfen etwas auch nur annähernd einem Argument Ähnelndes zur Sache beizutragen? Ich bin für neue Datensichtweisen und deren schlüssige Interpretation sowie Diskussion stets offen. Schließlich habe ich eine wissenschaftliche Ausbildung und jahrzehntelange, erfolgreiche Praxis auf genau diesem Gebiet.
Ich will jetzt nicht unterstellen, dass Sie noch keine einzige wissenschaftliche Arbeit analytisch betreut geschweige denn selbst geschrieben haben. Wir können aber ja gerne mal unter vier Augen unsere Abschlüsse, Projekte und Viten vergleichen, wenn Ihnen unbedingt nach akademischem "Schwanzvergleich" ist.
Ach ja, ich würde, ein adäquates Honorar vorausgesetzt, schon etwas zur Sache auch im Fernsehen erzählen, aber auch wesentlich renommiertere Analyseprofis und Experten für Modelle menschlichen Verhaltens als ich werden nicht gehört, wenn sie von der aktuell erwünschten Linie abweichen. Und falls doch, dann springen die oben erwähnten Spezialisten wie Lesch und Mai aus der Kulisse und erzählen Schmarrn von Exponentialfunktionen, Präventionsparadoxon und dergleichen. Diese Nebelbomben reichen dann schon 99% der Zuhörer zu überzeugen, die sich nie tiefergehend mit solchen Verläufen oder Statistik beschäftigt haben.
Haben Sie sich die oben aufgeführten Daten angeschaut?
Haben Sie vielleicht wenigstens die simple Grafik zu Ebola betrachtet? Die sollte nun wirklich fast jeder verstehen.
Wenn nein, warum?