Bamberg: Tourismusdirektor wütend nach Söder-Konferenz - "heute einfach mal sauer!"
Autor: Clara Maria Wimmer
Bamberg, Freitag, 05. März 2021
Nach der Konferenz mit Ministerpräsident Markus Söder macht der Bamberger Tourismusdirektor seinem Ärger Luft. "Nicht ein Wort war ihnen die Tourismusbranche wert. Nicht eines!", erklärt er wütend.
Der Tourismus in Bamberg leidet stark unter dem Corona-Lockdown. Der Tourismusdirektor Michael Hegel vom BAMBERG Tourismus & Kongress Service macht nun seinem Ärger Luft. "Heute bin ich einfach mal sauer", schreibt er in einem Blogeintrag.
Das Virus macht das Reisen seit vielen Monaten fast unmöglich. Schon zu Beginn der Corona-Krise wurden touristische Reisen als eines der ersten Dinge untersagt. Und auch jetzt, da Lockerungen in Aussicht sind, wird das Reisen wohl zu den letzten Aktivitäten gehören, die frei möglich sein werden. Nachdem, abhängig von den Inzidenzen am Montag (8. März 2021), die ersten Geschäfte wieder öffnen dürfen, sollen erst am 22. März 2021 Entscheidungen über Tourismus, Reisen und Hotels gefällt werden.
Bamberger Tourismusdirektor mit wütendem Kommentar
In seinem Kommentar prangert Heger vor allem die Stille an, die Ministerpräsident Söder in der Pressekonferenz am Donnerstag (4. März 2021) über die Perspektive für die Tourismusbranche walten ließ. "Wenn ich es mir recht überlege, hätte mir vielleicht sogar schon ein Wort des Bedauerns gereicht", schreibt er. "Aber nicht einmal dazu waren wir wichtig genug." Seine Verärgerung über den Umgang der Politik mit dem Tourismus ist deutlich spürbar. Hier sein Blogeintrag im Wortlaut:
"Nicht ein Wort!
Nicht ein Wort war ihnen die Tourismusbranche wert. Nicht eines!
Nichts war zu vernehmen in der heutigen Pressekonferenz des bayerischen Ministerpräsidenten zu den Perspektiven der Hotels, der Restaurants und Gaststätten und der ganzen Palette touristischer Dienstleistungen!
Ich weiß ja, dass es schwierig ist. Wir haben auch nicht erwartet, dass ab morgen alles wieder läuft. Noch selten in dieser Pandemie klaffte die Schere zwischen dem, was wir uns wünschen und dem, was wir uns angesichts der aktuellen Pandemieentwicklung eigentlich leisten können, so weit auseinander. Jede Öffnung birgt Gefahren. Deswegen, ich wiederhole: Keiner hat erwartet, dass wir ab nächster Woche wieder loslegen können. Aber dass wir wenigstens mit erwähnt werden, als Branche, als Betriebe, als Millionen von Menschen, die seit Monaten nichts arbeiten dürfen und kein Geld verdienen! Und mal den Hauch einer Andeutung einer Perspektive erfahren! Bei all den Diskussionen im Vorfeld. Wenn ich es mir recht überlege, hätte mir vielleicht sogar schon ein Wort des Bedauerns gereicht, dass wir noch ein bisschen warten müssen. Aber nicht einmal dazu waren wir wichtig genug.