Bamberg: Supermarkt-Betreiber widersprechen Diebstahls-Gerüchten

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Symbolfoto: Ferdinand Ostrop, dpa
Symbolfoto: Ferdinand Ostrop, dpa

Die Delikte, begangen durch Asylbewerber aus der ARE, sollen sich im Bamberger Osten häufen. Eine Nachfrage bei den Betreibern bringt Klarheit.

Die Gerüchteküche im Bamberger Osten brodelt schon länger, auf den Straßen wird viel getuschelt. Konkret geht es um die Bewohner des Balkanzentrums und um angeblich stark steigende Diebstahlszahlen in den Supermärkten rund um die Pödeldorfer Straße.

Die Straftaten, laut der Gerüchte nahezu ausschließlich begangen durch Asylbewerber aus dem Ankunfts- und Rückführungseinrichtung (ARE), sollen sich zuletzt derart gehäuft haben, dass die Betreiber der Märkte Sicherheitspersonal einstellen mussten. Und nicht nur das: Eine Filiale, so wird sich erzählt, soll sogar zeitnah geschlossen werden.


Vereinzelnd Sicherheitskräfte

Konkret geht es um den Netto-Markt an der Pödeldorfer Straße. Ein Sprecher der Unternehmenskommunikation teilt auf Anfrage mit, dass an den Gerüchten absolut nichts dran sei. "Wir können das Gerücht, dass die Filiale geschlossen werden soll, nicht bestätigen."

Wie in der gesamten Branche üblich, setzte man auch in der Netto-Filiale an der Pödeldorfer Straße zwar vereinzelt Sicherheitskräfte ein. Bezüglich der Diebstahlszahlen gebe es aber keinen konkreten Zusammenhang "zwischen der Nähe der Ankunfts- und Rückführungseinrichtung und Inventurdifferenzen".


Gerüchte "eine Lachnummer"

Ähnlich äußert sich Lutz-Ulrich Schott. Er ist Verkaufsleiter von 51 Norma-Filialen in Nordbayern. Die Gerüchte um den Supermarkt in der Pödeldorfer Straße bezeichnet er als " eine Lachnummer". Sicherlich: Die Diebstahlszahlen seien gestiegen, auch in Bamberg. "Aber das steht in keinem Zusammenhang mit den Flüchtlingen!"
Schott ist überrascht darüber, dass ihn derartige Gerüchte in letzter Zeit schon mehrfach aus der Domstadt erreicht haben. "Aus keinem Umfeld der anderen nordbayerischen Filialen ist mir so etwas bisher zu Ohren gekommen."


Häufig Beschaffungskriminalität

Eine Sprecherin der Edeka-Unternehmensgruppe erklärte, dass man "eine gleichbleibende Tendenz an Diebstählen" verzeichnet, auch in den Filialen in Bamberg. Diese würden aber nicht zunehmend auf das Konto von Asylbewerbern gehen. "Die Delikte ziehen sich durch alle Gesellschaftsschichten." Häufig gehe es um Beschaffungskriminalität.

Beim Umgang mit Straftätern werde keinerlei Unterschiede nach Staatsangehörigkeit oder Herkunft gemacht. "In unseren Märkten wird jeder Diebstahl ausnahmslos zur Anzeige gebracht", sagt die Sprecherin.