Bamberg: Starke gibt Entscheidung zu Strafbefehl bekannt - "Andere Köpfe" sollen Leitung übernehmen
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Bamberg, Dienstag, 16. August 2022
Akzeptiert Andreas Starke den gegen ihn verhängten Strafbefehl oder nicht? Seit Jahren beschäftigt Bamberg die Boni-Affäre der Stadt, nun gibt es Neuigkeiten aus dem Rathaus.
- Bamberger Boni-Affäre: Das ist der aktuelle Stand des Überstunden-Skandals
- Strafbefehle gegen mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung verhängt
- Auch Oberbürgermeister Andreas Starke betroffen: So reagiert er nun
- Stadt Bamberg will verschiedene Bereiche personell umstrukturieren
Die Bamberger Boni-Affäre geht in eine neue Runde: Zuletzt waren entsprechende Strafbefehlsanträge ergangen, nun äußert sich Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke dazu und kündigt an, ob und welche weiteren Konsequenzen sich daraus ergeben. In einem aktuellen Schreiben der Stadt ist von "Umstrukturierung" die Rede.
Update vom 16.08.2022: Boni-Affäre der Stadt Bamberg - So reagiert OB Andreas Starke
Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke akzeptiert den gegen ihn wegen Untreue verhängten Strafbefehl. "Nach sorgfältiger Prüfung habe ich mich entschlossen, den Strafbefehl zu akzeptieren, auch wenn meine Rechtsanwältin mir geraten hat, dagegen vorzugehen. Mir ist das Wohl der Stadt am wichtigsten. Dem ist am meisten gedient, wenn das Verfahren beendet wird", sagte der SPD-Politiker am Dienstag (16. August) laut einer Mitteilung der Stadt.
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Hätte Starke Einspruch eingelegt, wäre es zu einer mündlichen Hauptverhandlung vor Gericht gekommen. Demnach würden auch die beiden von Strafbefehlen betroffenen Referenten sowie der frühere Leiter des Personalamtes keine Rechtsmittel einlegen.
Die Staatsanwaltschaft Hof hatte den Strafbefehl in Höhe von 24.000 Euro beantragt. Starke soll städtischen Bediensteten in den Jahren von 2011 bis 2017 erhebliche Summen für Überstunden ausgezahlt haben. In einem Prüfbericht des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes wurde das Vorgehen bemängelt. Der Stadt Bamberg sei ein Schaden in Höhe von insgesamt 275.000 Euro entstanden. Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelte seit 2020. Die Stadt Bamberg betont in ihrer Mitteilung, dass die umstrittenen Zahlungen an die städtischen Mitarbeiter*innen "bereits deutlich vorher" eingestellt worden seien.
Starke räumt Fehler der Stadtverwaltung ein
Starke räumte in der Mitteilung der Stadt ein, dass im Verwaltungshandeln auch Fehler gemacht worden seien. Andererseits habe niemand die Absicht gehabt, der Stadt einen Schaden zuzufügen. Den finanziellen Leistungen habe eine außergewöhnliche Mehrarbeit gegenüber gestanden und letztlich habe die Stadt von dieser hohen Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden profitiert. Trotzdem will der SPD-Politiker dem Stadtrat einen Wechsel an der Spitze des Personalreferats vorschlagen.
Bamberger Personalamt soll neu besetzt werden
Zudem werde das Amt für Personal und Organisation ab Herbst 2022 eine neue Führung erhalten und von "anderen Köpfen" geleitet werden. Auch der Fachbereich Recht soll neu strukturiert werden. Einen Rücktritt hatte Starke bereits ausgeschlossen. "Seine Ideen und Vorschläge will Starke in den nächsten Tagen zunächst verwaltungsintern vorbereiten. Nach der Sommerpause sollen die erforderlichen Beschlüsse im Stadtrat beraten und herbeigeführt werden", schreibt die Stadt Bamberg dazu.