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Bamberg: Stadtwerke schaffen Gratis-Parkplätze ab - und kündigen höhere Parkgebühren an


Autor: Isabel Schaffner

Bamberg, Mittwoch, 21. Juni 2023

Ab dem 1. Juli 2023 wird Parken in Bamberg teurer. Das betrifft die Parkhaustarife und die Preise an den Parkuhren. Auch Gratisparkplätze sollen auf lange Sicht abgeschafft werden.
Im Rahmen eines 5-Punkte-Pakets wollen Stadt und Stadtwerke Bamberg unter anderem Gebühren für P+R-Plätze, wie hier in der Kronacher Straße, erheben.


  • Bamberger Stadtwerke mit hohem Defizit - 5-Punkte-Plan vorgestellt
  • Parken wird teurer - Parkhäuser und Gebiete mit Parkuhren betroffen
  • Gratis-P+R-Plätze werden kostenpflichtig
  • Busfahrpläne werden ausgedünnt

Wie in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Stadt und Stadtwerken Bamberg zu lesen ist, belasteten "Corona, Energiekrise, Inflation und die tarifbedingt gestiegenen Personalkosten die wirtschaftliche Situation von Stadtwerken in ganz Deutschland". In Bamberg hätten Politik, Stadtverwaltung und Stadtwerke Bamberg daher ein Konzept zur "Stabilisierung des ÖPNV-Angebots" erarbeitet. Das geht unter anderem mit teureren Parkgebühren einher.

Hier wird Parken in Bamberg künftig teurer - kein Gratis-P+R mehr 

"Stadt und Stadtwerke Bamberg haben sich auf ein 5-Punkte-Paket verständigt, um weiterhin einen leistungsfähigen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Bamberg anbieten zu können", heißt es am Dienstag (20. Juni 2023). Dieser umfasse folgende Maßnahmen:

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  • "Wirtschaftliche Optimierung des ÖPNV-Angebots ab Sommer
  • Anpassung der Parkhaustarife der Stadtwerke Bamberg zum 1. Juli
  • Anpassung der Parkgebühren im öffentlichen Raum zum 1. Juli
  • Wiedereinführung des kostenpflichtigen P+R zum 1. August 2024
  • Kontinuierliche Maßnahmen zur Steigerung der ÖPNV-Attraktivität"

Ziel sei es, Kosten beim ÖPNV-Angebot einzusparen, ohne dass die Fahrgäste "maßgeblich beeinträchtigt" würden. Die Mehrerlöse aus den höheren Parkgebühren sollen der Attraktivität des ÖPNV in Bamberg zugutekommen.

Erhöhung der Parkhausgebühren zum 1. Juli 2023

So koste das Parken ab dem 1. Juli 2023 in den Tiefgaragen am Schönleinsplatz, an der Löwenbrücke, am Luitpoldeck am Alten Hallenbad und an der Konzert- und Kongresshalle künftig pro Stunde 50 Cent mehr. Für Besucher des Bambados bleibe das Parken weiterhin kostenlos. Für E-Fahrzeuge gebe es darüber hinaus einen neuen Service: Mit dem "Quartierstarif" für 70 Euro im Monat könnten Elektrofahrzeuge zwischen 18 und 8 Uhr parken und mit einer Flatrate mit Ökostrom betankt werden, am Samstag und Sonntag sei das ganztags möglich.

Erhöhung der Parktarife im öffentlichen Raum

Zum 1. Juli 2023 sollen auch die Parkgebühren im öffentlichen Raum angepasst werden, verlauten Stadt und Stadtwerke. "Die parteiübergreifende Arbeitsgruppe hat sich darauf verständigt, dass im 30-Minuten-Takt abgerechnet wird, für den in der Parkzone 1 künftig 1,30 Euro fällig werden, in der Parkzone 2 ein Euro." Auf der Webseite der Stadtwerke finden sich die aktuellen Tarife.

Kostenloses Park-and-Ride-Angebot wird abgeschafft 

Ab dem 1. August 2024 soll das P+R-Angebot kostenpflichtig werden. Hintergrund: Die Bamberger Innenstadt sei ab dann mit einem neuen Buskonzept von Stadt und Landkreis Bamberg "viel besser" erreichbar. Zu prüfen und zu diskutieren sei noch, ob mit dem Start der besseren ÖPNV-Anbindung der Landkreisgemeinden die P+R-Parkplätze am Heinrichsdamm und an der Kronacher Straße neu geregelt werden müssten. 

Stadtwerke streichen Busfahrten - und dünnen Sommerfahrplan aus 

Aus wirtschaftlichen Gründen werde das Busangebot in einem Sommerfahrplan ausgedünnt, weil in den Ferien weniger Fahrgäste unterwegs seien. "Die Stadtwerke stellen sicher, dass Berufstätige ihren Arbeitsplatz weiterhin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können, allerdings werden während der Ferien im Durchschnitt nur vier von fünf Fahrten stattfinden", so der Plan.

Der Ferienfahrplan orientiere sich am Samstagsfahrplan und werde durch zusätzliche Fahrten in den Morgenstunden und mehr Services des Anruf-Linien-Taxis (ALT) ergänzt.

Zudem würden einzelne Fahrten zum Fahrplanwechsel im Dezember gestrichen, wo es besonders wenige Fahrgäste gebe. Auf mehreren Nebenlinien werde der Takt ausgeweitet, "redundante" Linien und Linienäste entfielen, heißt es weiter. Das Bamberger Nachtbusangebot bleibe indes uneingeschränkt erhalten.

Stadtwerke erwarten Defizit von 7,2 Millionen Euro 

Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) erklärte am Dienstag (20. Juni 2023) die Änderungen: "Die Einschnitte sind unausweichlich, aber ausgewogen."

"Dank des Maßnahmenpakets werden wir unseren Bürgerinnen und Bürgern auch in Zukunft einen stabilen, zuverlässigen und bezahlbaren ÖPNV bieten können", so die Perspektive des Stadtoberhaupts. 

Die Stadtwerke Bamberg erwarteten demnach für 2023 ein Defizit von 7,2 Millionen Euro - zwei Millionen Euro mehr als noch im Jahr 2021. Oberbürgermeister Andreas Starke hierzu: "Wir wollen gegensteuern, um weiterhin die Leistungsfähigkeit unserer Stadtwerke sicherzustellen." 

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