Anfang März musste der Bamberger Straßenmusiker Peter Kubala erleben, wie sein Wohnmobil-Bus mitsamt allem Hab und Gut abbrannte. Seine Tochter Loretta hofft nun auf Unterstützung, um ihrem Vater wieder ein Zuhause ermöglichen zu können.
- Bamberg: Straßenmusiker verliert Zuhause bei verheerendem Brand
- "In Kohle und Asche verwandelt": Wohnmobil-Bus wurde Opfer der Flammen
- Tochter berichtet von kürzlichem Schicksalsschlag - "durch Corona"
- "Über jede Hilfe dankbar": 36-Jährige in Sorge um ihren Vater
Am Donnerstagabend, dem 2. März 2023, wurde alle Hoffnung zu Staub und Asche. Gegen 22.39 Uhr ging an diesem Tag ein Alarm bei der Feuerwehr Bamberg ein. Der Zielort der Einsatzkräfte: Das Sportgelände am Margaretendamm. Hier wohnte der Bamberger Straßenkünstler Peter Kubala seit einiger Zeit mit seiner Lebenspartnerin Clarissa in einem selbst ausgebauten Wohnmobil-Bus. Nachdem sie sich ihre Wohnung wegen fehlender Einnahmen durch Corona nicht mehr hätten leisten können, hätten sie beim örtlichen Fußballclub einen Stellplatz erhalten, erzählt Tochter Loretta Gasiew gegenüber inFranken.de. Auch finanziell sei es wieder etwas aufwärts gegangen - bis das Feuer ausbrach.
Wohnmobil-Bus von Bamberger Straßenmusiker brennt komplett ab - "alles sehr schnell gegangen"
Die Tochter der Lebenspartnerin ihres Vaters, Epona Lutz, sei "gerade zu Besuch gewesen, als der schreckliche Brand passiert ist", so die 36-Jährige. Sie selbst habe durch einen Anruf des Musikers von dem Unglück erfahren. Noch im Jahr zuvor hatte das Künstlerpärchen in einer Altbauwohnung auf dem Land gelebt. "Durch Corona ist dann der Traum vom Zuhause geplatzt, weil es einfach kaum noch Einnahmen gab. Beide wollten dann nach Bamberg zurück und ich habe über einen Freund diesen tollen Bus organisiert, den sie liebevoll ausgebaut und eingerichtet hatten", erzählt Gasiew. Der Bus sei auf den Namen "Emma" getauft worden.
"Das war ein Riesenglück, dass wir dieses Fahrzeug bekommen haben und auch mit der Straßenmusik und den Projekten, die Clarissa in der Region hatte, lief es wirklich gut", berichtet sie. "Leider gab es nur eine Haftpflichtversicherung, weil der Wagen nicht viel bewegt wurde und mit einem Brand hat wirklich niemand gerechnet."
Es müsse "bei dem Feuer alles sehr schnell gegangen sein, die genaue Ursache ist nicht klar, mein Vater vermutet, eine Kerze, die den Vorhang bei einem Windstoß in Brand gesetzt hat." Für Loretta Gasiew ist klar, dass ihrem Vater jetzt dringend geholfen werden muss.
Tochter will ihrem Vater und seiner Partnerin helfen - "wir haben Angst"
"Ein ganz lieber Mann, ein wahrer Engel, hat den beiden vorübergehend für einen Monat einen Platz in seiner Wohnung freigemacht, sie sind jetzt schon über eine Woche dort", erzählt sie. Doch eine dauerhafte Lösung sei noch nicht in Sicht: "Wir haben Angst, denn bei dem Feuer haben sie ihr gesamtes Hab und Gut verloren", erzählt die Fränkin, die mittlerweile im Schwarzwald lebt. "Nur Peters geliebte Oud (Anm. d. Red. : Kurzhalslaute, Instrument), die stand zum Glück im Sportlerheim, die ist nicht zerstört worden", sagt sie.
Über eine Kampagne auf der Plattform "Gofundme" sammeln Gasiew und Lutz gemeinsam Spenden, um ein neues Zuhause für das Künstlerpaar zu finanzieren. "Wir sind wirklich über jede Hilfe dankbar, haben die Spendenkampagne gestartet, ich schaue parallel permanent nach Bussen. Wir freuen uns nicht nur über Geld, sondern auch über Ideen, einen möglichen Stellplatz oder eine Wohnung. Die beiden sind sehr genügsam, aber sie brauchen dringend ein Dach über dem Kopf", betont Gasiew. Nach dem Brand habe es bereits eine "unglaubliche Hilfsbereitschaft" gegeben, schnell sei mit dem Nötigsten geholfen worden, unter anderem mit Essen, Kleidern und psychologischer Betreuung.
So schlimm es auch ist, wenn man sein gesamtes Hab und Gut verliert. Aber das sollte doch noch mehr anspornen, eine entsprechende Versicherung abzuschließen. "Wird schon nichts passieren, wir sparen uns einfach die Kaskoversicherung!" ist einfach fahrlässig. Und wenn es dann doch passiert, ist das Gejammer groß, dass einem doch geholfen werden muss. Vorher keine Lust in die Solidargemeinschaft einzuzahlen, aber hinterher soll dann doch eingesprungen werden.
dem ist nichts hinzuzufügen