Bamberg
Fachmann mit Erklärung

Gewaltiger Schaumteppich schwimmt auf der Regnitz - so kam es dazu

In Bamberg schwimmt aktuell ein gewaltiger Schaumteppich auf der Regnitz. inFranken.de erklärt, was die Ursache ist.
Bamberg: Massenhaft Schaum auf der Regnitz -  so kam es dazu
Rund um das Bamberger Wehr waren am Donnerstagabend (16. März 2023) unzählige Schaumkronen auf der Oberfläche der Regnitz zu sehen. Foto: Ralf Welz / inFranken.de
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In Bamberg waren auf Regnitz und Main-Donau-Kanal in den vergangenen Tagen unzählige Schaumkronen zu betrachten. Es wirkte, als wären zuvor Tausende von Packungen Waschpulver ins Wasser gekippt worden. Eine Umweltverschmutzung liegt diesbezüglich gleichwohl nicht vor, berichtet Jörg Blömer von der Außenstelle Neuses des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Donau MDK im Kreis Forchheim.

"Das Phänomen tritt immer im Frühjahr auf", erklärt der Experte am Freitag (17. März 2023) im Gespräch mit inFranken.de. In der Tat kam es in den vergangenen Jahren in der Region bereits mehrfach zu dem für Laien eigenartigen Fluss-Schauspiel. Die Ursache ist für gewöhnlich stets dieselbe: Der Schaum bildet sich in der Regel, wenn im Gewässer viel organisches Material - wie Blätter oder Äste - landet und sich zersetzt. Regen und Schnee sorgen für zahlreiche "Einschwemmungen" von Laub und Holz.

Bamberg: Schaum auf Regnitz und Kanal ist natürlichen Ursprungs - Experte erklärt Bildung

"Aus den Gräben wird alles hineingespült. Wir hatten ja erst vor Kurzem Starkregen", sagt Blömer. Die Blüten von Pappeln wirken sich ihm zufolge besonders stark auf die Beschaffenheit der Wasseroberfläche aus. "Die Blätter sind ein wenig gummiartig und schäumen auf."

Zu einer Schaumbildung kommt es insbesondere, wenn Wasser von oben auf die Flussoberfläche trifft - wie etwa am Wehr unweit des Bamberger Hains. "Wenn das Wasser aus drei Metern Höhe hinabstürzt, fängt es an zu schäumen", erläutert der Fachmann. Eine Rolle spielt demnach auch die entsprechende Sauerstoffzufuhr infolge des Herabfließens. 

Um eine Wasserverunreinigung handelt sich bei dem Schaumteppich hingegen nicht. "Wir haben das in der Vergangenheit mehrfach untersucht", konstatiert Blömer. Einen Zusammenhang mit einer Kläranlage oder Spülwassereinläufen habe es in keinem der Fälle gegeben. "Die Wasserqualität wird regelmäßig überprüft", beruhigt der Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts. "Wenn im Fluss irgendwelche Phosphate enthalten wären, würden wir das bemerken. In diesem Fall würden wir sofort Alarm schlagen."