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Bamberg: Markusbrücke wird über Monate gesperrt - "erhebliche Schäden"


Autor: Ralf Welz

Bamberg, Freitag, 09. Februar 2024

Die fast 80 Jahre alte Markusbrücke in der Bamberger Innenstadt wird für rund viereinhalb Monate komplett gesperrt. Die Kosten einer laut Stadt dringend nötigen Sanierung belaufen sich auf rund 750.000 Euro.
Die Vollsperrung der Bamberger Markusbrücke beginnt am 18. März 2024 und soll bis Ende Juli - und damit rechtzeitig vor der Sandkirchweih - abgeschlossen sein.


Die Markusbrücke in Bamberg weist laut der Stadt stellenweise massive Schäden auf. Aus diesem Grund muss die vielfach genutzte Überführung im Zentrum der Domstadt saniert werden. Die erforderlichen Baumaßnahmen machen demnach eine etwa viermonatige Vollsperrung notwendig. Ab dem 18. März 2024 ist die Brücke bis auf Weiteres weder befahr- noch begehbar. 

Der Stadt Bamberg zufolge überqueren auf der Markusbrücke täglich gut 6000 Fahrzeuge die Regnitz. "Das heutige Bauwerk wurde 1946 errichtet und hat damit fast 80 Jahre auf dem Buckel", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt vom Donnerstag (8. Februar 2024). "Insbesondere am Unterbau der beiden Brückenköpfe weist das Bauwerk inzwischen aber erhebliche Schäden auf."

Sanierung der Markusbrücke kostet rund 750.000 Euro - Stadt erklärt Plan 

Die Abteilung Straßen- und Brückenbau von Bamberg Service werde daher in diesem Jahr umfassende Sanierungsmaßnahmen durchführen, damit die Brücke für die kommenden Jahrzehnte gerüstet sei und ihre Funktion als Verbindung zwischen Insel- und Sandgebiet weiterhin erfüllen könne. "Die Markusbrücke muss zu diesem Zweck für voraussichtlich viereinhalb Monate voll gesperrt werden", heißt es vonseiten der Stadt. Die Sperrung für die Sanierungsarbeiten beginnt demnach am 18. März 2024 und soll bis Ende Juli - und damit rechtzeitig vor der Bamberger Sandkerwa - abgeschlossen sein. 

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Nach Angaben der Stadt wurde das Bauwerk zuletzt im Jahr 2020 einer sogenannten Brückenhauptprüfung unterzogen. Dabei sei zwar ein noch "befriedigender Zustand" festgestellt worden, "allerdings bedeutet das Ergebnis auch, dass 'die Standsicherheit und/oder die Dauerhaftigkeit mindestens einer Bauteilgruppe beeinträchtigt sein können und mittelfristig eine Instandsetzung erforderlich' ist", heißt es in der Mitteilung. "Für den Fall, dass sich die zuletzt festgestellte Bauwerksnote von 2,4 auf einen Bereich zwischen 2,5 und 2,9 verschlechtern würde, läge ein 'unzureichender Zustand' vor."

"Das Schadensbild ist teilweise auch für Laien äußerlich leicht erkennbar", hält die Stadt fest. Vor allem die beiden Übergangskonstruktionen an den Brückenköpfen weisen demzufolge "starke Rostschäden und Betonabplatzungen" mit freiliegendem und bereits stark angerosteten Baustahl auf. Stark von Korrosion betroffen seien auch die Rollenlager im Bereich zwischen den Brückenwiderlagern und den Stahlträgern.

Weitere Maßnahmen rund um Brückenbaustelle geplant

"Das für die dauerhafte Sicherung der Markusbrücke zwingend erforderliche Maßnahmenpaket umfasst daher kompletten Austausch der Auflagerkonstruktionen sowie der Übergangskonstruktion, Betonsanierungsarbeiten sowie die Erneuerung der Bleche an den Außenträgern", erklärt die Stadt. Die Kosten belaufen sich auf rund 750.000 Euro.

Die Lage vor Ort zieht indessen zusätzliche Schritte nach sich. "Die Baustellensituation an der Markusbrücke wird aus Synergieeffekten dazu genutzt, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur durchzuführen", heißt es in der Pressemitteilung. Konkret sind demnach folgende Vorhaben geplant:

  • Wasserleitungsbau der Stadtwerke Bamberg am westlichen Brückenkopf
  • Kanalschachterneuerung durch Bamberg Service in der Markusstraße
  • Straßenbau an beiden Brückenköpfen
  • Gas- und Wasserleitungsbau der Stadtwerke Bamberg in der Einmündung Fischerei/Markusbrücke 

Sanierung der Markusbrücke hat Auswirkungen auf Verkehr - Sperrungen und Umleitungen

Die monatelange Sanierung des in die Jahre gekommenen Bauwerks hat zwangsläufig Auswirkungen auf den Verkehr in der Bamberger Innenstadt: Für die Dauer vom 18. März bis voraussichtlich zum 30. Juli ist die Markusbrücke für den Kraftfahrzeugverkehr sowie für den Geh- und Radverkehr gesperrt. "Gleiches gilt aus Sicherheitsgründen für die Treppenabgänge auf beiden Seiten der Brücke", teilt die Stadt mit.

Ebenfalls bis voraussichtlich Ende Juli sei die Unterquerung der Markusbrücke am Leinritt "aus Sicherheitsgründen" voll gesperrt - dies gilt laut Stadt auch für den Rad- und Fußverkehr.

Im Bereich der Regnitz werde es erforderlich, das Mittelfeld der Brücke für die Dauer von circa drei bis vier Wochen für Gewässernutzer zu sperren. Die exakte zeitliche Ausführung erfolge in Abstimmung mit der Baufirma. "Somit ist die Nutzung der Regnitz für den Gemeingebrauch eingeschränkt", konstatiert die Stadt. 

Sanierungist in zwei Bauphasen unterteilt - das gilt für Autofahrer und Fußgänger

In der ersten Bauphase (18. März bis circa Anfang/Mitte Juni) ist laut Stadtangaben ausschließlich die Markusbrücke und die Unterquerung der Markusbrücke am Leinritt für jeglichen Verkehr gesperrt. "Alle anderen Fahrbeziehungen bleiben geöffnet."

In der zweiten Bauphase (circa Anfang/Mitte Juni bis Ende Juli) sei der Einmündungsbereich Markusstraße – Schiffbauplatz – Fischerei für den Verkehr gesperrt. "Fußgänger können in der Fischerei nicht passieren", kündigt die Stadt an. Im Bereich Schiffbauplatz und Markusstraße bleibe eine Wegverbindung offen.

"Der Schiffbauplatz wird zur Sackgasse, die Einbahnregelung wird aufgehoben." Auch die Fischerei werde zur Sackgasse. "Zur An- und Abfahrt wird die Einbahnregelung im Hinteren Graben aufgehoben und der Verkehr in der Kapuzinerstraße mit einer Ampelanlage geregelt", heißt es in der Mitteilung zur Brückensanierung. 

Vollsperrung der Markusbrücke: Geplante Umleitungsregeln 

Für die Dauer der Vollsperrung der Markusbrücke sind laut Stadt Bamberg folgende Umleitungsregeln geplant: 

  • Motorisierter Fahrzeugverkehr: Über Markusplatz – Weide – Mußstraße – Regensburger Ring (und umgekehrt). Die Anwesen am Leinritt zwischen Markusbrücke und Stadtarchiv sind über die nördliche Zufahrt am Leinritt aus erreichbar (die Sperrpfosten am Leinritt werden dafür entfernt).
  • Radverkehr: Über den Heinrich-Bosch-Steg – Weide - Markusplatz (und umgekehrt) oder über Untere Brücke – Leinritt – Untere Sandstraße (und umgekehrt). Die Durchfahrtssperre am Leinritt kann über Untere Sandstraße – Schweinfurter Straße umfahren werden.
  • Fußgänger: Über den Heinrich-Bosch-Steg oder über die Untere Brücke. Die Durchgangssperre am Leinritt kann barrierefrei über den Verbindungsweg zwischen Leinritt und Unterer Sandstraße auf dem Gelände des Stadtarchivs umgangen werden.

Die Stadt weist im Zuge der Bauarbeiten auf Parkplatzsperrungen und Ersatzstellplätze hin. "Während der gesamten Bauzeit sind nur die Lizenzstellplätze unter dem westlichen Brückenkopf gesperrt. Ersatzplätze werden am Parkplatz Leinritt/Baureferat ausgewiesen." Während der Bauphase 2 seien zusätzlich Stellplätze im Hinteren Graben und die nicht für Lizenzparker reservierten Stellplätze im Schiffbauplatz gesperrt. Diese werden nach Stadtangaben benötigt, um ein Wenden im Schiffbauplatz zu ermöglichen. Die Lizenzstellplätze blieben indes erhalten. "Als Ersatz für die entfallenden Stellplätze im Hinteren Graben kann in dieser Zeit in der Markusstraße auf beiden Straßenseiten geparkt werden", kündigt die Stadt Bamberg an. 

Änderungen im Busverkehr - das müssen Fahrgäste beachten

Auch für den Bamberger Busverkehr ergeben sich durch die Sanierung der Markusbrücke Änderungen. Die Linie 910 wird demnach auf der Hinfahrt über Mußstraße, Regensburger Ring und Schweinfurter Straße umgeleitet, die Haltestelle "Markusstraße" entfällt. Die Linie 916 werde in beiden Richtungen über Mußstraße und Regensburger Ring umgeleitet, die Haltestellen "Markusstraße" bis "Schweinfurter Straße" beziehungsweise "Schweinfurter Straße" bis "Stadtarchiv" entfallen. "Lediglich die Fahrt morgens an Schultagen in Richtung Schranne verkehrt auf dem normalen Linienweg", betont die Stadt.

Vor und während der Baumaßnahme informiert die Stadt regelmäßig mit einem Newsletter über die aktuellen Baustellensituationen, Sperrungen und Umleitungen. Anmeldungen sind per E-Mail an steffen.schuetzwohl@stadt.bamberg.de über das Baureferat möglich. Ab Mitte Februar sind zudem alle allgemeinen und aktuellen Informationen zum Projekt auf der Internetseite der Stadt Bamberg einsehbar. 

Mit LED-Straßenlaternen wollen drei marokkanische Städte ihren Stromverbrauch reduzieren. Das Projekt erfolgte in Kooperation mit der Stadt Bamberg. Die Kosten belaufen sich auf rund 370.000 Euro. Weitere aktuelle Nachrichten aus Bamberg gibt es in unserem Lokalressort.