Bamberg hilft Marokkanern bei LED-Beleuchtung - rund 370.000 Euro Projektkosten
Autor: Ralf Welz
Bamberg, Mittwoch, 07. Februar 2024
Mit LED-Straßenlaternen wollen drei marokkanische Städte ihren Stromverbrauch enorm reduzieren. Das Projekt erfolgte in Kooperation mit der Stadt Bamberg. Die Kosten belaufen sich auf rund 370.000 Euro.
Seit geraumer Zeit unterstützt Bamberg drei marokkanische Städten in Sachen Straßenbeleuchtung. Wie die Stadt berichtet, eifern die Kommunen Agadir, Béni Mellal und Benslimane nun dem Vorbild der Domstadt nach und setzen fortan auf LED-Leuchten. "Wie sich im Verlauf des Projekts zeigte, ist das Einsparpotenzial durch den Einsatz von LED-Beleuchtung in den marokkanischen Städten enorm", heißt es vonseiten der Stadt Bamberg.
Zum Abschluss der 2016 gestarteten Aktion kristallisierten sich demnach entsprechende Vorhaben der Partnerorte heraus. Die Zusammenarbeit zwischen Bamberg und den nordafrikanischen Städten erfolgte im Rahmen des Projekts "Kommunale Zusammenarbeit Maghreb - Deutschland". Auftraggeber war das Bundesentwicklungsministerium. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 370.000 Euro.
"Große Expertise": Marokkaner folgen Vorbild Bamberg - LED-Straßenbeleuchtung für nordafrikanische Städte
"Die Stadt Bamberg und ihre Stadtwerke haben sich im Bereich LED-basierte öffentliche Beleuchtung eine große Expertise erarbeitet", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Dieses Wissen komme jetzt Agadir, Béni Mellal und Benslimane zugute. Die marokkanischen Städte haben demnach konkrete Ideen entwickelt, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg umgesetzt werden sollen.
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"Durch die Umrüstung aller Straßenlaternen auf LED-Technik gelang es Bamberg, im Bereich Straßenbeleuchtung den Stromverbrauch um 75 Prozent zu reduzieren", berichtet die Stadt. Diese Art der Energieeinsparung soll nun in Marokko Schule machen. Aufgrund der hohen Temperaturen finde dort in den Sommermonaten und insbesondere im Fastenmonat Ramadan das öffentliche Leben häufig erst nach Sonnenuntergang statt. "Boulevards, öffentliche Parkanlagen, Strandpromenaden und Spielplätze sind dann hell erleuchtet", erklärt die Stadt.
"Die Kosten für die jeweiligen Projekte haben die marokkanischen Städte selbst getragen", berichtet Sebastian Martin, Pressesprecher der Stadt Bamberg, inFranken.de. Die Finanzierung des Erfahrungsaustausches sei ausschließlich durch Mittel des Bundes erfolgt. Die Partnerschaft erfolgte im Auftrag des Entwicklungsministeriums. "Dieses hat die Kooperation der Stadt Bamberg mit den drei marokkanischen Städten Agadir, Béni Mellal und Benslimane seit 2016 mit rund 370.000 Euro finanziert", teilt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) inFranken.de auf Anfrage mit.
Entwicklungsministerium finanziert Projekt mit rund 370.000 Euro - Wissens- und Erfahrungsaustausch
Die GIZ berät Projektpartnerschaften zwischen maghrebinischen und deutschen Städten. Dazu arbeitet sie mit der SKEW zusammen, einem Kompetenzzentrum für kommunale Entwicklungspolitik. "GIZ und SKEW organisieren Studienreisen, Hospitationen und Experteneinsätze und vermitteln Fachwissen", erklärt ein GIZ-Sprecher. Von den Gesamtkosten in Höhe von rund 370.000 Euro haben GIZ und SKEW demzufolge etwa 70 Prozent für Beratung der Kommunalverwaltungen und Machbarkeitsstudien aufgewendet und 30 Prozent für Veranstaltungen und Vernetzung.
"Das Projekt förderte den Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie das gemeinsame Erarbeiten von Lösungsansätzen für Herausforderungen auf dem Gebiet der Stadtentwicklung zwischen Bamberg und den genannten marokkanischen Städten", erklärt Stadtsprecher Sebastian Martin. Demnach engagiert sich der ehemalige technische Leiter des Entsorgungs- und Baubetriebs Paul Einwag bereits seit Mitte der 1980er-Jahre für einen Erfahrungsaustausch zwischen der Stadt Bamberg und verschiedenen nordafrikanischen Kommunen, vornehmlich in Marokko.