Die Stadt Bamberg wird voraussichtlich ab Oktober dieses Jahres an neuralgischen Punkten in der Alt- und Innenstadt Geschwindigkeitsmessungen in Eigenregie vornehmen.
Dies hat der Stadtrat in seiner Vollsitzung am Mittwoch gegen fünf Stimmen mit großer Mehrheit beschlossen.
58 Messspunkte sollen dazu vom Verkehrssenat ausgesucht werden. Die Verwaltung hat bereits eine Vorschlagsliste erarbeitet. Darin befinden sich besonders kritische Stellen wie Storchsgasse, Domplatz, Heinrichsdamm in Höhe Seniorenheim, vier kritische Stellen in der Memmelsdorfer Straße und weitere in der Wildensorger Hauptstraße.
Die Messungen werden einem privaten Dienstleister übertragen werden, die Bearbeitung soll der Parküberwachungsdienst vornehmen. Zunächst ist eine Probephase von drei Jahren vorgesehen. Der Stadtrat soll regelmäßig über die Ergebnisse unterrichtet werden.
Wer jetzt glaubt, daß durch die kommunale Verkehrsüberwachung alles besser wird, täuscht sich wahrscheinlich. Bereits jetzt hat die Polizei genügend Kapazitäten um an wirklich zu überwachenden Stellen messen zu können : bei Kindergärten, Schulen, Altenheimen, wo viele Fußgänger unterwegs sind, kurz, überall,wo Gefährdungen sind. Stattdessen werden tagelang an ganz anderen Orten die Autofahrer zur Kasse gebeten, wo keine Gefährdung besteht, z.B an der äußeren Forchheimer Straße, am Buger Berg ...Die kommunale Verkehrsüberwachung läßt grüßen...
Würden Sie das immer noch so schreiben, wenn Ihr Kind, Ihre Frau, Ihr Bruder / Schwester oder sonst ein Mensch, der Ihnen sehr nahe steht, von einem rücksichtslosen Raser/In überfahrenoder sonst wie in einen Unfall verwickelt wird?
Ich erinnere hier an den MB Testfahrer, der den Tod einer jungen Frau:
http://www.sueddeutsche.de/auto/verkehr-tod-auf-der-ueberholspur-1.911644
Erst gestern wurde ich von einem rücksichtslosen Überholer, der mir entgegen kam, zum starken Abbremsen gezwungen. Auf dem Rücksicht saß mein kleiner Sohn (21 Monate).
Wer selbst Kinder hat, kann hier Empathie empfinden.
Für Sie, Ulfbert, bleibt mit nur ein bedauernwertes Kopfschütteln und meine Verachtung!
spreche von Einzelfallgerechtigkeit und nicht von rücksichtslosen Fahrern, sondern von denen, die aufgrund einer Fehlmessung verurteilt werden.
Rücksichtslose Fahrweise muss natürlich verfolgt werden. In der Realität ist das aber nicht so einfach, wie sie sich das anscheinend vorstellen. Der Fahrer, der angeblich morgen zu schnell fährt, kann nichts dafür, dass sie gestern ein anderer Fahrer behindert hat.
Bei Geschwindigkeitsmessungen sind viele Vorgaben der jeweiligen Gerätehersteller zu beachten. Die Beweisaufnahme nach einem Einspruch läuft regelmäßig so ab, dass der, der die Messung gemacht hat, gefragt wird, ob er alles richtig gemacht hat und das dann von dem bestätigt wird.
Es wird daher z.B. vorgeschlagen das Fahrzeug nach einer Messung außer Sichtweite abzustellen und stillschweigend einige Fotos vom Messfahrzeug, der Messstelle und vom Straßenverlauf zu machen, wenn man eine Kamera dabei hat.
Man hat ja schon nicht mehr dran glauben wollen. Warum sollte die bewusste massenhafte Überschreitung von Verkehrsregeln auch weiterhin völlig unbeachtet bleiben? Das überhaupt nichts mit Abzocke zu tun, sondern mit geltendem Recht.
Bitte auch an die 30er-Zonen auf der sich entwickelnden, heimlichen bahnparallelen Innenstadttangente denken: Gewerbegebiet Laubanger - Kronacher Straße - Feldkirchenstraße - Kloster-Banz-Straße. Dieser Weg wird zur reinsten Autobahn....