Die Fraktion Volt/ÖDP/BM im Bamberger Stadtrat fordert die Einführung des "Tübinger Modells", einer Teststrategie, um eine Öffnung von Wirtschaft und Kultur auch in Zeiten hoher Inzidenzwerte zu ermöglichen.
Die Fraktion Volt/ÖDP/BM im Bamberger Stadtrat hat in einer Pressemitteilung die Einführung eines "Corona-Tagestickets" in Bamberg gefordert. Hintergrund sind die andauernden Einschränkungen in der Corona-Pandemie. Die Fraktion befürchtet eine Vielzahl von Insolvenzen in Gastronomie, Einzelhandel und im Kulturbereich. Wörtlich heißt es in der Mitteilung, in der die Fraktion den Antrag für das Tagesticket stellt: "Die Stadt Bamberg möge eine Teststrategie, verbunden mit der Einführung eines Bamberger-Corona Tagestickets, sowie einer Strategie zur Öffnung von Einzelhandel, Gastronomie und Kulturwirtschaft nach dem Tübinger Model ausarbeiten und umsetzen."
Es zeichne sich laut der Fraktion ab, dass eine vollständige Impfung der Bevölkerung noch auf sich warten lasse. "Sozial schwache" seien überproportional betroffen vom eingeschränkten Sozialleben. Die Stadt könne die Geschwindigkeit der Impfungen nicht beeinflussen, aber den Menschen durch eine "lokale Testblase", wie die Fraktion es in ihrer Mitteilung nennt, mehr Freiheit einräumen und die lokale Wirtschaft wieder starten. Grundlage sei eine gut ausgearbeitete Teststrategie.
Das ist das "Tübinger Modell"
In Tübingen hat vor kurzem ein Modellversuch gestartet: Dort können Geschäfte und Kultureinrichtungen Kunden einlassen, wenn diese einen negativen Schnelltest vorlegen, Wirte dürfen unter dieser Bedingung zumindest ihre Terrassen und Gärten öffnen. Die Bamberger Fraktion Volt/ÖDP/BM ist mit dem Vorstoß auf einer Linie mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK). Dieser fordert eine Abkehr der bayerischen Staatsregierung von zentral vorgegebenen Lockdowns.
Die bayerischen Kommunen sollten wie in Baden-Württemberg die Möglichkeit zu kontrollierten Öffnungen haben, sagte Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl am Samstag in München der Deutschen Presse-Agentur. Der deutschen Politik insgesamt warf Gößl Ideenlosigkeit und Bürokratismus im Umgang mit der Krise vor: «Es fehlt die Ambition, die sagt: Lass uns Lösungen finden.» Die zweite Kernforderung des BIHK vor der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Montag ist das Abrücken von den Inzidenzwerten als Richtschnur der deutschen Corona-Politik. Die Möglichkeit zu kommunalen Ausnahmen sollte die Staatsregierung in ihren Corona-Verordnungen festschreiben, sagte Gößl.
«Der Ansatz ist: Eine Kommune legt ein Konzept vor, und das muss die Landesregierung genehmigen», beschrieb Gößl das Modell. In Bayern gebe es parteiübergreifend viele Landräte und Oberbürgermeister, «die massiv die derzeitige Steuerung über den Inzidenzwert in Frage stellen und gleichzeitig massiv Ambitionen haben, vor Ort etwas zu bewegen», sagte Gößl. «Es geht nicht um eine unbegrenzte Öffnung», betonte der BIHK-Hauptgeschäftsführer. «Das soll alles kontrolliert sein.»
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Um einem möglichen Missverständnis vorzubeugen - uns geht es nicht darum auf "Biegen und Brechen" die Bamberger Innenstadt zu öffnen.
Es geht darum Konzepte zu entwickeln die uns in die Zukunft tragen. Wir müssen der Pandemie immer einen Schritt voraus sein, anstatt ihr planlos hinterher zu laufen. Wir müssen uns über das Morgen Gedanken machen und weniger über das Gestern.
Möglicherweise steigt in den nächsten Tagen die Inzidenz auch in Bamberg so stark an, dass es auch mit einer guten Teststrategie nicht ratsam ist die Innenstadt wieder zu öffnen. Aber wir müssen uns jetzt darauf vorbereiten, wie wir die Innenstadt so schnell und sicher wie möglich wieder öffenen können wenn es die allgemeine Lage es zulässt. Und dafür scheint das Tübinger Modell ein probates Mittel.
Denn was passiert wenn man planlos agiert zeigt die Schulöffnung noch vor Ostern von der zahlreiche Experten abgeraten haben. Diese wurden von seiten der Landesregierung erzwungen ohne rechtzeitig Tests, Impfungen etc. zur Verfügung stellen zu können. Ohne diese vorbereitende Planung wäre es ratsam gewesen bis nach Ostern zu warten. Die Folgen dieser Planlosigkeit müssen wir nun alle in den nächsten Wochen bezahlen. Das kostet viel Geld und leider auch Menschenleben.
Ganze 99 Todesfälle gab es gestern, deutschlandweit, insgesamt, in allen Bundesländern, bedingt durch die schlimmste Pandemie, die monatelangen Grundrechtsentzug für Millionen verlangt. Davon sicher wieder ein Großteil "mit" Corona statt "an". Das Maß ist so dermaßen voll.
Großbritannien hat gestern gemeldet, dass die Hälfte der Erwachsenen geimpft ist. Deutschland liegt bei 8,7%, weil wir die Impfstoffe lieber exportieren, unter anderem nach GB. Währenddessen hat die Politik wieder ein neues Lieblingswort, eine neue Verniedlichung, eine weitere Verharmlosung für noch mehr irrsinnige und aberwitzige Angriffe auf unser Privatleben und unsere Freiheit gefunden: "Die Notbremse". "Die Notbremse" muss nun her, als ob irgendwas Fahrt aufgenommen hätte, das man wieder "bremsen" könnte. Die sinnlosen Beschränkungen zeigen nicht die gewünschte Wirkung, also nimmt man minimalste Lockerungen wieder zurück, um das als den großen politischen Erfolg zu verkaufen, die große Lösung, die nun die Welt rettet, vor weiteren zweistelligen Todeszahlen unter fast 100 Millionen, das große Allheilmittel einer so umsichtigen Regierung, die den ganzen Sommer, den ganzen Herbst, den ganzen Winter vertrödelt und verblödelt hat, nichts getan hat außer alles zuzusperren und gegen die Wand zu fahren, eine Regierung, der nichts anderes außer Beschränkungen, Einschränkungen, Verbote und Strafen mehr einfällt, eine Regierung, die Kinder mit Polizeiautos durch Hamburger Parks hetzen und fast totfahren lässt, nur weil sie ihre Freunde verbotenerweise umarmt haben, eine solche Regierung inszeniert sich nun als großer Krisenmanager, endlich ist die Lösung da, endlich bewirkt man etwas, seien wir dankbar für die Notbremse!
Was hat man über Länder wie die USA und GB gelacht, was hat man sich darüber lustig gemacht, dass man dort auf Grundrechtseingriffe und Existenzvernichtung verzichtet und sich stattdessen aufs Impfen konzentiert hat, und, wo stehen diese Länder heute, wo steht Deutschland?
Der Großteil dieser Menschen stirbt an und nicht nur mit Corona, das wurde ja schon nachgewiesen.
Die schlimmsten Probleme würden wir haben, wenn die Krankenhäuser überfüllt wären, also müssen wir weiterhin vorsichtig sein.
Der Vorschlag des Tübinger Modells ist aber klasse. Ich kenne eine Professorin, die im dortigen Uniklinikum forscht. Sie ist auch eine Befürworterin des Modells und hat mir von ihren positiven Erfahrungen damit berichtet.
Natürlich muss man vorsichtig sein. Ich sage nicht, dass alle EInschränkungen aufgehoben werden sollen. Einige sind durchaus sinnvoll, es braucht Maß und Vernunft, statt willkürlich mit der große Keule um sich zu schlagen, in der Hoffnung, dass man dabei vielleicht auch mal das richtige Ziel trifft. Natürlich ist beispielsweise eine Maskenpflicht sinnvoll, aber muss es sein, dass man Ausgangssperren beschließt, während die Leute in den Urlaub nach Mallorca fliegen? Muss es sein sein, dass man private Treffen mit zwei Personen verbietet, wenn man "als Experiment" gleichzeitig tausend Leute in ein Fussballstadion lässt? Eine Woche Mallorca, 300€, fünf Minuten nachts vor die Tür, 500€ - und dabei noch auf das Verständnis der Bevölkerung hoffen?