Bamberg: Erzbischof Schick kritisiert Halloween - "mit Christentum unvereinbar"
Autor: Ralf Welz
Bamberg, Dienstag, 02. November 2021
Der Bamberger Erzbischof hat Halloween scharf kritisiert. "Halloween-Feiern verbreiten Angst und Schrecken", erklärte Ludwig Schick. "Das ist mit Christentum und christlichem Leben unvereinbar." Er schlägt eine Alternative vor.
"Süßes oder Saures?": Wie in ganz Deutschland sind am vergangenen Sonntag (31. Oktober 2021) auch in Franken wieder unzählige Kinder von Haus zu Haus gezogen, um möglichst viele Süßigkeiten zu erbeuten. Der Anlass: Halloween. Schaurig grinsende Kürbisse, gruselige Kostüme - das ursprünglich aus Irland stammende Brauchtum erfreut sich auch hierzulande seit etlichen Jahren einer wachsenden Beliebtheit.
Das Spukfest am Tag vor Allerheiligen gefällt allerdings beileibe nicht jedem. Ausufernde Streiche, Vandalismus oder Ruhestörung rund um Halloween sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Ärger. Die Kirchen betrachten das insbesondere bei Kindern und Jugendlichen populäre Gruselfest durchaus mit gemischten Gefühlen. Auch dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ist Halloween offensichtlich ein Dorn im Auge - er kritisierte den Brauch als unchristlich.
"Halloween-Feiern verbreiten Angst und Schrecken": Bamberger Erzbischof übt scharfe Kritik
In einem auf der Webseite des Erzbistums Bamberg veröffentlichen Interview übt Schick scharfe Kritik an den Gepflogenheiten rund um das Halloween-Fest. "Halloween-Feiern verbreiten Angst und Schrecken; die Sachbeschädigungen sind immens und Menschen werden erpresst. Das ist mit Christentum und christlichem Leben unvereinbar", erklärt der Erzbischof.
Dem Erzbistum zufolge sei das Fest ursprünglich einmal dazu gedacht gewesen, Allerheiligen, den katholischen Gedenktag der Heiligen, einzuläuten. "Was wir heute an Halloween erleben, hat leider Gottes nichts mehr damit zu tun", betont Schick. Der Bamberger Erzbischof prangert insbesondere die Kommerzialisierung des keltischen Brauchs an.
Die Kritik: Mittlerweile ähnele Halloween mehr einem Partyspektakel als einem Vorboten des katholischen Feiertags Allerheiligen, heißt es auf der Internetseite des Erzbistums. "Als 1991 Karneval in Deutschland wegen des Golfkriegs ausfiel, kam die Verkleidungsindustrie auf den Gedanken, die Kostüme an Halloween zu verkaufen", berichtet die Diözese. "Seither verkleiden sich Jung und Alt mit schaurigen Kostümen."
Erzbischof schlägt Alternative vor: Kinder sollen Nachbarn mit Kerzen "Segen bringen"
Der Einzelhandel habe laut Zahlen des deutschen Handelsverbandes 2019 einen Umsatz von 320 Millionen Euro verzeichnet, konstatiert das Erzbistum. Der Erzbischof kritisiere diese Entwicklung. Zwar sei Halloween als Party-Event wohl kaum mehr aus den Köpfen der Menschen zu bekommen, aber vielleicht sei es möglich den eigentlichen Grundgedanken dahinter wieder etwas mehr in den Vordergrund zu rücken, heißt es auf der Webseite des Bistums weiter.
Der Bamberger Erzbischof mache dazu folgenden Vorschlag: "Halloween kann seinen religiösen Sinn wiedererlangen, wenn ein Gottesdienst mitgefeiert wird und wir die biblischen Texte, die an Allerheiligen und Allerseelen in der Kirche gelesen werden, hören und betrachten."