"Völlig charakterlos": Alles neu bei Bambergs Basketballern - Fans irritiert

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Brose Bamberg
Brose Bamberg ändert seinen Namen und Logo - und sportlich gibt es auch Neuerungen.
Brose Bamberg
Danny Gohlke (dpa-Zentralbild)

Bei den Bamberger Bundesligabasketballern ändert sich derzeit so einiges - sie heißen jetzt nicht mehr Brose Bamberg, haben ein neues Logo und auch sportlich gab es weitreichende Entscheidungen. Bei den Fans hält sich die Begeisterung aber in Grenzen.

Der neunmalige deutsche Basketball-Meister aus Bamberg geht mit einem neuen Namen und einem neuen Logo in die bevorstehende Spielzeit. Aus Brose Bamberg wird zum 1. Juli Bamberg Baskets, wie der Bundesligist aus Oberfranken am Donnerstag mitteilte. Die Namensänderung war unter anderem nötig, nachdem die Brose Gruppe zusätzlich zum Verkauf der Gesellschaftsanteile auch die Namensrechte freigegeben hatte. 

Auch das Logo ändert sich, wobei die Vereinsfarben rot und weiß erhalten bleiben. Im Mittelpunkt steht weiter ein großer roter Basketball, der Schriftzug "BAMBERG BASKETS" ist weiß. "Da es bereits genug Veränderungen im Club gab, müssen Name und Logo Kontinuität aufweisen. Aus diesem Grund habe ich mich für den Namen 'Bamberg Baskets' entschieden, da zum einen die Stadt im Mittelpunkt steht, zum anderen unsere Sportart klar benannt wird", äußerte der Vorsitzende der Brose-Gesellschafterversammlung, Michael Stoschek.

Die Fans nehmen die Entscheidung eher mit gemischten Gefühlen auf - und es hagelt teils heftige Kritik. "Schade... Wirkt auf mich leider völlig charakterlos", schreibt ein User bei Instagram. Ein weiterer meint wiederum, dass er sich mit dem Logo nie anfreunden wird können. Wiederum ein anderer fällt ein noch desaströseres Urteil zur Entscheidung des Clubs in puncto Name und Logo: "Dieses Logo und die dazugehörige Namensänderung rangieren in der Liste der schlechtesten Entscheidungen aller Zeiten knapp vor 'Wir marschieren ohne Grund in den Irak ein' auf Platz 2.
Platz 1 ist nach wie vor vergeben an 'Wir greifen Russland im Winter an'"

Neuer Look - aber auch sportlich neue Akzente

Doch nicht nur beim Look, sondern auch sportlich gibt es einige Paukenschläge bei den Bamberger Basketballern. Wie der Bundesligist am Mittwoch mitteilte, hat er sich mit Kapitän Christian Sengfelder auf eine Auflösung des eigentlich noch bis 2025 datierten Vertrags geeinigt. Der Nationalspieler kam zur Spielzeit 2019/2020 aus Braunschweig, wurde Kapitän und trug insgesamt 177-mal das Bamberger Trikot. In der abgelaufenen Spielzeit war der 28-Jährige mit im Schnitt erzielten 11,5 Punkten zweitbester Bamberger Werfer in der Liga. Stunden später gaben die Oberfranken von Malik Johnson als Aufbauspieler bekannt. Der 26 Jahre alte Amerikaner wurde für zwei Spielzeiten an den Club gebunden.

Ein Ersatz für Forward Sengfelder ist Johnson mit seiner Position nicht. "Manchmal muss man im professionellen Sport Entscheidungen treffen, die einem sehr weh tun, weil sie dem entgegenstehen, was man eigentlich möchte. Chris ist ein wunderbarer Sportsmann mit einem einwandfreien Charakter und einem Arbeitsethos, das beispielhaft für jeden jungen Basketballer ist", sagte Geschäftsführer Philipp Höhne. "Er hat sich in den letzten vier Jahren nicht nur in die Herzen der Fans gespielt, sondern wurde auch zum Gesicht des Vereins. Jedoch mussten wir auf die geänderten Rahmenbedingungen in unserer Organisation reagieren und uns mit ihm schweren Herzens auf eine Vertragsauflösung verständigen."

Der Verein hatte sich nach dem Rückzug von Brose als Gesellschafter neu aufgestellt. Die finanzielle Zukunft des Clubs wurde aber gesichert. Zuvor hatten die Franken Filip Stanic unter Vertrag genommen. Der 25-Jährige kommt von Ligakonkurrent Würzburg Baskets und hat in Bamberg einen Kontrakt über zwei Jahre unterzeichnet. Wie Sengfelder verlässt auch Spencer Reaves den Club. Auch beim Dreierspezialisten wurde der bis 2025 laufende Vertrag "einvernehmlich" aufgelöst.