Für viele Eltern ist die Mittagsbetreuung an Schulen essenziell. An einer Bamberger Grundschule werden die entsprechenden Plätze nun drastisch reduziert. Ein Vater kritisiert diesbezüglich Stadt und Freistaat.
Von einer "schwierigen Situation" spricht die Stadt Bamberg auf Nachfrage von inFranken.de. Besorgte Eltern hätten sich bereits gemeldet, Alternativen seien gesucht worden - doch kurzfristig sei keine andere Lösung umsetzbar.
Erfahren hat unsere Redaktion von den geplanten Änderungen durch einen Leser - auch sein Kind geht auf die Grundschule Gaustadt. Dort sollen die Betreuungsplätze laut Angaben der Stadt nun deutlich reduziert werden - statt 160 stünden künftig noch 123 Plätze zur Verfügung, "Was das gerade für berufstätige Eltern in Bamberg bedeutet, können Sie sich sicher vorstellen", bedauert der Vater.
Hohe Anzahl der Plätze an Grundschule Gaustadt war als Übergang gedacht - nun verzögert sich Baumaßnahme
Die Rektorin der Grundschule Gaustadt verweist auf Nachfrage von inFranken.de an die Stadt. Diese erklärt: An der Grundschule Gaustadt sei eine bauliche Erweiterungsmaßnahme geplant, deren Fertigstellung sich aktuell aus baurechtlichen Gründen verzögere. An den Schulen im Kreis Bamberg sorgte jüngst ein anderer Fall für Aufregung - mehrere Eltern berichteten dort von heftigen Mobbingvorfällen.
Stadtsprecher Michael Memmel bezieht auf Nachfrage unserer Redaktion Stellung zur bevorstehenden Änderung. "Nachdem die hohe Zahl an betreuten Kindern nur als Übergangslösung für nur eine kurze Zeit gedacht war, bis der Umbau abgeschlossen ist, ist sie nun aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten nicht mehr länger zu verantworten", betont er. An allen zwölf Grundschulen im Stadtgebiet, für die die Stadt Bamberg als Sachaufwandsträger verantwortlich sei, gebe es entweder eine Mittagsbetreuung oder eine Offene Ganztagsschule (OGS).
Die Entscheidung sei von der Schule, den Trägern und der Stadt Bamberg "nach einem intensiven Abstimmungsprozess" übereinstimmend getroffen worden. "Die Stadt steht hinter den Schulleitungen in dieser schwierigen Situation und sucht gemeinsam mit ihnen weiterhin nach Lösungen", versichert der Sprecher.
"Anstatt adäquat vorbereitet zu sein": Vater übt Kritik an Reduzierung des Betreuungsangebots
Auch die Suche nach Alternativen sei bislang ergebnislos verlaufen. "Die Nutzung anderer zusätzlicher Räumlichkeiten im Sozialraum wurde und wird intensiv geprüft, allerdings bislang ohne Erfolg", heißt es vonseiten der Stadt.
Dass bald ein besonders geburtenstarker Jahrgang eingeschult werde, "sollte weder für die Stadt noch die Staatsregierung eine Überraschung sein. Anstatt auf diesen Ansturm adäquat vorbereitet zu sein, sind nun sogar die Betreuungsplätze von Bestandskindern gefährdet, beziehungsweise abgeschafft worden", kritisiert der Vater.
Darf der Staat eigentlich auch kritisieren, wenn Eltern ihre Kinder in die Mittagsbetreuung schicken, obwohl ein Elternteil daheim ist und nicht arbeitet?
Berufstätige sollten an erster Stelle stehen.
Tja, das war es mit dem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung.
diese Kinder kommen ja aber auch sehr überraschend daher 😉