Der Portugiesische Volksgarten Gaustadt hatte große Hoffnungen, dass ein neuer Gastronom die beliebte Wirtschaft betreiben wird. Doch nach einigen Gesprächen und Verhandlungen sieht es schlecht für den Biergarten aus.
- Bamberg: Beliebter portugiesischer Biergarten steht vor dem Aus - "sind müde"
- Verein erlebt Enttäuschung bei Nachfolgersuche - "anscheinend nicht für nötig gehalten"
- Name und Traditionen sollen erhalten bleiben: "Weil deswegen die Gäste kommen"
- "Dann ist das das Ende": So lange warten die Betreiber noch auf einen Nachfolger
Seit einigen Monaten ist der "A.R.P. Portugiesische Volksgarten Gaustadt" auf der Suche nach einem Nachfolger. Aufgrund der großen Doppelbelastung für die Mitarbeiter, die ehrenamtlich dort arbeiten, soll jemand anderes den Biergarten weiterführen. Laut der zweiten Vorsitzenden, Ana Sousa, gab es schon Interessenten, doch diese sprangen kurz vor knapp ab, sodass die beliebte Wirtschaft schon bald komplett schließen könnte. Sousa berichtet gegenüber inFranken.de über die neusten Entwicklungen und bis wann ein Nachfolger gefunden werden soll.
Update vom 4. März 2023: "Haben es nicht für nötig gehalten": Bamberger Biergarten-Betreiber verzweifeln an Nachfolgersuche
Die Vorstandschaft des Vereins habe laut Sousa zwei direkte Interessenten für die Gastwirtschaft im Gespräch gehabt. "Der Erste hat sich bei uns gut verkauft. Doch nach den guten Gesprächen kam erstmal lange nichts von ihm", erklärt sie. Nach langem Warten und einigen Anfragen "kam einfach nichts mehr zurück". Ein Zweiter habe sich auch stark für den Biergarten interessiert. "Wir waren ständig im Austausch, haben extra eine Generalversammlung einberufen, in der er seine Pläne hätte vorstellen können". Doch auch dieser erschien nicht zur Versammlung. "Er hat sich bis heute weder dafür entschuldigt, noch gar gemeldet", so Sousa.
So fielen die beiden stärksten potenziellen Nachfolger weg. "Sie haben es anscheinend nicht für nötig gehalten, zu kommen oder sich zu melden", erklärt sie. Ihr zufolge sei es "sehr schade, da es immer mit sehr viel Aufwand verbunden ist, alles vorzubereiten." Nun wird noch bis Oktober weitergesucht. "Wenn sich bis dahin nichts ergibt, dann ist das voraussichtlich das Ende. Es tut im Herzen weh, so viele Jahre ins Vereinsheim und in den Biergarten gesteckt zu haben und dann sieht, wie alles den Bach heruntergeht", so Sousa weiter.
Sie wünscht sich, dass die Vorstandschaft entlastet wird. "Wir können alle nicht mehr. Seit zehn Jahren arbeiten alle hier ehrenamtlich, viele sind jetzt auch schon älter. Wir möchten das nicht mehr", erklärt sie. Auch sie sei schon über 60 Jahre alt. "Ich packe das einfach nicht mehr." Die zehn Vorstandsmitglieder mussten demnach am Wochenende stets ehrenamtlich aushelfen. "In der Küche stehen normale Hausfrauen, wir haben alle praktisch kein Privatleben mehr. Ich habe teilweise meine Enkelkinder gar nicht mehr gesehen."
"Ist eine Goldgrube": Verein gibt noch nicht auf - Volksgarten öffnet noch ein letztes Mal
Sousa hofft weiterhin auf einen neuen Nachfolger und erklärt, was für sie wichtig ist. "Wir möchten, dass die Traditionen beibehalten werden". So soll der Name beibehalten und auch einige portugiesische Spezialitäten sollen weiterhin angeboten werden. "Natürlich müssen nicht nur portugiesische Gerichte gemacht werden, aber die meisten Gäste kommen eben deswegen." Vor allem der Wein und die Fischspezialitäten seien sehr beliebt bei den Besuchern.
Es sei auch kein Problem "ab und zu mal eine Haxe oder sonstiges anzubieten. Aber es wäre wünschenswert, wenn einige Gerichte trotzdem auf der Karte bleiben", erklärt sie. Für potenzielle Nachfolger sei der Volksgarten "eine Goldgrube. Vor allen im Sommer ist immer alles voll." Für Sousa bleibt der Biergarten, der seit einiger Zeit geschlossen hat, ein Hotspot für Kunden. "Ich kann nur dazu raten, den Volksgarten zu übernehmen. Wenn es kund wird, dass er wieder geöffnet hat, ist er sofort packe voll", so die zweite Vorsitzende.
An alle die diese Arbeit getan haben. Vielen Dank. Es war immer schön bei euch. Achtet auf euch. Ich wünsche euch einen Pächter, aber wenn nicht müssen wir damit leben.