Aus Gründen des Arbeitsschutzes erfolgt die Entleerung der schwarzen Restmülltonne im Vollservice in Bamberg ab April nur noch bei satzungskonformer Bereitstellung. Die Stadt hatte seit vergangenem Dezember über die Änderung informiert.
Bei der Entleerung der schwarzen Tonne in der Stadt Bamberg gelten ab dem 2. April 2024 neue Regeln. Wie die Stadt in einer Pressemeldung mitteilte, werden diese von da an nur noch von Bamberg Service im Vollservice abgeholt und zurückgestellt, wenn die Regelungen der Abfallwirtschaftssatzung eingehalten werden.
Damit werden laut der Stadt, die seit Dezember 2023 über die Änderung informiert, zwingende Vorgaben des Arbeitsschutzes umgesetzt.
Vollservice: Neue Restmüll-Regeln in Bamberg
Hinsichtlich des Anlasses der neuen Regeln schreibt die Stadt: "Aus Kellern mit steilen Treppen, niedrigen Deckenhöhen und Tiefgaragen mit steilen Rampen holen die Mitarbeiter von Bamberg Service teilweise die Restmülltonnen heraus. Dazu kommen beengte Transportwege, die teils unbefestigt und schlecht ausgeleuchtet oder in Einzelfällen sogar bis zu 200 Meter lang sind." In diesem Ausmaß und Umfang sei der Vollservice allerdings nicht in der städtischen Abfallwirtschaftssatzung vorgesehen. In vielen Fällen entspreche er darüber hinaus nicht den Vorgaben einschlägiger Arbeitsschutzvorschriften, wodurch die Mitarbeiter von Bamberg Service in der Folge einem stark erhöhten Unfall- und Verletzungsrisiko ausgesetzt seien.
Ab April 2024 werde der Vollservice daher für die schwarze Restmülltonne "konsequent satzungskonform" umgesetzt, um die Gefährdung und die Belastung für die Beschäftigten wieder auf ein aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht zumutbares Maß zu bringen. Dies stelle zugleich einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf Gebührengerechtigkeit dar. Von da an erfolge der Vollservice nur noch für diejenigen Müllbehälterstandorte, die den Erfordernissen der Abfallwirtschaftssitzung genügen. Für viele Haushalte bedeute dies, dass sich die Situation der Müllentsorgung an ihren Grundstücken und Anwesen im Stadtgebiet ändern wird: "Alleine die laut Satzung maximal zulässigen 15 Meter Transportweg zwischen Standplatz und Entleerungsort werden bei fast einem Drittel der im Stadtgebiet aufgestellten Restmüllbehälter deutlich überschritten", so die Stadt.
"Es sind darüber hinaus weitere Kriterien zu erfüllen, damit dem Arbeitsschutz für die Mitarbeiter von Bamberg Service und der Gebührengerechtigkeit Genüge geleistet werden kann", heißt es weiter. Wer bis jetzt keine Maßnahmen am Standplatz ergriffen habe, damit dieser den Erfordernissen für den Vollservice entspricht, müsse die schwarze Restmülltonne, genau wie jetzt schon die braune Biotonne und die blaue Altpapiertonne, selbst am Straßenrand bereitstellen ("Teilservice"). Die Abfuhr des Restmülls bleibe also in jedem Fall gewährleistet. Wer nicht auf den Vollservice verzichten möchte, könne selbstverständlich weiterhin entsprechende Änderungen an seinem Müllbehälterstandplatz ergreifen.
Restmüll-Standplatz: Die wichtigsten Kriterien
Nachfolgend die wichtigsten Kriterien, die der Standplatz laut der Stadt Bamberg aufweisen muss:
- Standplatz vom Entleerungsort maximal 15 Meter entfernt
- Keine Treppen und Stufen, Rampen mit einer maximalen Steigung von 10 % (bei 4-Radbehältern möglichst maximal 3 %)
- Durchgängige Mindestbreite von 1,00 Meter (2-Rad) bzw. 1,50 Meter (4-Rad)
- Wege und Standplätze am Abfuhrtag frei von Hindernissen (z. B. Kinderwagen, Fahrräder), Schnee, Eis und Laub
- Standplatz eben und auf einem Niveau mit angrenzendem Gelände
- Keine Kies- oder Schotterflächen, Rasengittersteine, unebenes Pflaster oder große offene Fugen
- Wege und Standplätze trittsicher, eben, rutschhemmend und dauerhaft befestigt
- Keine Rillen, Schlaglöcher, Stolperstellen, Bewuchs, Mulden oder Absenkungen im Belag
- Durchgängige Mindesthöhe 2,10 Meter, bei Durchgängen und Türen 1,95 Meter
- Vor Behältern ausreichende Bewegungsfläche von 1,20 Meter (2-Rad) bzw. 1,50 Meter (4- Rad)
- Tonnen zum Abholzeitpunkt griffbereit, frei zugänglich und unverschlossen Bei Verwendung von Behälterschränken:
- Behälterschränke kippsicher befestigt
- Tonnen griffbereit eingestellt
- Kein Sockel (4-Rad) bzw. maximal 0,10 Meter (2-Rad)
- Deckelketten und Einhängungen bei Abholung entfernt Umfassendes Informations- und Beratungsangebot
wozu der strickte Vollzug, einer im übrigen schon immer ähnlich bestehenden Müllverornung in Bamberg führen wird ist klar:
NOCH MEHR Mitbürger werden ihre (oft überfüllten) Mülltonnen DAUERHAFT im öffentlichen Raum, z.B. auf dem Gehsteig, abstellen!
... zur "Verschönerung" des Stadtbildes :-(
... und zur Freude von müllliebenden Wildtieren ;-)