Bärlauch sammeln in Bamberg und Umgebung: Das müssen Sie beachten
Autor: Melina Mark
Bamberg, Mittwoch, 07. April 2021
In der Bärlauch-Zeit strömen viele Menschen in die Natur, um die Pflanze für saisonale Frühlingsgerichte zu sammeln. Was man dabei beachten muss und wo man in Stadt und Landkreis Bamberg eigentlich Sammeln darf, lesen Sie hier.
- Pflücken von wildem Bärlauch ist grundsätzlich erlaubt
- Es gelten aber einige Einschränkungen, was Menge und Vorgehen betrifft
- Fortbestehen der Pflanzenart steht im Vordergrund
- Sammel-Verbot im Bamberger Hain: Was sind gute Alternativen?
Die Bärlauch-Saison ist im vollen Gange. In Franken konnte man in den letzten Wochen ausufernden Bärlauch-Tourismus beobachten. Viele Menschen wissen dabei gar nicht, wo das Sammeln überhaupt erlaubt ist und welche Regelungen in Bezug auf die Bärlauch-Zeit gelten.
Bärlauch sammeln: Das müssen Sie dabei beachten
Laut dem Paragraf 39 zum allgemeinen Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen im Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten "Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören". Dieses Verbot gilt nicht, wenn die Pflanze für den Eigenbedarf genutzt und nur in haushaltsüblichen Mengen gepflückt wird. Mit haushaltsüblichen Menge ist ein Handstrauß gemeint. Demnach darf nur soviel Bärlauch gesammelt werden, wie eine einzelne Person in ihrer Hand halten kann.
In Naturschutzgebieten und Naturdenkmälern und jeglichen Bereichen, die generell einem Betretungsverbot unterliegen, darf nicht gesammelt werden. Außerdem ist die Verarbeitung von Bärlauch nur für Privathaushalte gestattet und darf nicht gewerblich erfolgen.
Doch auch in anderen Gebieten sollte die Pflanze durch den Bärlauch-Tourismus nicht vom Aussterben bedroht werden. Deshalb sollte jeder Pflücker darauf achten, nur ein bis zwei Blätter pro Pflanze zu entnehmen, um das Überleben der Pflanze zu gewährleisten.
Nach der Blütezeit Sammel-Stopp zur Bestandssicherung: Auch der Geschmack lässt nach
Außerdem wird dazu geraten, nach der Blütezeit des Bärlauchs nicht mehr Sammeln zu gehen. Einerseits schmecken die Blätter zu dieser Zeit, die sich etwa auf Ende April oder Anfang Mai beläuft, schon nicht mehr so aromatisch wie in den Wochen zuvor. Andererseits muss auch hier auf den Fortbestand der Pflanze geachtet werden, denn das Pflücken zu dieser späten Zeit würde den Bärlauchpflanzen die Kraft rauben, die sie benötigen, um sich zu vermehren.
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Wer Bärlauch-Pflücken geht, sollte dabei aber nicht nur an den Bärlauch selbst denken, sondern an alle anderen Pflanzen. Beim Betreten der Bärlauchfelder sollte unbedingt darauf geachtet werden, so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Am besten ist es, die Wege nicht zu verlassen. Wenn das doch nötig ist, um an den Bärlauch zu gelangen, ist es wichtig, keine anderen Pflanzen dabei zu zertrampeln. Wichtig ist auch, darauf zu achten, ob man wirklich Bärlauch sammelt. Einige Pflanzen, die ähnlich aussehen, sind nämlich nicht essbar, sondern giftig.