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A70-Großprojekt bei Scheßlitz "erfolgreich umgesetzt" - 23 Millionen Euro Kosten


Autor: Ralf Welz

Scheßlitz, Donnerstag, 31. Oktober 2024

Auf der A70 bei Scheßlitz hat ein ehrgeiziges Vorhaben seinen Abschluss gefunden. Die Rede ist von einer bundesweit "beispielgebenden Baumaßnahme".
Archivbild vom 2. März 2023


Vor rund anderthalb Jahren begann im Landkreis Bamberg ein umfangreiches Autobahn-Projekt. Im Zentrum stand die Realisierung von gleich sechs Brücken auf der A70. Der Startschuss des ehrgeizigen Vorhabens an der Anschlussstelle Scheßlitz fiel im März 2023. Der Bund investierte insgesamt rund 23 Millionen Euro in den Ersatzneubau der Bauwerke - und damit eine Million mehr als ursprünglich ins Auge gefasst.

Das Pilotprojekt ist nun "erfolgreich abgeschlossen", wie die Autobahn GmbH des Bundes am Dienstag (29. Oktober 2024) mitteilt. An der A70 sei eine "beispielgebende Baumaßnahme" für die bundesweite Brückenmodernisierung realisiert worden, heißt es vonseiten des Autobahnbetreibers. Am Autobahnkreuz Bamberg droht derweil eine langwierige Großbaustelle. Allein die Ankündigung sorgt beim ein oder anderen Autofahrer für Frustration.

Brückenbauprojekt auf A70 bei Scheßlitz abgeschlossen - Maßnahme soll Vorbild für ganz Deutschland sein

Zum Auftakt der Bauarbeiten verwies der damalige Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Michael Theurer auf den Stellenwert des ambitionierten Schritts hin. "Das ist eine gute Nachricht für die Region und zudem der Auftakt für ein deutschlandweit beispielloses Innovationsprojekt." Die Baumaßnahme wurde demnach nach einer neuen Maßgabe umgesetzt. "Das Ziel ist mehr Sicherheit bei der Bauzeit und bei den Kosten. Und deshalb ist dieser Baubeginn zugleich ein positives Signal für die gewaltige Herausforderung der bundesweiten Brückenmodernisierung", erklärte der FDP-Politiker seinerzeit.

Die anvisierte Fertigstellung bis Ende 2024 wurde letztlich nicht nur eingehalten, sondern sogar vorzeitig erreicht. Das Bauprojekt im Bereich der A70-Anschlussstelle Scheßlitz habe es ermöglicht, insgesamt sechs Teilbauwerke an drei Unterführungen im Rahmen einer sogenannten funktionalen Ausschreibung durch Ersatzneubauten zu ersetzen, erklärt der Autobahnbetreiber in seiner aktuellen Verlautbarung. 

"Das Projekt soll auch für weitere mittelgroße Brückenbauwerke in Deutschland als Anhaltspunkt dienen", wird Reinhard Pirner, Direktor der Niederlassung Nordbayern der Autobahn GmbH, zitiert. "Die letzten beiden Jahre haben wir nun unsere Erkenntnisse bereits an andere Niederlassungen weitergegeben, um diese künftig im Rahmen der deutschlandweiten Brückenmodernisierung einfließen zu lassen."

Autobahnbetreiber weist auf Besonderheit hin - Bauzeit um zwei Monate verkürzt

Die Besonderheit des Pilotprojektes liege im sogenannten "Globalpauschalvertrag". Der Vertrag sieht laut Schilderung der Verantwortlichen vor, dass ein Generalunternehmer sämtliche mit dem Projekt zusammenhängenden Gewerke eigenständig koordiniert und die Umsetzung dadurch flexibel gestaltet. "Für den Auftraggeber ist durch den vorgegebenen Pauschalpreis eine erhöhte Kosten- und Terminsicherheit während der gesamten Ausführungsphase gegeben", heißt es vonseiten der Autobahn GmbH.

Zudem habe der verbindliche Bauzeitrahmen bis Dezember 2024 um ganze zwei Monate verkürzt werden können. Damit sei die uneingeschränkte Verfügbarkeit für die Nutzer der A70 bereits Ende Oktober ermöglicht worden. Die Gesamtkosten des Pilotprojekts an der Anschlussstelle Scheßlitz liegen, wie eingangs erwähnt,  und werden von der Bundesrepublik Deutschland getragen.

Aufseiten der politischen Entscheidungsträger zeigt man sich ausgesprochen zufrieden. "Der erfolgreiche Abschluss zeigt, dass wir bei der Brückenmodernisierung auf unseren Autobahnen engagiert vorankommen", wird Gero Hocker, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, zitiert.

"Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt so erfolgreich umgesetzt werden konnte"

Ähnlich äußert sich auch Michael Güntner, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Autobahn GmbH. "Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt so erfolgreich umgesetzt werden konnte. Hierdurch konnten wir wichtige Erfahrungen auch für unsere künftigen Maßnahmen im Bereich der Brückenmodernisierung sammeln", so Güntner. "Das Thema ist und bleibt schließlich vordringlichste Aufgabe der Autobahn GmbH des Bundes, dabei spielen solche innovativen Lösungen eine entscheidende Rolle, um die Geschwindigkeit weiter zu erhöhen."

Der vor mehreren Jahren begonnene Ausbau der A3 zwischen den Autobahnkreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen geht derweil weiter. Wann sind die Bauarbeiten endlich abgeschlossen? Eine Frage, die sich so mancher genervte Autofahrer stellen dürfte.

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