Am Sonntag, 4. Juni 2023, erhalten Gäste freien Eintritt in die Museen der Stadt Bamberg. Eine Ausstellung, die zu sehen ist, ist "Instant Paradise" von Swaantje Güntzel in der Stadtgalerie Villa Dessauer.
Am kommenden Sonntag haben Gäste freien Eintritt in den Museen der Stadt Bamberg, z.B. in der Stadtgalerie Villa Dessauer. Dort schlägt Swaantje Güntzel in ihrer jüngst eröffneten neuen und bislang größten Einzelausstellung "Instant Paradise" einen inhaltlichen Bogen über die letzten 20 Jahre ihres künstlerischen Schaffens.
Zu den neu konzipierten Arbeiten gehören etwa die "Space Heroines", eine Serie von Superheldinnen, die für Recht und Ordnung und gegen Weltraumschrott kämpfen. Wie die Museen der Stadt Bamberg erklären, setzt die in Hamburg lebende Konzeptkünstlerin mit diesen Arbeiten bewusst einen Kontrapunkt gegen das männlich geprägte Selbstverständnis der Raumeroberung. Diese Serie entstand während ihrer Artist-in-Science-Residency 2022 an der Europäischen Weltraumagentur (ESA/ESOC) in Kollaboration mit Kultur einer Digitalstadt in Darmstadt.
Reflektiert werden die neuen Arbeiten der Künstlerin durch ältere ausgewählte Kunstwerke. Dabei modifiziert Swaantje Güntzel die älteren Werke und präsentiert sie in einem aktualisierten Kontext. Zu diesen Arbeiten gehört auch die Serie „Können Sie nicht mal was Schönes machen?“, in der Güntzel die Rezeption ihres Werks künstlerisch erforscht und die Erwartung an die Kunst an sich hinterfragt.
Als Pionierin beschäftigt sich Swaantje Güntzel in der Kunst bereits seit über zwei Jahrzehnten mit dem dissoziierten Verhältnis zwischen Menschen und Natur. Dabei blieb sie ihrem Thema unabhängig von äußeren Reaktionen immer treu. Ihre Arbeiten drehen sich um die radikalen Veränderungen der Landschaft und der Umwelt durch anthropogenen Einfluss und den daraus resultierenden psychologischen Folgen für die Menschheit. Ein Großteil ihrer älteren Arbeiten erhält durch den weiter zunehmenden öffentlichen Diskurs um ökologische Krisen eine ganz neue Aktualität und Brisanz.
So entlarven sowohl die älteren als auch die neuen Werke die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt und uns selbst. Dabei nimmt die Künstlerin die Rolle einer Chronistin wahr, die durch ihre kompromisslose und mitunter ironisch gebrochene Kunst Menschen mit ihrem widersprüchlichen Handeln konfrontiert. Für ihre Kunstwerke kollaboriert Swaantje Güntzel immer wieder mit der Wissenschaft, etwa dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) oder dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI).
Die umfangreiche Werkschau läuft bis zum 13. August 2023. Die ästhetischen Mittel reichen von konzeptuellen Rauminstallationen über Stickbilder, durch chinesische Kopisten angefertigte Gemälde bis hin zu künstlerischen Selbstversuchen, die aufmerksamkeitsstark inszeniert werden. Die Ausstellung wird durch ein Rahmenprogramm ergänzt.