Aus für Real-Märkte: Hier gibt es bald neue Edeka-Filialen in Franken
Autor: Redaktion, Agentur dpa
, Mittwoch, 17. März 2021
Im Zuge der Zerschlagung der SB-Warenhauskette Real werden vier fränkische Filialen zu Edeka. Deutschlands größter Lebensmittelhändler wird folglich noch größer.
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka kann seine führende Marktposition weiter ausbauen. Das Bundeskartellamt gab dem Handelsriesen am Dienstag (16. März 2021) grünes Licht für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen in Deutschland. Darunter befinden sich fünf in Franken.
An sechs der 51 Standorte muss Edeka allerdings Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermieten oder eigene Standorte vorher schließen. An 21 Standorten musste der Handelsriese wegen Bedenken der Wettbewerbshüter seine Übernahmepläne begraben. Zuletzt gab Real auch einige Standorte bekannt, die geschlossen werden.
Unangefochtener Marktführer Edeka
"Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde. Edeka musste deshalb auf rund 30 Prozent der geplanten Übernahmen verzichten", betonte Kartellamtspräsident Andreas Mundt am Montag.
Video:
Das Bundeskartellamt will so sicherstellen, dass Verbraucher auch in Zukunft zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern auswählen können. "Diese Auswahlmöglichkeit erzeugt Wettbewerbsdruck auf die Anbieter und sorgt so für bessere Preise, Auswahl und Qualität", betonte Kartellamtspräsident Andreas Mundt.
Tatsächlich ist der Lebensmittelhandel in Deutschland schon heute hochkonzentriert. Der Marktanteil der "großen Vier" - Edeka, Rewe, Aldi und der Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland - liegt laut Kartellamt mittlerweile bei mehr als 85 Prozent. Unangefochtener Marktführer ist dabei Edeka mit rund 112.000 Lebensmittelmärkten und einem Umsatz von über 55 Milliarden Euro.
Real macht großen Umsatz trotz Problemen
Übernahmen im Lebensmittelhandel rufen deshalb schon seit Jahren regelmäßig die Wettbewerbshüter auf den Plan. Auch im Fall Real: Schließlich wird hier noch einmal ein großer Brocken neu verteilt. Die SB-Warenhauskette machte zuletzt trotz etlicher Probleme einen Umsatz von rund sieben Milliarden Euro.
Deshalb war auch nicht nur Edeka interessiert, als der russische Finanzinvestor SCP im vergangenen Jahr die gut 270 Real-Filialen von der Metro übernahm, um die Handelskette zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Auch Kaufland und etliche kleinere Händler wie Globus oder Kaes warfen ihren Hut in den Ring.