Druckartikel: Am Schulzentrum wird "gefeilt"

Am Schulzentrum wird "gefeilt"


Autor: Anette Schreiber

Scheßlitz, Montag, 07. Dezember 2015

Im Westen der Stadt Scheßlitz sollen eine Zweifachsporthalle und eine Mensa entstehen. Über die Details des Kreis-Projektes ist noch wenig bekannt, aber die Stadt hat verfahrenstechnisch den Weg geebnet.
Blick auf das Gebiet, von dem ein Teil (rechts im Bild) künftig Bebauungsplan "Schulzentrum" heißen wird. Luftbildarchiv: Ronald Rinklef


Rund 1600 Schülerinnen und Schüler kommen jeden Tag ins Schulzentrum. Tendenz steigend. Das Zentrum im Westen der Stadt mit Realschule, Mittelschule und Förderschule platzt aus allen Nähten. Der Landkreis will Entlastung und weitere, in die Zukunft gerichtete Bauten und Infrastruktur schaffen. Konkret mit dem Bau einer Zweifachsporthalle und einer Mensa. Außerdem sollen Zufahrts- und Parksituation verbessert, die Jugendverkehrsschule zudem komplett neu gebaut werden. Dafür braucht es einen Bebauungsplan. Mit dem Beschluss, dafür einen aufzustellen, hat die Stadt Scheßlitz die formalen Voraussetzungen geschaffen.

Doch davor bedurfte es im Vorfeld einer anderen Formalie: Der Aufstellungsbeschluss für einen anderen Bebauungsplan - auf einem Teil des Areals - musste erst noch aufgehoben werden: Die Bioheizkraftanlage, die mittlerweile an anderer Stelle in der Nähe untergekommen ist, sollte ursprünglich auf dem Gebiet des "Schulzentrums" entstehen. Dafür war 2012 der entsprechende Beschluss gefasst worden. Einstimmig wurde der aufgehoben und ebenso einstimmig der Beschluss für den vorhabenbezogenen aktuellen - Name "Schulzentrum" - beschlossen. Im Vorfeld hatte die Stadt bereits 1,2 Hektar an weiteren Flächen erworben.

Der Kreisausschuss hatte im Februar den Grundsatzbeschluss für die Vorhaben - Zweifachsporthalle, Mensa, Jugendverkehrsschulen-Neubau, weitere Parkflächen, Modifizierung der Zufahrt/Busbuchten beschlossen. Dazu soll es eine europaweite Ausschreibung geben, die Planung voraussichtlich 2016 erfolgen, 2017 mit dem Bau begonnen werden.


Landschaftsarchitekt und Städteplaner Dipl.-Ingenieur Jörg Meier (Planungsbüro Höhnen und Partner) ging auf Planungsdetails ein. So werde unter anderem überlegt, die Zufahrtssituation zu entlasten, eventuell mit einer Einbahnlösung. "Die verkehrliche Erschließungssituation soll gelöst werden", formulierte es der Planer. Geplant ist überdies, das Oberflächenwasser auf dem insgesamt 2,47 Hektar großen Areal des "Schulzentrums" versickern zu lassen. Dazu sollen auch Dachbegrünungen beitragen. Wobei es gerade dazu durchaus kritische Stimmen aus dem Gremium gab. Auf jeden Fall sollen alle Mittel der Regenwasser-Retention in Betracht und nach Möglichkeit genutzt werden. Der Bürgermeister fasste die Grundlage der aktuellen Beschlüsse so zusammen: Es geht seitens der Stadt Scheßlitz darum, im Verfahren "weiter zu kommen, aber uns nicht einzuengen, uns nichts zu verbauen".


Details sind Sache des Kreises

Die Details der Planung für den Bau einer Zweifach-Sporthalle und der Mensa seien Sache des Landkreises, machte Bürgermeister Roland Kauper (CSU) weiter deutlich. Da werde sich bis zur endgültigen Ausführung noch das eine oder andere ändern. "Von Seiten des Landkreises ist noch nicht klar, wo was hingebaut wird."
Bereits geändert hat sich bei der Grundschule (nicht im "Schulzentrum" gelegen) etwas: Mit diesem Schuljahr wird die Lernstätte von einem anderen Rektor geleitet. Seit diesem Herbst ist Wolfgang Kühnert "Chef" der Einrichtung, die rund 260 Grundschülerinnen und Grundschüler besuchen. Weil die meisten Mitglieder des Stadtrates keine Kinder im Grundschulalter mehr haben, fand Bürgermeister Kauper, dass sich der "Neue" einmal persönlich vorstellen sollte.

Das tat Kühnert augenscheinlich gerne. Seit vier Jahrzehnten sei er Lehrer, zuletzt Rektor in Priesendorf gewesen. Auf eigenen Wunsch verbringe er seine letzten fünf Jahre nun in Scheßlitz. Er empfinde es, als ob er schon ewig hier sei. "Ich fühle mich gut aufgehoben." Viele "Big Points" seien bereits gemacht worden. Kühnert stellte auch die zahlreichen Projekte heraus, die laufen, beziehungsweise initiiert waren. Er betonte zugleich sein Credo: "Unsere Kinder sollen in erster Linie noch Kinder bleiben."

Der Wohlfühlfaktor sei wichtig, um gute Leistung zu erbringen. Im Sommer habe man "die Evaluation im Haus", eine Gruppe mit vier Personen. Nach deren Besuch werde die Schule einen Bericht erhalten. An Problemen sprach Kühnert die WC-Anlage am Standort Giech an und die Busproblematik - kleine Kinder, die schon um 6.45 Uhr im Bus sind. Das sei "nicht so prickelnd", aber "wo fängt man da an in einem Riesenverbund mit Realschule und Mittelschule?"Am Ende seiner Ausführungen bedankte sich Kauper bei Kühnert und bescheinigte ihm: "Ich denke, Sie sind schon am ersten Tag angekommen." Gut, wenn der Rektor sich mit voller Kraft einsetze. Der Stadtrat wiederum sei sich seiner Verantwortung bewusst, in Bildung zu investieren. Kauper schlug vor, als nächstes auch einmal die Konrektoren zur Vorstellung im Stadtrat einzuladen.