A73 im Kreis Bamberg: Mehrere Schwerverletzte: Gleich zwei Massen-Crashs an gleicher Stelle - waren Gaffer schuld?
Autor: Melina Mark, Redaktion
Hirschaid, Donnerstag, 22. Dezember 2022
Wegen gleich zwei schweren Unfällen musste die A73 bei Hirschaid gesperrt werden. Mehrere Personen trugen erhebliche Verletzungen davon und mussten mit dem Hubschrauber in Kliniken gebracht werden. Dabei steht die Frage im Raum, ob der zweite Crash von Gaffern ausgelöst wurde.
Am frühen Donnerstagnachmittag fuhr zunächst ein 48-Jähriger auf der A73 in Richtung Nürnberg auf dem rechten Fahrstreifen. Auf Höhe Hirschaid wurde der Verkehr aufgrund einer Baustelle auf den linken Fahrstreifen geleitet. Der Mann lenkte seinen Wagen im abbremsenden Verkehr zu knapp vor dem Auto einer 36-Jährigen nach links und bremste dabei auch noch stark ab.
Die Frau hatte keine Chance und krachte in das Fahrzeug des Mannes, noch bevor es sich vollständig auf dem linken Fahrstreifen befand. Das Auto des 48-Jährigen wurde durch den Aufprall sogar deutlich angehoben. Danach wurde es nach vorne in den Wagen einer 32-Jährigen und dieser wiederum in das Auto eines vorausfahrenden 33-Jährigen geschoben.
Zu knapp eingelenkt - schwerer Unfall vor Baustelle
Der Unfallverursacher war kurze Zeit bewusstlos und kam mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Auch die 36-Jährige und die 32-Jährige erlitten leichte Halswirbelverletzungen. Bis auf den Wagen des 33-Jährigen mussten alle Autos abgeschleppt werden.
Der Gesamtschaden wird auf rund 40.000 Euro geschätzt. Die A73 war für die Räumungsarbeiten längere Zeit total gesperrt und der Verkehr wurde von der Autobahnmeisterei bei Hirschaid ausgeleitet. Die Polizei bedankt sich für den tatkräftigen Einsatz der freiwilligen Feuerwehren Hirschaid und Seigendorf.
Etwa eine Stunde nach diesem Unfall, noch während der Totalsperrung, ereignete sich genau gegenüber und vor Augen der Einsatzkräfte zu einem noch deutlich schweren Verkehrsunfall.
Verkehr staute sich überraschend - Fahrzeug wird von Lkw erfasst Unfallauto
Ein 33-Jähriger fuhr in Richtung Suhl auf dem linken Fahrstreifen. Vor der Unfallstelle des ersten Unglücks auf der Gegenfahrbahn staute sich auch hier der Verkehr überraschend. Aufgrund Unaufmerksamkeit übersah der Mann, dass ein vor ihm fahrender 62-Jähriger mit seinem Fahrzeug verkehrsbedingt stark abbremsen musste und fuhr ihm mit hohem Geschwindigkeitsüberschuss hinten auf.
Das Auto des 62-Jährigen wurde dadurch nach links in die Leitplanke geschleudert. Der Wagen des Verursachers kam jedoch auf den rechten Fahrstreifen ab und wurde dort sofort von einem Fahrzeuggespann erfasst. Dessen 37-jähriger Fahrer konnte trotz Vollbremsung mithilfe der Notbremsassistenz den schweren Lkw mit Anhänger nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand bringen.