Selten sind in den vergangenen Monaten in Bamberg so oft die Fäuste geflogen wie in der Nacht auf Sonntag. Sechs Personen wurden bei einem Streit in der Ludwigstraße verletzt. In der Sandstraße soll es Zoff zwischen Rechten und Linken gegeben haben.
Ist es der schleichende Lichtmangel, der sich in Form von Aggressionen nun auch auf Bambergs Straßen niederschlägt? In Bamberg häuften sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Schlägereien in außergewöhnlichem Umfang. Sechs Mal mussten Beamte ausrücken, um zu schlichten oder die Angreifer aus dem Verkehr zu ziehen. Das Ergebnis der nächtlichen Streitereien: 14 Personen wurden verletzt, zwei wurden ins Krankenhaus eingeliefert, zwei wurden in die Ausnüchterungszelle gesteckt.
Um 3 Uhr soll es in der Oberen Sandstraße vor einer Diskothek zwischen Rechten und Linken zu einer Rangelei gekommen sein, an der über 25 Menschen beteiligt waren. Den Verdacht von Beobachtern, dass ein Mädchen am Boden liegend gegen den Kopf getreten worden sein soll, kann die Polizei aber nicht bestätigen. Auch die Annahme, dass es sich bei den Angreifern um Täter aus dem rechten Spektrum handelt, ist noch nicht erwiesen. Dieser Sachverhalt wird von der Kriminalpolizei überprüft. Klar ist: Das Mädchen hatte als Folge der Übergriffe eine Schürfwunde am Kopf. Ins Krankenhaus musste allerdings niemand.
Bereits am Samstag gegen 19.15 Uhr kochten die Aggressionen in der Franz-Ludwig-Straße hoch. Ein 18-jähriger wurde aus unbekannten Gründen geschlagen, berichtet die Polizei. Den Täter konnten die Beamten, die in die Straße eilten, nicht mehr antreffen.
Ärger auch in der Ludwigstraße Eine weitere Schlägerei entwickelte sich unmittelbar danach in der Ludwigstraße. Hier wurden insgesamt sechs Personen leicht verletzt. Drei der Schläger konnten vor Ort von den eingesetzten Polizeistreifen angetroffen werden, weitere Täter flüchteten. Auch hier sucht die Polizei noch nach den Tätern und den Hintergründen, die zu der Auseinandersetzung führten.
Ungeklärt ist auch das Motiv für einen Faustschlag, den ein 18-Jähriger seinem Bruder in der Letzengasse versetzte. Als Folge des Gewaltakts , der sich gegen 2.30 Uhr abspielte, verlor der junge Mann einen Zahn. Der Täter flüchtete, bevor die Polizei am Ort des Geschehens eintraf.
Drei Stunden später gerieten zwei Männer in der Grafensteinstraße in Streit. Die beiden Betrunkenen attackierten sich gegenseitig, einer schlug noch mit einer Flasche zu. Die Kontrahenten konnten getrennt werden. Beide mussten jedoch ins Klinikum gebracht werden.
Nur wenig zuvor war es auch in der Kapuzinerstraße zu einer Auseinandersetzung gekommen. Dabei griff ein aggressives Pärchen, es handelte sich um einen 34-jährigen und seine 24-jährige Freundin, drei Passanten grundlos an. Bei der nun folgenden Schlägerei wurden sowohl die drei Passanten als auch der angreifende 34-jährige leicht verletzt. Der Mann und die Frau mussten im Anschluss ausgenüchtert werden.
geht die polizei auf einmal doch von rechten schlägern aus.
uff, konnte man ja nach den vernehmungen nicht wissen. gabs ja in letzter zeit schon mehrmals.
aber nun muss scheinbar doch nochmal geprüft werden, ob die aggressionen doch wirkilich die angreifer auch die angreifer waren.
Liebe Redaktion,
ich würde mir wünschen, das sie auch ein bisschen recherchieren und nicht nur die Darstellung der Polizei wiedergeben. Das Opfer, das Tritte gegen den Kopf erlitten hat, war männlich. Warum die Polizei davon keine Kenntnis haben will, kann ich mir nicht erklären, ich stand daneben, als er diesen Hergang einer Beamtin geschildert hat. Das dies also unbekannt sein soll, ist höchst verwunderlich. Die beiden verletzten jungen Frauen waren lediglich die ersten beiden Opfer des Übergriffs.
Zum Rechtextremen Hintergrund: Während des Angriffes wurden mehrere einschlägig rechtsextreme Parolen von Seiten der Angreifer geäußert. Nebenbei bemerkt war einer der Angreifer auch bei dem Angriff am Rande der Mensaparty des AStA e.V. (sie berichteten) bereits beteiligt und hat dort bereits mit einem vorgezeigten SS-Tatoo sowie einem ausgeführten Hitlergruß mit "Sieg Heil"-Ruf keine Zweifel an seiner Gesinnung offen gelassen.
Wie gesagt, bitte recherchieren und nicht nur eine (aus welchen Gründen auch immer) unvollständige Schilderung der Polizei übernehmen.
Vielen Dank!
die Recherchen zu diesem Thema laufen derzeit noch - ebenso wie die Ermittlungen der Polizei. Wir würden Sie bitten, sich unter typo@infranken.de zu melden, um uns eine Kontaktmöglichkeit mitzuteilen. Dann könnten wir Sie kontaktieren.
Danke!
Ihre inFranken.de-Redaktion
Zu hier in Rede stehenden Vorfall kann ich nichts beitragen. Aber wie gut manches Mal recherchiert wird, zeigt die Berichterstattung bspw. zum tödlichen Fahrradunfall am 6. Januar:
Die Redakteurin zitiert eine offensichtlich weitgehend ahnungslose Polizeibeamtin u. a. dahingehend, daß nicht klar sei, ob die Radlerin mit Licht gefahren sei. Währenddessen liegt auf dem Grünstreifen das Unfallrad mit noch immer hell strahlendem Rücklicht (auf den Lichtbildern gut zu erkennen). Daß den Zeitungsleuten das nicht aufgefallen sein soll, ist schwer zu glauben. Denn den auffälligen Deckel der Fahrradklingel haben sie sogar in Großaufnahme veröffentlicht.
Das Leuchten ist aus mehreren Winkeln so deutlich zu erkennen, daß Reflexion ausscheidet.