Bamberg
Sonnenfinsternis
100 Sonnenanbeter auf der Sternwarte Bamberg
Die Finsternis ist am Freitag auch in Bamberg nicht unmittelbar zu spüren. Wer allerdings eine Sehhilfe hat, beobachtet ein beeindruckendes Spektakel. Zur Sternwarte kommen 100 Schaulustige. Auch an anderen Stellen in der Stadt wird zum Himmel geschaut.

Im Garten der Sternwarte in Bamberg wurde es zeitweise voll: Viele Schaulustige beobachteten die Sonnenfinsternis von hier aus. Foto: Sebastian Martin
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Hündin Kiwi ist ziemlich wurscht, was da um sie herum passiert. Die Hundedame spielt lieber mit einem Stöckchen zwischen den vielen Krokussen, anstatt zum Himmel zu gucken. Dass sie hier auf der grünen Wiese tollen kann, hat die kleine französische Bulldoge aber schon dem Spektakel da oben zu verdanken. Schließlich ist ihr Frauchen Magda Reither extra auf den Stephansberg zur Dr.-Karl-Remeis-Sternwarte gekommen, um sich die Sonnenfinsternis (Sofi) von hier aus anzusehen.
"Ich habe keine Brille mehr bekommen, deshalb bin ich hier", sagt die 31-Jährige. Sie hat Glück. Im Garten der Sternwarte sammeln sich wie in den anderen Observatorien in Bayern am Morgen bis zu 100 Schaulustige, die das Spektakel verfolgen wollen. Sie sind mehr oder weniger spontan hierher gekommen. Markus Schindewolf, Doktorand der Astronomie an der Sternwarte, hat mit seinen Kollegen Teleskope mit speziellem Filter aufgestellt. Auf einem Laptop können die Besucher die Sofi verfolgen.
"Wir erreichen gegen halb elf den Höhepunkt", weiß Schindewolf. Auf dem Echtzeitbild am Laptop ist durchaus beeindruckend, was sich da oben tut. Um Schindewolf stehen Menschen, die auf die Sonne starren. Wie auch Christine Dietel, die heute frei hat und die Zeit nutzt, um die Sofi zu verfolgen. Auch sie hat keine Schutzbrille mehr bekommen. Aber hier oben hilft man sich gegenseitig aus. Robert Monz leiht ihr seine. "Toll", sagt sie, als sie die Sonnenfinsternis mit eigenen Augen sieht.
An anderen Plätzen in der Domstadt stehen noch mehr Sonnenanbeter und zeigen sich kreativ in Sachen Blickhilfe: Auf der Kettenbrücke hat sich einer ein eigenes kleines Observatorium aus Karton gebastelt, in der Oberen Königstraße tummelt sich ein Grüppchen von Geschäftsinhabern: Sie haben mit ihren roten Brillen den Durchblick.
Wer am Freitag keine Sehhilfe hat, bekommt nicht wirklich etwas vom Spektakel mit. Denn viel dunkler wird es auch am Höhepunkt der Sonnenfinsternis nicht. Die Sonne strahlt wie gewöhnlich vom Himmel, etwas kälter fühlt es sich an - doch kein Vergleich zur letzten totalen Finsternis 1999: "Damals hörten auch die Vögel auf zu zwitschern", sagt Astronom Schindewolf.
Diesmal summen die Bienen auf der Wiese an der Sternwarte fröhlich weiter. Ilona Munique und Reinhold Burger von der Initiative "Bienenleben in Bamberg" haben sie am frühen Morgen in den Stock gesetzt. Ein neues Bienenvölkchen soll entstehen. Der gewählte Tag ist Zufall, doch wer weiß, vielleicht werden die Sofi-Bienen einmal einen besonderen Honig produzieren.
Weniger Photovoltaik-Strom
Auswirkungen auf die Stromversorgung in Bamberg hat die partielle Finsternis nicht. Spürbar allerdings ist sie schon: Die Photovoltaik-Anlagen liefern in der Zeit weniger Strom. Das zumindest haben die Stadtwerke zwischen 9.45 Uhr und 10.30 Uhr bemerkt. Der Ausgleich mit konventionell erzeugter Energie ist da von 73,6 auf 80,3 Megawatt gestiegen, das entspricht in etwa der Leistung von 1270 Mini-Blockheizkraftwerken in Privathäusern. Einen Tag zuvor habe es keine solche Schwankung gegeben, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Astrid Rosenberger. Zu wirklichen Engpässen ist es aber nicht gekommen - nur bei den Brillen.
"Ich habe keine Brille mehr bekommen, deshalb bin ich hier", sagt die 31-Jährige. Sie hat Glück. Im Garten der Sternwarte sammeln sich wie in den anderen Observatorien in Bayern am Morgen bis zu 100 Schaulustige, die das Spektakel verfolgen wollen. Sie sind mehr oder weniger spontan hierher gekommen. Markus Schindewolf, Doktorand der Astronomie an der Sternwarte, hat mit seinen Kollegen Teleskope mit speziellem Filter aufgestellt. Auf einem Laptop können die Besucher die Sofi verfolgen.
"Wir erreichen gegen halb elf den Höhepunkt", weiß Schindewolf. Auf dem Echtzeitbild am Laptop ist durchaus beeindruckend, was sich da oben tut. Um Schindewolf stehen Menschen, die auf die Sonne starren. Wie auch Christine Dietel, die heute frei hat und die Zeit nutzt, um die Sofi zu verfolgen. Auch sie hat keine Schutzbrille mehr bekommen. Aber hier oben hilft man sich gegenseitig aus. Robert Monz leiht ihr seine. "Toll", sagt sie, als sie die Sonnenfinsternis mit eigenen Augen sieht.
An anderen Plätzen in der Domstadt stehen noch mehr Sonnenanbeter und zeigen sich kreativ in Sachen Blickhilfe: Auf der Kettenbrücke hat sich einer ein eigenes kleines Observatorium aus Karton gebastelt, in der Oberen Königstraße tummelt sich ein Grüppchen von Geschäftsinhabern: Sie haben mit ihren roten Brillen den Durchblick.
Wer am Freitag keine Sehhilfe hat, bekommt nicht wirklich etwas vom Spektakel mit. Denn viel dunkler wird es auch am Höhepunkt der Sonnenfinsternis nicht. Die Sonne strahlt wie gewöhnlich vom Himmel, etwas kälter fühlt es sich an - doch kein Vergleich zur letzten totalen Finsternis 1999: "Damals hörten auch die Vögel auf zu zwitschern", sagt Astronom Schindewolf.
Diesmal summen die Bienen auf der Wiese an der Sternwarte fröhlich weiter. Ilona Munique und Reinhold Burger von der Initiative "Bienenleben in Bamberg" haben sie am frühen Morgen in den Stock gesetzt. Ein neues Bienenvölkchen soll entstehen. Der gewählte Tag ist Zufall, doch wer weiß, vielleicht werden die Sofi-Bienen einmal einen besonderen Honig produzieren.
Weniger Photovoltaik-Strom
Auswirkungen auf die Stromversorgung in Bamberg hat die partielle Finsternis nicht. Spürbar allerdings ist sie schon: Die Photovoltaik-Anlagen liefern in der Zeit weniger Strom. Das zumindest haben die Stadtwerke zwischen 9.45 Uhr und 10.30 Uhr bemerkt. Der Ausgleich mit konventionell erzeugter Energie ist da von 73,6 auf 80,3 Megawatt gestiegen, das entspricht in etwa der Leistung von 1270 Mini-Blockheizkraftwerken in Privathäusern. Einen Tag zuvor habe es keine solche Schwankung gegeben, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Astrid Rosenberger. Zu wirklichen Engpässen ist es aber nicht gekommen - nur bei den Brillen.