Regen und Sturmwarnung konnte die Vereinsgemeinschaft Waldfenster nicht von ihrem traditionellen Rosenmontagszug abhalten.
"Wir in Waldfenster sind doch nicht aus Zucker", meinte Organisator Manuel Vorndran. Ob des widrigen Wetters hatte die Vereinsgemeinschaft aus Turn- und Sportverein, Feuerwehr und Musikverein den Akteuren die Teilnahme freigestellt.
Letztlich hatten die Veranstalter Glück im Unglück. Genau zwischen zwei heftigen Regenfronten marschierte ein nur gering abgespeckter Narrenzug über die Hauptstraße, dicht bedrängt von unzähligen Schaulustigen, die selbst
größtenteils sehr phantasievoll kostümiert waren. Statt der sonst etwa acht Festwagen und fünf Fußgruppen mögen diesmal zwei oder drei Gruppen aus den Nachbardörfern gefehlt haben, doch fiel diese wetterbedingte Verkürzung des Festzuges kaum auf, da vor allem die Insassen der mobilen Achterbahn mit ihren akrobatischen Links- und Rechtskurven bei den Schaulustigen umso mehr für Unterhaltung sorgten.
Die Zöglinge des heimischen
Kindergartens waren trotz Nässe unterwegs, die Musiker des Musikvereins bliesen für kurze Zeit die Wolken weg. Auch die Millionärsfamilie Geissen hatte sich nicht vom Besuch Waldfensters abbringen lassen und war mit ihrer protzigen Motoryacht gekommen. Vor Hochwasser waren auch den Damen der Gerodaer Tanzgarde hochoben in ihrem Festwagen sicher.
Wagen und Fußvolk
Einiges Fußvolk war mit und ohne Bollerwagen
unterwegs. Manche verteilten Leckereien an die Passanten, andere schenkten wärmenden Schnaps aus. Sogar Hebamme Elvira hatte sich auf den langen Marsch durch das 750-Seelen-Dorf gemacht, um gegen die Schließung der Entbindungsstation im Bad Kissinger Krankenhaus St. Elisabeth zu demonstrieren.
Nur knapp eine Stunde hatte die Regenpause gedauert.
Kaum setzte der Dauerregen wieder ein, zogen die jüngeren Jahrgänge zur Disco-Musik ins nasskalte Partyzelt, die älteren zur Musik der Bergmusikanten ins Pfarrgemeindezentrum.