Wildfleckener Trilogie: Wild und Schön

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Was macht Wildflecken liebenswert? Die Kirmes gehört dazu und wird daher im Imagefilm der Marktgemeinde aufgegriffen. Sebastian Schmitt
Was macht Wildflecken liebenswert? Die Kirmes gehört dazu und wird daher im Imagefilm der Marktgemeinde aufgegriffen. Sebastian Schmitt

Wild und schön will sich die Marktgemeinde Wildflecken in einem Imagefilm präsentieren. Der letzte Teil der Orts-Dokumentation wurde jetzt öffentlich vorgestellt. Das Video ist im Internet und in den sozialen Medien zu finden.

Der dritte Imagefilm der Marktgemeinde Wildflecken wirbt für die Rhöngemeinde als Wohnort und Lebensmittelpunkt. Nach zwei historischen Dokumentationen setzt der dritte Teil auf schnelle Sequenzen und flotte Sprüche.Wild und schön: So lautet der Titel für den nunmehr dritten Imagefilm der Marktgemeinde Wildflecken. "Wild und schön. So wie wir halt auch sind in Wildflecken", schmunzelte Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) bei der Premiere vor geladenen Gästen am Donnerstagabend in der Wildfleckener Schulturnhalle.

Eigentlich war der abschließende Teil der Trilogie ja schon im April 2020 fertiggestellt, doch mit Hinblick auf die Corona-Pandemie wurde die offizielle Vorstellung verschoben. Die aktuellen Hygienebestimmungen sorgten nun auch dafür, dass nicht alle interessierten Gäste kommen konnten.

Filmemacher Samuel Becker stellte den dritten Teil "Wildflecken - wild und schön" vor. Ihn selbst hatte es einst aus dem Ruhrpott in die Rhön gezogen. "Ich bin quasi selbst die Zielgruppe des Filmes. Ich weiß die Vorzüge der Rhön mittlerweile sehr zu schätzen." Beckers Intention war es, nach eigenen Worten, die Wertschätzung für eine lebendige, intakte Dorfgemeinschaft zu wecken. "Ein Dorf bietet die Möglichkeit dafür, dass jeder jedem helfen kann. Gerade in so schwierigen Zeiten sollte Liebe zwischen den Menschen vorherrschen", sagte Becker.

In kurzen Sequenzen werden im dritten Imagefilm Besonderheiten, Kuriositäten und Liebenswürdigkeiten aus der Marktgemeinde präsentiert. Waren die ersten beiden Filme noch eher zeitgeschichtlich und dokumentarisch geprägt, so hat der dritte Teil den unverkennbaren und unverblümten Charakter eines Werbeclips für Wildflecken als Lebensmittelpunkt. Der Film soll aufzeigen, dass die Marktgemeinde Wildflecken mehr zu bieten hat als unberührte Natur. Es geht um Dorfgemeinschaft, Tradition, bodenständiges Handwerk, aber auch um Zukunftsperspektiven in der ansässigen Industrie und um Wohnraum sowie Kinderbetreuung. Die positiven Eigenschaften der Marktgemeinde will der Imagefilm mit ungewöhnlichen Einblicken festhalten und in komprimierter Form darstellen. Wildflecken wird als Wohnort, Arbeitsplatz, aber auch als Urlaubsort inszeniert. Rund 36 000 Euro wurden in den zurückliegenden vier Jahren insgesamt in die drei Imagefilme investiert. Etwa 80 Prozent der Kosten trägt das Konversionsmanagement im Landkreis Bad Kissingen.

Gefördertes Projekt

Ein roter Faden ist bei den drei Clips durchaus erkennbar. Der erste Film "9000 Mann und 1500 Pferde" dokumentiert die Entwicklung Wildfleckens als Militärstandort, der zweite Film "Sommerfrische und Winterglück" veranschaulicht, wie der Tourismus mit dem Bau der Sinntalbahnlinie im Jahr 1908 in die Rhöngemeinde kam und was sich anschließend in Sachen Fremdenverkehr so getan hat. "Wild und schön" richtet den Blick stärker auf die Gegenwart und gibt auch einen Ausblick in die Zukunft der Rhöngemeinde.

Online an den Start ging der Film erst einen Tag nach der Premiere am Freitagabend um 19 Uhr. "Ursprünglich hatten wir schon im April ein großes Familienfest in der neu renovierten Sinntalschule geplant, doch aufgrund der Coronavirus-Pandemie mussten wir das leider absagen", erläuterte Bürgermeister Gerd Kleinhenz bei der Premiere. "Umso mehr freuen wir uns, den Film endlich der Öffentlichkeit vorstellen und damit für unsere wilde und schöne Gemeinde werben zu können", so Kleinhenz weiter.

Stellvertretende Landrätin Brigitte Meyerdierks zeigte sich von den Anstrengungen des Konversionsmanagements im Landkreis beeindruckt: "Als Bürgermeisterin von Bad Brückenau war ich schon ein bisschen neidisch, was da in Wildflecken und Hammelburg auf die Beine gestellt wurde. Das Konversionsmanagement unterstützt die beiden Bundeswehrkommunen im Landkreis beim Standortmarketing. Es begeistert mich immer wieder, was für tolle Produkte in dieser Kooperation entwickelt werden."

Auch wenn der neue Film ein wenig wie eine ganz spontane Aneinanderreihung von Filmsequenzen wirkt, so hatte er doch eine monatelange Entwicklungsdauer. Im Oktober vergangenen Jahres wurden in einem Workshop Themen und Schauplätze erörtert, die der Bevölkerung am Herzen lagen. Erst danach machte sich Filmemacher Samuel Becker aus Bastheim ans Werk und filmte über mehrere Monate hinweg immer wieder ein paar Sequenzen, bis die Szenen im Februar größtenteils im Kasten waren.

Den Text erarbeitete er zusammen mit einem Poetry Slammer aus Stuttgart, der ihn schließlich auch einsprach. "Die Projekte, die wir zusammen mit den Konversionskommunen auf den Weg bringen, stärken die Standortentwicklung, aber auch die regionale Identität", ist Cordula Kuhlmann als Leiterin der Regionalentwicklung überzeugt. In Wildflecken sei das Zusammenspiel von Gemeindeverwaltung, Bundeswehr und Bevölkerung unkompliziert und reibungslos. "Wenn das anders wäre, dann könnte ich mir eine kritische Bemerkung darüber nicht verkneifen", so Cordula Kuhlmann.

Zu finden sind alle Filme auf der Homepage des Marktes Wildflecken www.wildflecken.de sowie auf YouTube und auf dem Facbook-Kanal der Gemeinde .

"Unser Wunsch wäre natürlich, dass möglichst viele Menschen das Video sehen und Lust bekommen, unsere Marktgemeinde zu besuchen", erklärte Bürgermeister Kleinhenz. "Darum haben wir uns entschlossen, eine Wette ins Leben zu rufen: Wird das Video auf der Facebook-Seite des Marktes Wildflecken bis zum 13. August 500 Mal geteilt, spenden wir 500 Euro für die Gemeindejugendarbeit."